Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer 1966

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Die 7. Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer fand vom 25. Juni bis 3. Juli 1966 in Österreich statt. Ausrichter war die International Handball Federation (IHF). Es handelte sich um die letzte Weltmeisterschaft auf dem Feld. Eine für 1969 geplante Austragung kam nicht mehr zu Stande. Letzter Weltmeister wurde die Bundesrepublik Deutschland. Bester Torschütze wurde nach 1963 zum zweiten Mal der Österreicher Josef Steffelbauer mit 25 Treffern vor den DHB-Spielern Herbert Lübking (ebenfalls wie 1963) und Josef Karrer mit je 24 Toren.

Es nahmen nur noch sechs Mannschaften teil: die DDR, die Bundesrepublik Deutschland, die Niederlande, Österreich, Polen und die Schweiz.

Platzierungsrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gespielt wurde in einer Gruppe „jeder gegen jeden“. An den ersten vier Spieltagen gab es je drei Begegnungen, am fünften zwei, und am sechsten Tag trafen die beiden Favoriten Bundesrepublik Deutschland und DDR aufeinander, die bis dahin alle ihre Spiele gewonnen hatten. Sie trennten sich unentschieden 15:15, so dass die bessere Tordifferenz den Ausschlag gab: Bundesrepublik +51, DDR +41.

1. Tag
Polen 1944 Polen Schweiz Schweiz 15:13 in Dornbirn
Deutschland BR BR Deutschland Niederlande Niederlande 28:7 in Dornbirn
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Osterreich Österreich 24:8 in Innsbruck
2. Tag
Deutschland BR BR Deutschland Polen 1944 Polen 26:4 in Salzburg
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Schweiz Schweiz 13:8 in Linz
Osterreich Österreich Niederlande Niederlande 12:5 in Linz
3. Tag
Deutschland BR BR Deutschland Osterreich Österreich 17:15 in Bärnbach
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Polen 1944 Polen 15:9 in Bruck
Schweiz Schweiz Niederlande Niederlande 20:13 in Welz
4. Tag
Deutschland BR BR Deutschland Schweiz Schweiz 18:12 in Neunkirchen b. Wien
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Niederlande Niederlande 23:9 in Wien
Osterreich Österreich Polen 1944 Polen 19:15 in Eggenburg
5. Tag
Osterreich Österreich Schweiz Schweiz 17:15 in Wien
Polen 1944 Polen Niederlande Niederlande 14:12 in Laa/Thaya
6. Tag
Deutschland BR BR Deutschland Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 15:15 in Linz[1]
Zuschauer:10 000
Schiedsrichter: Schweiz Bertschinger

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Deutschland BR BR Deutschland 104:53 9
2 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 90:49 9
3 Osterreich Österreich 71:76 6
4 Polen 1944 Polen 57:85 4
5 Schweiz Schweiz 68:76 2
6 Niederlande Niederlande 46:97 0

Das entscheidende Spiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im vorigen Turnierverlauf hatten beide deutschen Mannschaften ihre Spiele sämtlich gewonnen, wodurch das letzte Spiel Endspielcharakter bekam, denn der Sieger dieser Begegnung würde Weltmeister sein. Bei einem Remis würde die DHB-Mannschaft die Nase vorn haben, da sie im Turnier die bessere Tordifferenz erzielt hatte. Die DHV-Auswahl erwischte im entscheidenden Spiel den besseren Start und lag nach einer guten Viertelstunde mit 5:3 in Führung, doch mit einem kleinen Lauf drehte die DHB-Mannschaft das Spiel auf 7:5. Zur Pause lagen die Westdeutschen mit 10:8 vorne. Die DHV-Auswahl konnte jedoch schnell zum 10:10 ausgleichen und lag sogar mit 13:11 und 14:12 in Front, bis die DHB-Auswahl das Spiel abermals drehen und ihrerseits mit 15:14 in Führung gehen konnte. Die DHV-Mannschaft schaffte durch Klaus Müller nur noch den Ausgleich zum 15:15-Endstand. DHB-Keeper Wriedt hielt mit dem Schlusspfiff den letzten Wurf von Senger und machte seine Mannschaft so zum "ewigen" Weltmeister.

DHB: Wriedt – Finkelmann (1), Hattig; Heuer, Herbert Schmidt, Knecht; Schneller (1), Porzner (2), Karrer (3), Lübking (4), Zwierkowski (3); Munck (1) – Trainer: Vick.
DHV: Prüsse – Lietke, Bernhardt; Hirsch (2), Warm, Langhoff; Ganschow, Tiedemann (2), Klaus Müller (5), Senger (2), Zimmermann (4) – Trainer: Seiler.
Schiedsrichter: Hansjakob Bertschinger (Schweiz), Zuschauer: 10.000 in Linz

Die Weltmeistermannschaft 1966: Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Biefang (ESV Jahn Rheinhausen) 2 Spiele/0 Tore, Karl Öhlschläger (SG Leutershausen) 2/0, Günther Wriedt (Büdelsdorfer TSV) 5/0 – Diethard Finkelmann (Reinickendorfer Füchse) 4/1, Peter Hattig (TuS 05 Wellinghofen) 4/0, Erwin Heuer (TSV Grün-Weiß Dankersen) 4/0, Josef Karrer (TV Großwallstadt) 5/24, Rudolf Kirsch (TB Stöcken 1896) 3/2, Werner Knecht (TS Esslingen 1890) 4/1, Erich Kolb (Flensburger TB) 2/1, Herbert Lübking (TSV Grün-Weiß Dankersen) 5/24, Bernd Munck (MTV Eintracht Hildesheim) 4/11, Erwin Porzner (TSV 1860 Ansbach) 5/14, Herbert Schmidt (TuS 05 Wellinghofen) 5/0, Volker Schneller (TSV 1860 Ansbach) 5/15, Max Zwierkowski (TV 1894 Oppum) 5/11 – Trainer: Werner Vick

Gerhard Biefang, Diethard Finkelmann, Peter Hattig, Erwin Heuer, Josef Karrer, Rudolf Kirsch, Werner Knecht, Erich Kolb, Herbert Lübking, Bernd Munck, Karl Oehlschläger, Herbert Schmidt, Volker Schneller, Günter Wriedt und Max Zwierkowskie wurden am 3. Juli 1966 mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[2]

Vizeweltmeister 1966: DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Prüsse (SC Empor Rostock) 4/0, Klaus Weiß (SC Dynamo Berlin) 3/0 – Dieter Bernhardt (SC Magdeburg) 5/0, Reiner Ganschow (SC Empor Rostock) 5/8, Rudi Hirsch (SC Dynamo Berlin) 4/6, Klaus Langhoff (SC DHfK Leipzig) 4/3, Herbert Liedtke (ASK Vorwärts Berlin) 5/0, Klaus Müller (ASK Vorwärts Berlin) 5/19, Klaus Petzold (SC Dynamo Berlin) 3/0, Karlheinz Rost (SC Leipzig) 1/1, Werner Senger (SC Dynamo Berlin) 5/12, Paul Tiedemann (SC DHfK Leipzig) 5/18, Siegfried Warm (SC DHfK Leipzig) 5/0, Hans-Dieter Wöhler (SC DHfK Leipzig) 2/3, Günter Zeitler (SC Dynamo Berlin) 1/1 – Trainer: Heinz Seiler

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hansjakob Bertschinger. Schweizerischer Handball-Verband, abgerufen am 9. November 2021.
  2. dserver.bundestag.de, Drucksache 7/ 1040, 26. September 1973, abgerufen am 11. April 2023