Gustav Stüve

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Carl Wilhelm Gustav Stüve (* 2. Mai 1833 in Osnabrück; † 27. November 1911, ebenda) war ein deutscher Jurist, Politiker, Verwaltungsbeamter und Kunstsammler.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde am 2. Mai 1833 in Osnabrück als Sohn des Direktors des Ratsgymnasiums Carl Georg August Stüve (1794–1871) und dessen Ehefrau Leopoldine Friederike Stüve, geb. Meyer (1800–1878), in eine alte Patrizierfamilie hineingeboren. Er war ein Neffe von Johann Carl Bertram Stüve und ein Urenkel von Johann Eberhard Stüve.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte das Ratsgymnasium in Osnabrück und studierte von 1852 bis 1855 in Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften. Während seines Studiums wurde er 1852 Mitglied der Burschenschaft Brunsviga. 1860 wurde er in Göttingen zum Dr. iur. promoviert. Danach war er in Osnabrück als Jurist und später als Verwaltungsbeamter in Hannover tätig.

Zwischen 1881 und 1888 war Stüve als Nachfolger von Karl von Jacobi Präsident des Kaiserlichen Patentamts in Berlin, sein Nachfolger war Viktor von Bojanowski (1831–1892). Danach war er ab 1887 als Nachfolger von Gustav von Gehrmann Regierungspräsident des Regierungsbezirks Osnabrück. Zusätzlich war er von 1889 bis 1891 als Nachfolger von Harm Hoppen (1826–1908) Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin (17. Wahlperiode) für den Wahlkreis Lingen-Bentheim. Er gehörte der Freikonservativen Partei an. Sein Mandat wurde jedoch 1891 wegen Wahlmanipulation für ungültig erklärt und infolgedessen von Geerd Damink (1844–1915) übernommen. Das Amt des Regierungspräsidenten von Osnabrück hatte er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1900 inne. Sein Nachfolger wurde Georg von Heydebrand und der Lasa.

Stüve war ein Kunstsammler und Kunstmäzen. Er erbte 39 Gemälde seiner Familie und erwarb besonders in seiner Berliner Zeit weitere dazu, so dass die Sammlung bis auf 70 Gemälde anwuchs. Er pflegte Kontakt zu Wilhelm von Bode. Stüve vermachte seine Gemäldesammlung dem Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück. Er war Vorsitzender des Historischen Vereins der Stadt Osnabrück von 1888 bis 1909 und Vorsitzender des Museumsvereins der Stadt Osnabrück von 1888 bis 1908. Er wurde 1908 zum Ehrenmitglied des Museumsvereins ernannt.

Gustav Stüve verstarb am 27. November 1911 im Alter von 78 Jahren in Osnabrück und wurde auf dem dortigen Hasefriedhof beigesetzt.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stüve war evangelisch-lutherischer Konfession. Er heiratete am 9. Oktober 1862 Bertha Pagenstecher (1836–1894), Tochter des preußischen Generalleutnants Rudolf Pagenstecher und dessen Ehefrau Karoline, geborene Pütz. Die Ehe blieb kinderlos, deswegen adoptierte das Paar eine Tochter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück, hrsg. vom Landschaftsverband Osnabrück e.V., bearb. von Rainer Hehemann. Bramsche: Rasch, 1990, S. 281–282.
  • Heese, Thorsten: "Gegenstand meiner besonderen Vorliebe". Die Gemälde der "Sammlung Gustav Stüve" im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück (Osnabrücker Kulturdenkmäler; 15), Osnabrück-Bramsche 2013.
  • August Stüve: Geschichte der Familie Stüve, Osnabrück 1905.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 562.