„Formelsammlung Stochastik“ – Versionsunterschied

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'''Axiome''':
'''Axiome''':
Jedem [[Ereignis_(Wahrscheinlichkeitstheorie)|Ereignis]] <math>A \subset \Omega</math> aus dem [[Ereignisraum]] wird eine Wahrscheinlichkeit <math>P(A)</math> zugeordnet, so dass gilt:
Jedem [[Ereignis_(Wahrscheinlichkeitstheorie)|Ereeeeeignis]] <math>A \subset \Omega</math> aus dem [[Ereignisraum]] wird eine Wahrscheinlichkeit <math>P(A)</math> zugeordnet, so dass gilt:
:<math>0\le P(A)\le 1</math>,
:<math>0\le P(A)\le 1</math>,
:<math>P(\Omega)=1\, </math>,
:<math>P(\Omega)=1\, </math>,

Version vom 31. Januar 2011, 11:07 Uhr

Dies ist eine Formelsammlung zu dem mathematischen Teilgebiet Stochastik einschließlich Wahrscheinlichkeitsrechnung, Kombinatorik, Zufallsvariablen und Verteilungen sowie Statistik.

Grundlagen

Axiome: Jedem Ereeeeeignis aus dem Ereignisraum wird eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet, so dass gilt:

,
,
für paarweise disjunkte Ereignisse gilt

Rechenregeln: Aus den Axiomen ergibt sich:

Für gilt , insbesondere
Für das Gegenereignis gilt

Laplace-Experimente

Bedingte Wahrscheinlichkeit

Satz von Bayes:

Unabhängigkeit:

Zwei Ereignisse sind unabhängig

Fakultät: Anzahl der Möglichkeiten beim Ziehen aller Kugeln aus einer Urne (ohne Zurücklegen):

wobei

Binomialkoeffizient "n über k"

Anzahl der Möglichkeiten beim Ziehen von Kugeln aus einer Urne mit Kugeln:

Anzahl der ... Variationen
(Mit Beachtung der Reihenfolge)
Kombinationen
(Ohne Beachtung der Reihenfolge)
Permutationen (Mischen)
mit Wiederholungen (Zurücklegen)

Binomialverteilung
ohne Wiederholungen (Zurücklegen)

Hypergeometrische Verteilung

Diskrete Zufallsgrößen

Eine Funktion heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion einer diskreten Zufallsgröße , wenn folgende Eigenschaften erfüllt sind:

  1. Für alle gilt

Eine Zufallsgröße und deren Verteilung heißen diskret, falls es eine geeignete Wahrscheinlichkeitsfunktion mit den Eigenschaften (1) bis (3) gibt.

für alle

Stetige Zufallsgrößen

Dichtefunktion einer stetigen Zufallsgröße: Eine Funktion heißt Dichtefunktion einer stetigen Zufallsgröße , wenn folgende Eigenschaften erfüllt sind:

  1. Für alle gilt

Eine Zufallsgröße und deren Verteilung heißen stetig, falls es eine geeignete Dichtefunktion mit den Eigenschaften (1) bis (3) gibt.

Für die Wahrscheinlichkeit gilt

für alle

Erwartungswert und Varianz sind gegeben durch

Erwartungswert, Varianz, Kovarianz, Korrelation

Für den Erwartungswert , die Varianz , die Kovarianz und die Korrelation gelten:

, allgemein
Für unabhängige Zufallsvariablen gilt:
Für unabhängige Zufallsvariablen gilt:

Tschebyschow-Ungleichung:

Gegeben ist -stufiger Bernoulli-Versuch (d.h. mal dasselbe Experiment mit nur zwei möglichen Ausgängen und konstanten Wahrscheinlichkeiten) mit der Erfolgswahrscheinlichkeit und der Misserfolgswahrscheinlichkeit . Die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße : Anzahl der Erfolge heißt Binomialverteilung.

Die Wahrscheinlichkeit für Erfolge berechnet sich nach der Formel:

Erwartungswert:

Varianz:

Standardabweichung:

σ-Regeln

(Wahrscheinlichkeiten von Umgebungen des Erwartungswertes bei Binomialverteilungen) Zwischen dem Radius einer Umgebung um den Erwartungswert und der zugehörigen Wahrscheinlichkeit der Umgebung gelten folgende Zuordnungen (falls ):

Radius der Umgebung Wahrscheinlichkeit der Umgebung
0,68
0,955
0,997


Wahrscheinlichkeit der Umgebung Radius der Umgebung
0,90 1,64σ
0,95 1,96σ
0,99 2,58σ

