Gustav Dathe

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Johann Christian Gustav Dathe (* 15. Mai 1813 in Königshofen in Thüringen; † 24. August 1880 in Eystrup) war ein deutscher Lehrer und Imker. Er gilt als einer der bekanntesten Pioniere der Deutschen Imker. Als Bienenzucht- und Imkereiexperte seiner Zeit entwickelte u. a. den Berlepsch-Ständer weiter zum Dathe-Stock, das Dathe-Rähmchen, die Schneideform, die Wabenzange und die Imkerpfeife, die nach ihm benannt ist.[1] Er gründete und leitete in Eystrup die erste Imkerschule des Deutschen Reiches[2].

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dathe wurde als Sohn eines Landwirts geboren, besuchte das Lyzeum in Eisenberg und wurde Lehrer. Während seiner ersten Anstellung in Röcken betätigte er sich bereits mit der Bienenzucht. Er heiratete in Röcken, wo auch sein Sohn Rudolf 1849 geboren wurde. Nach seiner Suspendierung[3] aus dem Schuldienst wandte er sich 1854 der Imkerei zu, siedelte nach Eystrup um und kaufte sich dort das Anwesen, wo er sich seitdem ganz der Bienenzucht widmete. Er starb 1880 an einem Herzleiden, im gleichen Jahr wurde das Dathe-Rähmchen mit den Maßen 36 Zentimeter hoch und 22,2 Zentimeter breit als Normalmaß angenommen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anleitung zum Italisiren oder Züchtung der italienischen Biene in Kasten und Körben, H. Bösendahl und Selbstverlag, Nienburg 1867
  • G. Dathe's Lehrbuch der Bienenzucht – ein vorzugsweise die praktische Richtung verfolgender Leitfaden, 1876
  • Anleitung zur Zucht fremder Bienenrassen mit besonderer Berücksichtigung der italienischen Biene, 1877

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bedeutende Thüringer Imker
  2. Gustav Dathe beim Heimatvereinj Eystrup
  3. Timo Hoyer berichtet in: Nietzsche und die Pädagogik: Werk, Biografie und Rezeption auf Seite 116f: "Der Lehrer in Röcken hieß Johann Christian Gustav Dathe. Er bewohnte mit seiner Frau und seinen Kindern das Obergeschoss des Schulhauses. Dathe war ein aggressiver, despotischer Mann, der dem Schulinspektor Carl Ludwig Nietzsche wenig Respekt zollte (vgl. Bohley 1987, 177). Die psychischen Anforderungen und demotivierenden Begleitumstände seines Berufs" mögen eine Ursache dafür gewesen sein, dass er sich, wie aus einer amtlichen Chronik über die Röckener Lehrer hervorgeht," privat und in der Schule in körperlichen Gewalthandlungen erging. Administrative Verweise und Geldstrafen konnten den Prügelszenarien keinen Einhalt gebieten, so dass er 1854 seines Amtes enthoben werden musste. Diese Entlassung wiegt umso schwerer, da in dieser Epoche Schulstrafen eher ge- als verboten waren."