Frederick Schiller Faust

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Frederick Schiller Faust (* 29. Mai 1892 in Seattle; † 12. Mai 1944 in Italien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor, vor allem im Westerngenre.

Er schrieb unter verschiedenen Pseudonymen wie: Max Brand, George Owen Baxter, Martin Dexter, Evin Evans, David Manning, Peter Dawson, John Frederick und Pete Morland, sowie unter seinem Geburtsnamen. Im deutschsprachigen Raum wurden seine Werke ausschließlich unter dem Pseudonym Max Brand veröffentlicht.

Biographie

Frederick Schiller Faust war der Sohn von Gilbert Leander Faust und Elizabeth Faust, geb. Uriel. Beide Eltern starben kurz nach seiner Geburt. Er wuchs in Kalifornien auf und schlug sich als Viehtreiber durch. Später besuchte er die Universität Berkeley, wo er auch mit dem Schreiben begann. Als unangepasster und aufsässiger Student wurde er dort nicht zu den Examen zugelassen, worauf er das Studium abbrach und stattdessen ausgiebig zu reisen begann. Die Reiseleidenschaft blieb ihm zeitlebens erhalten.

In den 1910er Jahren veröffentlichte Faust erste Kurzgeschichten in Pulp-Magazinen. Sein Gesuch, als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen zu dürfen, wurde von der US-Armee abgelehnt. 1917 heiratete er Dorothy Schillig, das Paar bekam zwei Kinder. Seine schriftstellerische Arbeit in verschiedenen Genres wurde immer intensiver und er begann, sich als Autor von Kurzgeschichten einen Namen zu machen. Zu dieser Zeit erfand er die Western-Charaktere Destry und Dr. Kildare, die zu Kultfiguren im Film, Radio, Fernsehen und Comic wurden. Hollywood wurde auf ihn aufmerksam, ca. 1930 engagierte ihn Warner Brothers als Drehbuchautor. Er war einer der erfolgreichsten und am besten bezahlten Autoren seiner Zeit. Etliche seiner Romane und Kurzgeschichten wurden in Hollywood verfilmt, so sein Roman Destry Rides Again (Destry reitet wieder) 1939 mit James Stewart und Marlene Dietrich in den Hauptrollen (deutscher Titel: Der große Bluff). 1950 wurde die Verfilmung Rauchende Pistolen (Singing Guns) veröffentlicht.

Trotzdem war Faust mit dem großen kommerziellen Erfolg seiner Schriftstellerei nicht zufrieden. Unter seinem Geburtsnamen veröffentlichte er Gedichte und „ernste“ Literatur, die aber kaum wahrgenommen wurden. Dies setzte dem ohnehin gesundheitlich angeschlagenen Autor sehr zu, er begann zu trinken und wurde zum Alkoholiker. 1938 reiste er nach Italien, um dort zu sterben. In Italien fand Faust neuen Lebensmut, er betätigte sich sportlich, zog in eine große Villa nach Florenz und begann wieder mit dem Schreiben.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bestand Faust darauf, sich trotz seines Alters aktiv für die Vereinigten Staaten zu engagieren und wurde Kriegsberichterstatter. Den amerikanischen Soldaten war der nach wie vor sehr populäre Autor ein gern gesehener Begleiter. Bei einer dieser Exkursionen starb Faust bei einem Feuergefecht mit deutschen Soldaten im Kugelhagel.

Frederick Schiller Faust gehört zu den produktivsten und populärsten amerikanischen Schriftstellern seiner Zeit. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er über 900 Kurzgeschichten und Romane. Neben Zane Grey gehört er zu den bis heute bekanntesten und erfolgreichsten Westernautoren des 20. Jahrhunderts.

Werke (Auswahl)

  • Black Jack.
  • The border bandit.
  • Bull hunter.
  • Marble-Face.
    • deutsch: Sein letzter Kampf. Knaur, Berlin 1939.
  • The night horseman.
  • Singing guns.
    • deutsch: Der Freund des Sheriffs. Knaur, Berlin 1939.
  • Storm on the range.
  • The trail to San Triste.
  • The white wolf.
  • Wild freedom.

Literatur

  • Robert Easton: Max Brand. The big „Westerner“. University Press, Norman, Okl. 1970, ISBN 0-8061-0870-3.
  • William F. Nolan: Max Brand, western giant. The life and times of Frederick Schiller Faust. University Press, Bowling Green, Ohio 1986, ISBN 0-87972-291-6.
  • Jan Tuska (Hrsg.): The Max Brand Companion. Greenwood Press, Westport, Conn. 1996, ISBN 0-313-29750-9.