Funiculì, Funiculà

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Standseilbahn am Vesuv

Funiculì, Funiculà [funikuˈli funikuˈla] ist ein volkstümliches Lied in neapolitanischer Sprache aus dem Jahr 1880, das aus Anlass der Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv geschrieben wurde. Es ist das Produkt einer Zusammenarbeit des Textdichters Peppino Turco und des Komponisten Luigi Denza. Diese Standseilbahn wurde 1944 beim Ausbruch des Vulkans zerstört und später durch eine Sesselbahn ersetzt, die 1984 stillgelegt wurde. Das Lied lebt bis heute erfolgreich als klassischer Evergreen weiter.

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funiculì, Funiculà, gesungen von Tenor Francesco Daddi mit Klavierbegleitung, 1906

Das Wortspiel funiculì, funiculà aus funiculare ‚Standseilbahn‘ und aus den Ortsadverbien ‚da‘ und ‚dort‘ bedeutet in etwa: „Seilbahn da, Seilbahn dort“, „Seilbahn oben, Seilbahn unten“ oder „Seilbahn rauf, Seilbahn runter“.[1] Der Text (in neapolitanischer Mundart) besteht aus einem Werbeappell des Sängers an seine Giovanna, mit der Standseilbahn die Spitze des Vesuvs zu besuchen, die weite Aussicht, bis nach Frankreich und Spanien, zu genießen und ihn zu heiraten. Er lautet im Original:

Aissera, oì Nanninè, me ne sagliette,
tu saie addò?
Addò ’sto core ’ngrato cchiù dispiette
Farme nun pò!
Addò llo fuoco coce, ma si fuje
te lassa stà!
E non te corre appriesso, non te struje
sulo a guardà.
Jammo, jammo ’ncoppa, jammo jà,
funiculì, funiculà!

Nè, jamme da la terra a la montagna! no passo nc’è!
Se vede Francia, Proceta e la Spagna …
Io veco a te!
Tirato co lli fune nnitto, nfatto,
ncielo se va.
Se va comm’a llo viento a l’antrasatto, guè, saglie, sà!
Jammo, jammo ’ncoppa, jamme jà,
funiculì, funiculà!

Se n’è sagliuta, oie Nè, se n’è sagliuta, la capa già!
È ghiuta, pò è turnata, e pò è venuta,
sta sempe ccà!
La capa vota, vota, attuorno, attuorno,
attuorno a tte!
Sto core canta sempe
nu taluorno
Sposammo, oie Nè!
Jammo, jammo ncoppa, jammo, jà,
funiculì, funiculà!

Bearbeitungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die populäre Melodie wurde 1885/86 von Richard Strauss in seiner sinfonischen Dichtung Aus Italien verarbeitet,[2] was angeblich zu einem Rechtsstreit mit dem Komponisten führte, was archivalisch aber nicht belegt ist. Das Hauptmotiv wurde unter anderem 1907 von Nikolai Rimski-Korsakow im Neapolitanischen Lied und 1909 von Alfredo Casella in der Orchestersuite Italia zitiert.

Die Münchner Dixieband Hot Dogs veröffentlichte in den 1970er Jahren eine Coverversion des Liedes auf den Text Schaug hi, da liegt a toter Fisch im Wasser.[3][4]

Der Partyschlager Puff von Barcelona (1975 von Die 3 Besoffskis, Coverversion Olé, wir fahr’n in’ Puff nach Barcelona 1999 von Mickie Krause) basiert auf der Melodie.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Portanapoli: Funiculì, Funiculà.
  2. Barbara Delcker: „Aus Italien. Sinfonische Fantasie G-Dur op. 16“. In: Wulf Konold (Hrsg.): Lexikon Orchestermusik Romantik. Bd. 3: S–Z (= Serie Piper 8228). Schott/Piper, Mainz/München 1989, ISBN 3-7957-8228-7, S. 890 – 892.
  3. „Schaug hi, da liegt a toter Fisch im Wasser“ bei hitparade.ch, abgerufen am 9. Juni 2014.
  4. „Schaug hi, da liegt a toter Fisch im Wasser“ bei last.fm, abgerufen am 9. Juni 2014.
  5. Olé, Wir Fahren In Den Puff Nach Barcelona - Mickie Krause. Abgerufen am 10. Juli 2022 (deutsch).