Freie Volkspartei

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Die Freie Volkspartei (FVP) war eine Partei in der Bundesrepublik Deutschland. Sie existierte nur rund ein Jahr. Am 23. Februar 1956 beschloss die Fraktion der FDP mehrheitlich die Aufkündigung der Regierungskoalition mit der CDU/CSU und damit den Gang in die Opposition. 16 Mitglieder der FDP-Fraktion um August-Martin Euler als Ministerflügel oder auch Euler-Gruppe, darunter vier Minister der Regierung Konrad Adenauer (Franz Blücher, Fritz Neumayer, Victor-Emanuel Preusker und Hermann Schäfer) traten daraufhin aus der Partei aus und gründeten in der Folge die FVP.

Die Frage von Ursache und Reaktion wird dabei bis heute kontrovers angesehen. Der Koalitionswechsel der FDP in Nordrhein-Westfalen zur SPD als der formale Grund für den Austritt des Ministerflügels, forciert durch die sogenannten Jungtürken Wolfgang Döring, Karl-Hermann Flach, Erich Mende, Hans-Wolfgang Rubin, Walter Scheel und Willi Weyer wird dabei zum einen als Ausgangspunkt für die Koalitionskrise in Bonn oder zum anderen als Reaktion auf die drohende Koalitionskrise durch Konrad Adenauers Machtspiele mit dem Grabenwahlrecht gesehen.

Anfang 1957 fusionierte die FVP mit der Deutschen Partei (DP). Damit ist die FVP die einzige Partei in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die, ohne bei einer Bundestagswahl anzutreten, Mitglied einer Regierungskoalition war und Minister stellte.

Einziger Fraktionsvorsitzender der FVP im Deutschen Bundestag war Dr. Ludwig Schneider (1. März 1956 - 14. März 1957); einziger Parteivorsitzender war Dr. Victor-Emanuel Preusker. Bundesgeschäftsführer war der frühere NS-Funktionär Albert Derichsweiler.