Graseule (Art)
Graseule | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Graseule (Tyto longimembris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tyto longimembris | ||||||||||||
(Jerdon, 1839) |
Die Graseule (Tyto longimembris), zuweilen Östliche Graseule genannt,[1] ist eine Art aus der Gattung der Schleiereulen (Tyto). Die Art ist in verschiedenen Unterarten über Teile Asiens und Australiens verbreitet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Graseule hat eine Länge von 32 bis 40 Zentimetern und ein Gewicht von 250 bis 582 Gramm. Die Beine aller Graseulen sind deutlich länger als die anderer Schleiereulenarten, was der indoaustralischen Graseule den wissenschaftlichen Namen longimembris = „langgliedrig“ einbrachte. Die Kapgraseulen haben ein rötlichbraunes Rückengefieder, in dem sich im Vergleich zu den indoaustralischen keine Anteile von gelb befinden, die mittleren Schwanzfedern sind bei ihnen außerdem einfarbig braun. Im Flug fällt bei der Graseule im Gegensatz zu ihrer afrikanischen Verwandten die Bänderung auf der Unterseite von Flügeln und Schwanz auf, wobei die Beine bei beiden Arten weit über den Schwanz hinausragen. Ansonsten unterscheiden sich die verschiedenen Unterarten in Größe und Färbung.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensgebend für die Art ist ihre Lebensweise in den Gras- und Steppengebieten ihres Verbreitungsgebietes. Graseulen leben am Boden und brüten auch hier. Tagsüber verstecken sich die Tiere in Grasbüscheln. Sie leben vor allem von Kleinsäugern wie verschiedenen Mäusen und Ratten sowie Spitzmäusen.
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wenig ruffreudige Art gibt gelegentlich ein dünnes, hohes Kreischen von sich.
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die asiatischen Formen finden sich auf der so genannten "Graslandstraße" von Indien über Teile Chinas, Taiwan, Kambodscha, Vietnam, Burma, Laos, Flores, Neukaledonien, Australien, Neuguinea und Fidschis. Dabei lebt etwa die Unterart T. l. papuensis im gebirgigen Grasland auf Südostneuguinea in Höhen von 5.000 bis 6.000 Metern. Sie unterscheidet sich von der Nominatform durch schlichteres Gesicht und helleres Gefieder.
In Südostchina findet sich T. l. chinensis mit cremefarbiger Unterseite sowie einem auffällig rosafarbenen Schleier und auf Taiwan T. l. pithecops. Weitere asiatische Formen sind T. l. melli auf dem asiatischen Festland, die besonders große und oben wenig dunkle T. l. amauronata von der Insel Luzon (Philippinen) und T. l. baliem von Westirian (Neuguinea). Die Nominatform T. l. longimembris findet sich über ein großes Gebiet von Südindien bis nach Ostaustralien und auf die Fidschi-Inseln. Die Vögel von Neukaledonien und den Fidschi-Inseln werden bisweilen als Unterart T. l. oustaleti bezeichnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- John A. Burton (Hrsg.): Eulen der Welt – Entwicklung – Körperbau – Lebensweise. Neumann-Neudamm, Melsungen 1986, ISBN 3-7888-0495-5.
- Heimo Mikkola: Handbuch Eulen der Welt. Alle 249 Arten in 750 Farbfotos. Titel der Originalausgabe: Owls of the World. A Photographic Guide, 2012. Deutschsprachige Ausgabe 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart, ISBN 978-3-440-13275-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tyto longimembris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 21. August 2024.
- Graseule (Tyto longimembris) bei Avibase
- Graseule (Tyto longimembris) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Graseule (Tyto longimembris)
- Eastern Grass Owl (Tyto longimembris) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Eastern Grass-owl (Tyto longimembris). In: www.hbw.com. Abgerufen am 8. September 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heimo Mikkola: Handbuch Eulen der Welt, S. 102