Gnadenbild

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Das Kevelaerer Gnadenbild

Als Gnadenbild (seltener Gnadenbildnis, bei plastischen Darstellungen auch Gnadenstatue oder Gnadenfigur) bezeichnet man eine gemalte oder plastische Darstellung eines Heiligen, vor dem die Gläubigen die Gewährung einer Gnade von Gott erbitten. Vor allem sind solche Gnadenbilder Darstellungen Mariens (siehe auch Marienbildnis), seltener des Jesuskindes.

Manche Gnadenbilder werden mit Heilungen oder anderen als wunderbar angesehenen Ereignissen in Verbindung gebracht, daher sind sie oft Ziel von Wallfahrten. In solchen Fällen hat man dem Gnadenbild meist eine eigene Kapelle errichtet. Figürliche Darstellungen der Muttergottes und des Jesuskindes tragen häufig auch aus Silber gefertigte vergoldete Kronen und kostbare Kleider.

Die Geschichte einzelner Gnadenbilder ist oft mit legendenhaft ausgeschmückten Erzählungen von deren Auffindung, Beschädigung, Raub oder Misshandlung verbunden. Für die Geschichte der Gnadenbilder im Allgemeinen ist festzuhalten, dass sie seit dem späten Mittelalter, als Einzelbildwerke im Sinne der Devotio moderna eine zunehmende Rolle spielten, an Bedeutung zunahmen. Auswüchse im spätmittelalterlichen Deutschland, als für bestimmte Regionen auch wirtschaftliche Erwägungen, das heißt das Ausnutzen von Marien- und Heiligenverehrung, im Vordergrund standen, weckten die Kritik unter anderem bei Martin Luther und Johannes Calvin und waren ein Faktor, der zur Reformation anstieß.

Berühmte Gnadenbilder

Berühmte Gnadenbilder befinden sich z. B. in der Gnadenkapelle zu Altötting, Kevelaer und Werl (alle in Deutschland) und in der Kapelle des Paulinerklosters Jasna Góra in Tschenstochau in (Polen).

Siehe auch

Literatur

  • Stichwort Gnadenbilder, In: Lexikon der Kunst, Bd. 2, Berlin 1981, S. 93–95
Wiktionary: Gnadenbild – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen