François Devienne

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François Devienne

François Devienne (* 31. Januar 1759 in Joinville, Haute-Marne; † 5. September 1803 in Charenton-Saint-Maurice) war ein französischer Komponist und Flötist der Klassik.

Leben

François Devienne war das siebte von acht Kindern aus zweiter Ehe des Sattlers Pierre Devienne geboren. Sein älterer Bruder brachte ihm bereits im frühen Kindesalter das Spiel mehrerer Instrumente bei, weiteren Unterricht erhielt er vom Organisten seines Heimatortes. Mit zehn Jahren komponierte er bereits eine Messe, welche die Musiker des königlichen Kavallerieregiments Royale-Cravate aufführten. 1776 folgte er seinem älteren Bruder an den Hof von Zweibrücken und erhielt bis 1778 weiteren Unterricht. Ab Ende 1779 spielte Devienne im Orchester der Pariser Oper Fagott, wo er wahrscheinlich für ein Jahr blieb. Er nahm weiteren Unterricht bei Felix Rault. Der Musikliebhaber und Mäzen Baron de Bagge, besorgte sich in dieser Zeit um seinen Unterhalt. Von 1780 bis 1785 war er Kammermusiker beim Kardinal Louis-René de Rohan. In dieser Zeit komponierte Kammermusik, ein Fagottkonzert und mehrere Flötenkonzerte. mit einem seiner Flötenkonzerte. Er war Mitglied in der Société Olympique, einer Freimaurer-Konzertgesellschaft mit eigenem großen Orchester, für die Joseph Haydn seine Pariser Sinfonien schrieb.

Sein Solistendebüt machte er 1782 bei den Concert spirituel mit einem eigenen Flötenkonzert, 1784 spielte er dort eines seiner Fagottkonzerte und ein Jahr später kamen seine Konzertante Sinfonie für Horn, Fagott und Orchester und die Konzertante Sinfonie für Oboe und Fagott dort zur Aufführung. Diese ersten Konzerte waren so erfolgreich, dass Devienne bis 1785, 20 weitere Auftritte bei dieser Institution hatte. 1791 wurde Devienne 1. Flötist an der Pariser Oper. Anfang der 1790er Jahre komponierte er sein erstes Bühnenwerk, „Le marriage clandestin“, sein erster großer Opernerfolg war seine vierte Opéra-comique „Les Visitandines“ von 1792, der ihn mit mehr als 200 Aufführungen schlagartig berühmt machte. Bis zum Ende des Jahrhunderts folgten weitere Opern die mehr oder weniger erfolgreich angenommen wurden, erst seine beiden letzten Bühnenwerke Les Comédiens ambulants (1798) und „Le Valet des deux maîtres“ (1799) war wieder große Publikumserfolge.

François Devienne war ein bedeutender Musikpädagoge, er gehörte zu den Lehrern der „École gratuite de musique de la Garde nationale“, einer kostenfreien Musikschule für die Kinder der Nationalgardisten. Welche 1795 zum Conservatoire de musique umbenannt wurde. Für die Unterrichtszwecke schrieb er seine Bedeutende Flötenschule „Nouvelle Méthode théorique et pratique pour la flûte“, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts für die moderne Flöte angepasst wurde.

Von einem Nervenleiden befallen, kam Devienne 1803 in die Nervenklinik „Asile de Charenton“ (östlich von Paris), wo er kurz darauf verstarb [1].

In den 1960er und 1970er Jahren machte sich der französische Flötist Jean-Pierre Rampal um die Wiederentdeckung der Musik Deviennes, durch zahlreiche Aufführungen und Einspielungen verdient.

Werke

  • 12 Opern
  • 8 Konzertante Symphonien
  • 14 Flötenkonzerte
  • 5 Fagottkonzerte
  • 25 Quartette und Quintette für verschiedene Besetzungen.
  • 46 Trios
  • 147 Duos
  • 67 Sonaten
  • Seine Flötenschule Méthode de Flûte Théorique et Pratique von 1793 findet heute noch zur Erlernung zeitgenössischer Techniken Verwendung.

Werke für Blasorchester

  • 1797 Le Chant du retour
  • 1799–1800 Hymne pour l'éternité
  • Ouverturen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf von François Devienne auf musicologie.org