Fritz Rausenberger

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Friedrich oder Fritz Rausenberger (* 13. Februar 1868 in Frankfurt am Main; † 28. April 1926 in München) war ein Waffentechniker.[1]

Er studierte 1886/87 in München Mathematik und Naturwissenschaften, trat dann als Fahnenjunker in das Königlich Sächsische Fußartillerie-Regiment Nr. 12 in Metz ein und besuchte er die Kriegsschule Hannover. 1890-92 studierte er an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule Charlottenburg höhere Mathematik, Ballistik und Artillerie-Konstruktionslehre und 1893–96 Maschinenbau an der TH Charlottenburg.

Er wurde bei der Friedrich Krupp AG in Essen Konstrukteur im Dezernat für Artilleriematerial unter Direktor Max Dreger (1852-1929[2]). 1901 wurde er Assistent des Direktoriums und erhielt 1904 Prokura. Auf Anregung Schlieffens entwickelte er ab 1904 die Dicke Bertha, die 1914 fertiggestellt war.

Um 1905 wurde er von der preußischen Militärbehörde als Lehrer und Professor für Waffenkonstruktionslehre an die neue Militärtechnische Akademie in Berlin-Charlottenburg berufen, von der er 1906 zurückkehrte.

1907 wurde er stellvertretender Direktor und im Juli 1910, nach dem Ausscheiden Dregers und der Zweiteilung des Dezernats wurden Rosenberg sowie Rudolf Hartwig (1867–1924) zu Direktoren bestellt.

Er konstruierte Rohren und Panzersprenggranaten für die Marine und die erste deutsche Verschwindlafette (die 1912 von der britischen Armee für veraltet erklärt wurde). 1907 verfaßte er das Standartwerk Theorie der Rohrrücklaufgeschütze.

Als im Herbst 1914 die Oberste Heeresleitung überlegte, wie man von der französischen Kanalküste den englischen Hafen Dover beschiessen kann, und eine Anfrage an Krupp stellte, schlug Rausenberger ein luftwiderstandsarmes Haubengeschoss vor. Bei ersten Tests in Meppen flog das Geschoss weiter als erwartet, da man den Luftwiederstandes in großen Höhen nicht berücksichtigt hatte. Mit seinem Assistenten Otto von Eberhard [3] entwickelte er in der Folge das Paris-Geschütz.[4]

Nachdem er 1920 in den Ruhestand gegangen war, wurde er im folgenden Jahr in den Aufsichtsrat der Krupp AG berufen.

Quellen

  1. http://www.deutsche-biographie.de/pdfNDB_n21-213-01.pdf
  2. http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1216.htm
  3. http://www.springerlink.com/content/r2j55l208gq81216/
  4. http://www.fl18.de/history/125/