Standardisieren einer Verteilung

  1. Verschiebe das Histogram so, dass der Erwartungswert μ an der Stelle des (neuen) Koordinatensystems liegt.
  2. Wähle die Breite der Rechtecke gleich , sodass auf der 1. Achse die Einheiten -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3 anstelle der Abschnitte μ-3σ, μ-2σ, μ-1σ, μ, μ+1σ, μ+2σ,μ +3σ treten.
  3. Das Stauchen der Rechtecke in Richtung der 1. Achse wird dadurch ausgeglichen, dass auf der 2. Achse nicht mehr die Wahrscheinlichkeiten abgetragen werden, sondern die mit der Standardabweichung σ vervielfachten Wahrscheinlichkeiten.

Poisson-Näherung

Gegeben sei eine Binomialverteilung mit großem Stichprobenumfang ≥ 100 und kleiner Erfolgswahrscheinlichkeit p≤0,1. Mithilfe von kann man dann näherungsweise die Wahrscheinlichkeit für Erfolge berechnen:

Die Beziehungen lassen sich zusammenfassen zu:

Poisson-Verteilung

Gilt für die Verteilung einer Zufallsgröße

Näherungsformeln von Moivre und Laplace

Sei eine binomialverteilte Zufallsgröße mit σ>4 (brauchbare Näherung besser σ>9). Die Wahrscheinlichkeit für genau und höchstens Erfolge lässt sich näherungsweise berechnen durch:

Wahrscheinlichkeitsberechnung mit Hilfe der Gaußschen Integralfunktion

Gaußsche Dichtefunktion (auch als Glockenkurve bekannt)

Gaußsche Integralfunktion

Näherungsformeln:

In einer Grundgesamtheit vom Umfang seien zwei Merkmalsausprägungen vom Umfang bzw. vertreten. Eine Stichprobe vom Umfang werde genommen. Dann nennt man die Verteilung der Zufallsgröße: X: Anzahl der Exemplare der 1. Merkmalsausprägung in der Stichprobe einer hypergeometrischen Verteilung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe vom Umfang genau Exemplare der 1. Merkmalsausprägung sind, ist:

= Anzahl der Elemente, = Anzahl der positiven Elemente, = Anzahl der Ziehungen, = Anzahl der Erfolge.

Sei der Anteil, mit dem die 1. Merkmalsausprägung in der Gesamtheit vorkommt, dann gilt:

Gegeben ist ein Bernoulli-Versuch mit Erfolgswahrscheinlichkeit . Die Verteilung der Zufallsgröße W: Anzahl der Stufen bis zum ersten Erfolg heißt geometrische Verteilung. Es gilt:

(Erfolg genau beim k-ten Versuch)
(k Misserfolge hintereinander bzw. der erste Erfolg kommt erst nach dem k-ten Versuch)
(Erfolg spätestens beim k-ten Versuch bzw. bis zum k-ten. Versuch tritt mindestens ein Erfolg ein)

Der Erwartungswert ist

Weitere

Die unzähligen weiteren speziellen Verteilungen können hier nicht alle aufgeführt werden, es sei auf die Liste univariater Wahrscheinlichkeitsverteilungen verwiesen.

Approximationen von Verteilungen

Unter gewissen Approximationsbedingungen können Verteilungen auch durcheinander approximiert werden um Berechnungen zu vereinfachen. Je nach Lehrbuch können die Approximationsbedingungen etwas unterschiedlich sein.

Nach
Von
Diskrete Verteilungen
Binomialverteilung
-- , ,
,
,
Hypergeometrische Verteilung

, ,

,
Poisson-Verteilung
-- ,
,
Stetige Verteilungen
Chi-Quadrat-Verteilung

,
Studentsche t-Verteilung

,
Normalverteilung
--

Bei dem Übergang von einer diskreten Verteilung zu einer stetigen Verteilung kommt auch noch eine Stetigkeitskorrektur (wenn oder ) in Betracht und insbesondere .[1]

Lagemaße

Arithmetisches Mittel:

Median

Modus

Streuungsmaße

Stichprobenvarianz:

Standardabweichung:

Zusammenhangsmaße

Empirische Kovarianz:

Empirischer Korrelationskoeffizient:

Gleichung der Regressionsgeraden: mit

,

wobei und die arithmetischen Mittel bedeuten.

siehe Signifikanztest, Chi-Quadrat-Test

Einzelnachweise

  1. Yates, F. (1934). Contingency table involving small numbers and the χ2 test. Supplement to the Journal of the Royal Statistical Society 1(2): 217-235. JSTOR Archive for the journal

Vorlage:Formelsammlung Mathematik