Girl (2023)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Girl
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 87 Minuten
Stab
Regie Adura Onashile
Drehbuch Adura Onashile
Produktion Rosie Crerar,
Ciara Barry
Musik Ré Olunuga
Kamera Tasha Back
Besetzung

Girl ist ein Filmdrama von Adura Onashile, das im Januar 2023 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mutter-Tochter-Duo Grace und Ama hat eine tiefe Bindung aufgebaut, die sie vor Außenstehenden schützt, aber als sie in Glasgow neu anfangen, wo Grace als Reinigungskraft in einem Einkaufszentrum arbeitet, beginnen sich die Dinge zu ändern. Amas aufkeimende Pubertät und Neugier wecken Erinnerungen an eine Vergangenheit, vor der die 24-jährige Grace weggelaufen ist. Grace hat ein Mantra das lautet „Wir können niemandem vertrauen“, und ihre Paranoia wird durch häufige Besuche einer mitfühlenden Sozialarbeiterin geschürt, die sich Sorgen um Ama macht, weil sie nur unregelmäßig die Schule besucht.

Grace würde es vorziehen, dass sie und ihre Tochter das Haus niemals verlassen müssen und niemand von ihnen weiß. Ihr Wunsch nach einem Leben in Anonymität wird jedoch zunichtegemacht, als in einem Wohnblock auf der anderen Straßenseite ein Feuer ausbricht. Die in diesem lebende Fiona, die in Amas Alter ist und in derselben Schule geht, werden infolge des Brandes Freundinnen.[1][2]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie und Drehbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Adura Onashile, die auch das Drehbuch schrieb. Bei Girl handelt es sich um das Spielfilmdebüt der in Glasgow lebenden Onashile, die im Jahr 2021 von Screen International zu einem der „Stars of Tomorrow“ ernannt wurde.[3] In diesem Jahr hatte sie auch am National Theatre of Scotland das von ihr geschriebene Stück Ghosts inszeniert.[4]

Besetzung und Dreharbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Déborah Lukumuena spielt die Mutter Grace

Déborah Lukumuena spielt in der Hauptrolle die Mutter Grace.[5] Es handelt sich um das englischsprachige Debüt der französischen Schauspielerin, die vor allem für ihre Rolle in Houda Benyaminas Divines bekannt ist für die sie 2017 den César als beste Nebendarstellerin gewann. Die Newcomerin Le’shantey Bonsu spielt ihre Tochter Ama und Liana Turner die Nachbarstochter Fiona.[6][4]

Die Dreharbeiten fanden ab Sommer 2021 in Glasgow statt und wurden im Oktober 2021 beendet.[6][4] Als Kamerafrau fungierte Tasha Back, die zuletzt unter anderem für Yesterday von Danny Boyle in dieser Funktion tätig war.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film feierte am 23. Januar 2023 beim Sundance Film Festival seine Premiere.[1] Zuvor sicherte sich New Europe Film Sales die weltweiten Rechte am Film.[7] Ende Januar, Anfang Februar 2023 wird der Film beim Göteborg International Film Festival gezeigt.[8] Am 1. März 2023 eröffnete Girl das Glasgow Film Festival.[9] Im Juni 2023 wurde er beim Nantucket Film Festival vorgestellt[10] und im Juli 2023 beim Galway Film Fleadh.[11] Im Oktober 2023 wurde er beim London Film Festival gezeigt.[12] Im November 2023 wird er beim Wiesbadener Exground Filmfest vorgestellt.[13]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 93 Prozent positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 7,6 von 10 möglichen Punkten.[14]

Jonathan Romney von screendaily.com schreibt, auch wenn sich die Dramaturgie etwas unausgegoren anfühle und die Erzählung an Dynamik verliere, sei der Film in visueller Hinsicht von hypnotischer Qualität, selbst wenn Adura Onashile mit der Symbolik in der Bildsprache gelegentliche übertreibe. Die Leistung von Déborah Lukumuena sei Welten entfernt von ihren komödiantischen Rollen, in denen sie zuvor zu sehen war. Sie spiele Grace überwiegend in einem Modus ständiger Wachsamkeit und zunehmenden Unbehagens. Ihre Körperlichkeit lasse sie wie eine Frau wirken, die die Last der ganzen Welt und ihrer eigenen Vergangenheit auf den Schultern trägt. Gemeinsam mit der Kamerafrau Tasha Back und der Designerin Soraya Gilanni Viljoen habe Onashile eine Welt erschaffen, die sich sowohl in sich geschlossen als auch äußerst detailreich anfühle. Die elegante Filmmusik von Ré Olunugas, die neben Streichern auch auf einen Chor zurückgriff, steigerten den lyrischen Impressionismus mit manchmal zarter, manchmal subtil verstörender Wirkung.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

British Independent Film Awards 2023

Göteborg International Film Festival 2023

  • Nominierung im Ingmar Bergman Competition[8]

Internationales Filmfest Emden-Norderney 2023

  • Nominierung für den Bernhard-Wicki-Preis[15]

London Critics’ Circle Film Awards 2024

Sundance Film Festival 2023

  • Nominierung im World Cinema Dramatic Competition

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Girl. In: sundance.org. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  2. Damon Wise: Sundance Review: Adura Onashile’s Tender Mother And Daughter Story 'Girl'. In: deadline.com, 22. Januar 2023.
  3. Ben Dalton: Stars of Tomorrow 2021: Adura Onashile (actor/writer/director). In: screendaily.com, 4. Oktober 2021.
  4. a b c Filming wraps on Adura Onashile’s feature debut 'Girl'. In: screen.scot, 21. Oktober 2021.
  5. a b Jonathan Romney: 'Girl': Sundance Review. In: screendaily.com, 23. Januar 2023.
  6. a b Ben Dalton: First look at Adura Onashile’s iFeatures title 'Girl' with ‘Divines’ star Déborah Lukumuena. In: screendaily.com, 21. Oktober 2021.
  7. Melanie Goodfellow: New Europe Film Sales Boards Sundance 2023 World Dramatic Competition Title 'Girl'. In: deadline.com, 7. Dezember 2022.
  8. a b Navid Nikkhah Azad: Göteborg Film Festival announces full program for 2023. In: deed.news, 10. Januar 2023.
  9. Jamie Dunn: Glasgow Film Festival announce opening film for 2023. In: theskinny.co.uk, 5. Januar 2023.
  10. Erik Anderson: 2023 Nantucket Film Festival early lineup includes 'Elemental', 'The Pod Generation', 'You Hurt My Feelings'. In: awardswatch.com, 26. April 2023.
  11. Girl. In: galwayfilmfleadh.com. Abgerufen am 8. Juli 2023.
  12. Full programme announced for 67th BFI London Film Festival. In: bfi.org.uk, 31. August 2023.
  13. Girl. In: exground.com. Abgerufen am 3. November 2023.
  14. Girl. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 2. März 2023.
  15. Score Bernhard Wicki Preis: Nominierte 2023. In: filmfest-emden.de. Abgerufen am 26. Mai 2023.
  16. Stewart Clarke: ‘All Of Us Strangers’ And ‘Oppenheimer’ Lead London Critics’ Circle Awards Noms In: Deadline.com am 20. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.