Gołębiewo (Kozłowo)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gołębiewo
?
Gołębiewo (Polen)
Gołębiewo (Polen)
Gołębiewo
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Nidzica
Gmina: Kozłowo
Geographische Lage: 53° 20′ N, 20° 12′ OKoordinaten: 53° 20′ 22″ N, 20° 12′ 4″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 13-124[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NNI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Działdowo/DW 544/DW 545KlęczkowoBorowiecWierzbowo/DW 538
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Gołębiewo (deutsch Wiersbau, 1928 bis 1945 Taubendorf) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg).

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gołębiewo liegt am Lindenauer Fließ (polnisch Lipowska Struga) im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer westlich der Kreisstadt Nidzica (deutsch Neidenburg).

Bäuerliches Anwesen in Gołębiewo

Wiersbau – zur Unterscheidung von dem ebenfalls im Kreis Neidenburg gelegenen Wiersbau bei Soldau (polnisch Wierzbowo) meist mit dem Zusatz „bei Neidenburg“ genannt – dürfte 1717 erstmals erwähnt sein.[2] Im Jahre 1874 wurden sowohl die Landgemeinde Wiersbau als auch der Gutsbezirk Wiersbau in den neu errichteten Amtsbezirk Groß Schläfken (polnisch Sławka Wielka) im ostpreußischen Kreis Neidenburg aufgenommen.[3] Der Gutsbezirk Wiersbau allerdings wurde am 4. Mai 1898 in die neue Landgemeinde Wiesenfeld (polnisch Wierzbowo) umgewandelt.

Die Zahl der Einwohner des Dorfes Wiersbau belief sich 1910 auf 76.[4] Am 1. November 1928 wurde der Nachbarort Taubendorf in die Landgemeinde Wiersbau eingegliedert, und zum gleichen Datum die Landgemeinde Wiersbau in „Taubendorf“ umbenannt.[3]

Zum ersten Male erwähnt wurde Taubendorf um etwa 1400.[5] Landgemeinde und Gutsbezirk Taubendorf wurden 1874 in den ostpreußischen Amtsbezirk Groß Schläfken (polnisch Sławka Wielka) im Kreis Neidenburg eingegliedert[3], wobei die Landgemeinde Taubendorf allerdings am 23. Juli 1893 in den Gutsbezirk eingemeindet wurde. Derart zusammengewachsen, verzeichnete 1910 das Dorf 178 Einwohner.[4] Nicht ganz zwei Jahrzehnte später – am 1. November 1928 – wurde Taubendorf in den Nachbarort Wiersbau eingemeindet, wobei die so entstandene Gemeinde jedoch „Taubendorf“ genannt wurde.[3] Als solche zählte sie 1933 bereits 200 und 1939 noch 194 Einwohner.[6]

Als 1945 in Kriegsfolge 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen fiel, war nun eben auch Taubendorf und der in ihm aufgegangene Ort Wiersbau davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Gołębiewo“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Bis 1945 war Wiersbau resp. Taubendorf in die evangelische Kirche Thalheim (polnisch Dziurdziewo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Thurau (Turowo) eingepfarrt.[7] Heute gehört Gołębiewo evangelischerseits zur Heilig-Kreuz-Kirche Nidzica (Neidenburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, außerdem zur Pfarrei Szkotowo (Skottau) mit der Filialkirche Dziurdziewo im Erzbistum Ermland.

Gołębiewo liegt an einer Nebenstraße, die von der Stadt Działdowo (Soldau) nach Wierzbowo bzw. noch weiter bis Zybułtowo (Seewalde) verläuft und die Woiwodschaftsstraßen 544 und 545 mit der Woiwodschaftsstraße 538 verbindet. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

Persönlichkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Bernhard Skrodzki (* 23. Februar 1902 in Wiersbau), deutscher Politiker, CDU († 1969)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 319 (polnisch)
  2. Dietrich Lange: Wiesenfeld, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b c d Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Schläfken
  4. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Neidenburg
  5. Dietrich Lange: Taubendorf, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  6. Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Neidenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  7. AGOFF: Kreis Neidenburg