Friedrich zu Solms-Baruth (Politiker, 1853)
Friedrich II. Hermann Johann Georg von Solms, 2. Fürst zu Solms-Baruth (* 24. Juni 1853 in Berlin; † 31. Dezember 1920 in Klitschdorf) war ein deutscher Politiker, Oberstkämmerer sowie als Besitzer der Standesherrschaft Baruth und der Herrschaft Klitschdorf zugleich Mitglied des Preußischen Herrenhauses.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war der Sohn von Friedrich zu Solms-Baruth (1821–1904) und seiner Ehefrau Gräfin Rosa Teleki von Szek (1818–1890).[1]
Fürst Friedrich zu Solms-Baruth war in seiner Jugend unter anderem auf der Klosterschule Ilfeld und bekleidete später verschiedene Beamten- und Militärfunktionen.[2] 1899 wurde er Oberstkämmerer, also höchster Beamter am Hof Kaiser Wilhelm II. Friedrich war zudem Kanzler des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.[3] 1883 trat Solms dem Johanniterorden bei und wurde dort 1892 Rechtsritter.[4] Außerdem betätigte er sich von 1897 bis 1918 als Kaiserlicher Kommissar und Militärinspekteur der Freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde.[5] Er stand à la suite der Armee und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Generalleutnants.[6] Durch die Tätigkeit als Oberstkämmerer lebte Friedrich Fürst zu Solms als einer der drei letzten großen wohlhabenden[7] Aristokraten und Magnaten[8] noch in Berlin, im eigenen Familienpalais,[9] sowie abwechselnd in Baruth und im niederschlesischen Klitschdorf, seiner zweiten großen Begüterung.
Ehe und Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 10. September 1881 heiratete er Louise Gräfin von Hochberg (1863–1941). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
- Rosa Marie (* 8. Juni 1884 in Klitschdorf; † 12. Juni 1945 in Tylsen),
- Friedrich Hermann (1886–1951),
- Hermann Franz (* 11. Oktober 1888 in Klitschdorf; † 7. Mai 1961 in Eckart bei Werfen),
- Hans Georg (* 3. April 1893 in Klitschdorf; † 9. Oktober 1971 in Salzburg),
- Johann-Georg Otto (* 15. Mai 1896 in Klitschdorf; † 9. November 1973 in Bremen).
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich zu Solms-Baruth war ein erfolgreicher Ordensammler:
- Großherzoglich badischer Hausorden der Treue (1908)
- Königlich bayerischer Hausorden des Heiligen Hubertus
- Königlich bayerischer Militärverdienstorden III. Klasse mit der Krone und Schwertern (1915)
- Herzoglich braunschweigischer Hausorden Heinrichs des Löwen, Großkreuz
- Königlich bulgarischer Orden des Heiligen Alexander, Großkreuz (1912)
- Königlich italienischer Verdienstorden der Heiligen Mauritius und Lazarus, Großkreuz
- Fürstlich Lippischer Hausorden, Ehrenkreuz I. Klasse
- Großherzoglich mecklenburgischer Hausorden der Wendischen Krone, Großkreuz mit der Krone in Gold
- Königlich niederländischer Verdienstorden vom Niederländischen Löwen, Großkreuz
- Königlich norwegischer Orden des Heiligen Olav, Großkreuz
- Kaiserlich österreichischer Leopold-Orden, Großkreuz (1900)
- Großherzoglich oldenburgischer Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Großkreuz mit der goldenen Krone
- Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern, Ehrenkreuz I. Klasse
- Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Großkomtur
- Königlich preußischer Rote Kreuz-Medaille I. Klasse
- Roter Adlerorden, Großkreuz
- Königlich preußischer hoher Schwarzer Adlerorden mit der Kette
- Königlich sächsischer Albrechts-Orden, Großkreuz mit dem goldenen Stern und silberner Krone
- Königlich sächsischer Hausorden der Rautenkrone
- Großherzoglich sächsischer Hausorden der Wachsamkeit oder vom weißen Falken, Großkreuz
- Königlich spanischer Verdienstorden Karls III., Großkreuz mit der Kette (1905)
- Königlich württembergischer Friedrichs-Orden, Großkreuz
- Königlich württembergischer Olga-Orden
- Königlich württembergischer Hausorden der Württembergischen Krone, Großkreuz
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Handbuch über den Königlich-Preußischen Hof- und Staat für das Jahr 1918. Decker’s Verlag, Berlin 1918, S. 7.
- Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Christoph Franke: Gothaisches Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser I, Band 1 der Gesamtreihe GGH, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg, 2015. ISBN 978-3-9817243-0-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogie
- deutsche-digitale-bibliothek.de (Palais Solms Berlin)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolph zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. E. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S. Tabelle XVI. Stammbaum Baruth Klitschdorf (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Rudolf Mücke: Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1902 bis Ostern 1903. In: Jahresbericht, Verzeichnis der Lehrer und Schüler von Ostern 1853 bis Ostern 1903. Band 1903, Nr. 358. Louis Hofer, Göttingen 1903, S. 26 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Theo Schwarzmüller: Zwischen Kaiser und „Führer“. 2. Auflage. Nachfolgeschaft Kanzler des Hohen Ordens zum Schwarzen Adler. dtv, München 2001, ISBN 978-3-423-30823-6, S. 190.
- ↑ Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 27–150 (kit.edu).
- ↑ Georg Liebe, Paul Jacobson, George Meyer (Hrsg.): Handbuch der Krankenversorgung und Krankenpflege. Band 1-3. August Hirschwald, Berlin 1899, S. 99 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 22.
- ↑ Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Preußen 1913. In: Gesamtreihe, erschienen in mehreren Bänden. Band 1, Nachtrag, Berlin, Provinz Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. Verlag Rudolf Martin, Berlin 1913, DNB 1074129423, S. 1–126.
- ↑ Heinz Reif: Adel, Aristokratie, Elite. Sozialgeschichte von Oben. In: Elitenwandel in der Moderne / Elites and Modernity. Band 13. De Gruyter Oldenbourg, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-05-005066-9, S. 1 f. (google.de).
- ↑ Solms-Baruth. In: Berliner Adreßbuch, 1905, Teil 3, S. 889. „Solms-Baruth, Friedr. Fürst (auf Klitschdorf), Behrenstr. 68. Unter den Linden 77“ (insgesamt drei Eintragungen für Fürst Solms-Baruth).
Personendaten | |
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NAME | Solms-Baruth, Friedrich zu |
ALTERNATIVNAMEN | Solms-Baruth, Friedrich II. Hermann Johann Georg Fürst zu (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Oberstkämmerer |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1853 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1920 |
STERBEORT | Klitschdorf |
- Titularfürst (Solms)
- Familienmitglied des Adelsgeschlechts Solms (Linie Laubach)
- Oberstkämmerer (Preußen)
- Mitglied des Zollparlaments
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Mitglied der Konservativen Partei
- Generalleutnant (Königreich Preußen)
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Großkreuzes des Roten Adlerordens
- Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern
- Inhaber des Fürstlichen Hausordens von Hohenzollern (I. Klasse)
- Rechtsritter (Johanniterorden)
- Träger des Hausordens der Treue
- Träger des Hubertusordens
- Träger des Ordens Heinrichs des Löwen
- Großkreuz des Hausordens der Wendischen Krone
- Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig
- Träger des Albrechts-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Hausordens vom Weißen Falken (Großkreuz)
- Träger des Ordens der Württembergischen Krone (Großkreuz)
- Träger des Friedrichs-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (III. Klasse)
- Inhaber des Lippischen Hausordens I. Klasse
- Träger des St. Alexander-Ordens
- Träger des Ordens Karls III.
- Hofbeamter (Preußen)
- Deutscher
- Geboren 1853
- Gestorben 1920
- Mann