Friedrich von Keller (Maler)
Friedrich von Keller (* 18. Februar 1840 in Neckarweihingen; † 26. August 1914 in Abtsgmünd) war ein deutscher Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Keller wurde als jüngstes von zehn Kindern von Johann Jakob Keller, einem Weingärtner geboren. Sein Vater verstarb bereits im Jahr 1849. Dank der Unterstützung einiger Mäzene konnte er den Zeichenunterricht an der gewerblichen Fortbildungsschule in Ludwigsburg besuchen. Er musste als Handwerker Geld verdienen. Mit achtzehn Jahren kam er nach Stuttgart, um die dortige Kunstschule zu besuchen, was er sich jedoch nicht leisten konnte. Er besuchte daher in den Abendstunden die Zeichenschule des dortigen Polytechnikums. Mit 27 Jahren besuchte er schließlich die Kunstschule und wurde von Bernhard von Neher und Heinrich von Rustige unterrichtet. Keller erhielt das königliche Schulstipendium in Höhe von 125 Dukaten. Noch während des Studiums erwarb er seinen Lebensunterhalt durch Wappen- und Buchstabenmalerei.
1871 übersiedelte er nach München, wo er als freischaffender Künstler tätig wurde. Er setzte dort sein Studium als Gasthörer bei Wilhelm von Lindenschmit an der Königlichen Akademie der Künste fort. Zu seinen Freunden zählte u. a. Franz Defregger. Im Zeitraum von 1872 bis 1878 schuf er eine Reihe realistischer Steinbrecher-Szenen.
Keller heiratete am 16. Oktober 1876. Ein Jahr später wurde sein Sohn Fritz und im Juli 1879 seine Tochter Ernestine Sophie geboren.
1883 wurde er in der Nachfolge von Carl von Häberlin als Hauptlehrer (Professor) für Malerei an die Stuttgarter Kunstschule berufen.[1] Zu seinen Schülern gehörten u. a. Paula von Waechter, Bernhard Buttersack, Maria Caspar-Filser, Adolf Fleischmann, Oskar Schlemmer, Gustav Schraegle und Ernst Schmitz.
1908 feierte er sein 25-jähriges Jubiläum als Hochschullehrer an der inzwischen zur Akademie erhobenen Stuttgarter Kunstschule. Er wurde vom König Wilhelm II. 1909 mit dem Großkreuz der Württembergischen Krone ausgezeichnet. Im Jahr 1913 trat er im Alter von 73 Jahren in den Ruhestand.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Diez: Die heimische Schule Keller Haug Speyer Landenberger. In: Julius Baum, Max Diez (Hrsg.): Die Stuttgarter Kunst der Gegenwart. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1913, S. 37 ff., hier S. 40–46 (Textarchiv – Internet Archive – Lebensbeschreibung mit drei Abbildungen).
- Thomas Maier, Bernd Müllerschön: Die Schwäbische Malerei um 1900. Die Stuttgarter Kunstschule / Akademie, Professoren und Maler; Geschichte – Geschichten – Lebensbilder. Stuttgart 2000, S. 77–81
- Keller, Friedrich von. In: Verzeichnis der Gemäldegalerie im Kgl. Museum der bildenden Künste zu Stuttgart. Das Museum, Stuttgart 1917, S. 42 (Textarchiv – Internet Archive – Angabe einiger Werke).
- Werner Fleischhauer: Keller, Friedrich von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 100–101 (Textarchiv – Internet Archive).
- Eugen Keuerleber: Keller, Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 436 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografie ( vom 26. Februar 2016 im Internet Archive) buergerverein-neckarweihingen.de
- RKD artists
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Edition Cantz, Stuttgart 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Edition Cantz, Stuttgart 1988), o. P. [4].
Personendaten | |
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NAME | Keller, Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1840 |
GEBURTSORT | Neckarweihingen |
STERBEDATUM | 26. August 1914 |
STERBEORT | Abtsgmünd |