Handball-DDR-Meisterschaft 1959/60

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Die Handball-DDR-Meisterschaft 1959/60 wurde sowohl für die Männer als auch für die Frauen in der Halle und auf dem Feld ausgetragen. Bei den Männern und bei den Frauen beteiligten sich in beiden Spielarten jeweils 16 Mannschaften, aufgeteilt in zwei regionalen Staffeln. Meister bei den Männern wurden der SC DHfK Leipzig (Halle) und ASK Vorwärts Berlin (Feld), bei den Frauen setzten sich die BSG Chemie Zeitz (Halle) und der SC Fortschritt Weißenfels (Feld) durch.

Hallenhandball (Männer)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punktspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC DHfK Leipzig (M) 14 11 01 02 272:202 23:05
2. BSG Motor Eisenach 14 11 00 03 251:240 22:06
3. SC Lok Leipzig 14 09 00 05 253:211 18:10
4. Motor Gohlis Nord Leipzig 14 08 01 05 235:208 17:11
5. SG Dynamo Leipzig 14 05 02 07 201:228 12:16
6. BSG Lok Gera 14 06 00 08 240:269 12:16
7. Einheit Dresden Süd (N) 14 03 00 11 237:283 06:22
8. BSG Stahl Krauschwitz 14 01 00 13 205:253 02:26
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. ASK Vorwärts Berlin 14 11 00 03 307:212 22: 06
2. SG Dynamo Halle (N) 14 10 01 03 237:200 21: 07
3. SC Empor Rostock 14 10 00 04 237:219 20: 08
4. SC Dynamo Berlin 14 09 00 05 257:202 18:10
5. SC Aufbau Magdeburg 14 06 01 07 200:209 13:15
6. BSG Lok Magdeburg SO 14 06 00 08 209:229 12:16
7. BSG Motor Rostock 14 02 00 12 175:273 04:24
8. BSG Lok Rangsdorf 14 01 00 13 186:275 02:26

Endspiel (Männer – Halle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SC DHfK Leipzig – ASK Vorwärts Berlin 19:18

(21. Februar 1960)

Beide Mannschaften begannen das Spiel mit hohem Tempo, ohne dass zunächst ein Team einen Vorteil erkämpfen konnte. Bei Leipzig brillierte die technische Eleganz, beim ASK stand der Kampf im Vordergrund. Nach 20 Minuten hatte sich das Spiel der DHfK durchgesetzt, die Leipziger hatten einen 10:6-Vorsprung herausgeschossen. Paul Tiedemann schwang sich zum überragenden Regisseur auf. In der zweiten Halbzeit gelang es der DHfK-Mannschaft ihre Führung noch weiter auszubauen, zwischenzeitlich vergrößerten sie ihren Vorsprung auf 14:9. Doch danach verloren die Männer um Paul Tiedemann plötzlich ihre Linie, leisteten sich mehrere Fehlwürfe. Die ASK-Spieler rissen das Spielgeschehen an sich, holten Treffer auf Treffer auf und erreichten mit Beginn der Schlussviertelstunde mit 16:16 den unerwarteten Ausgleich. Das war jedoch für die DHfK das Zeichen, sich wieder auf die eigenen Qualitäten zu besinnen. Sie nutzten die Zwei-Minuten-Strafe des ASK-Spielers Liedtke und zogen schnell wieder auf 18:16 davon. Noch aber gab sich die ASK-Mannschaft nicht geschlagen, in der letzten Spielnute kam sie noch einmal auf 18:19 heran. In der letzten Sekunde hatte Hebler noch die Chance zum Ausgleich, doch Leipzigs Torwart Fischer meisterte seinen Gewaltwurf und sicherte damit seiner Mannschaft den Titelgewinn.

DHfK: Bodo Fischer – Otto Hölke (2), Hans-Gert Stein (1) – Siegfried Warm (5), Paul Tiedemann (3), Erwin Kaldarasch (2), Klaus Miesner (1), Reiner Leonhardt (4), Reinhardt Geißler (1)

ASK: Gerhard Schulze (Nils Petersilg) – Herbert Liedtke, Waldemar Pappusch (3), Klaus Hebler (7), Gerhard Schmiele (2), Hans Haberhauffe (3), Manfred Krost (1), Reinhold Glandin (2), Siegfried Wandel, Klaus Müller

Schiedsrichter: Singer (Fraureuth), Zuschauer: 3.600 in der Dynamo-Halle, Ost-Berlin

Feldhandball (Männer)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punktspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. ASK Vorwärts Berlin 14 12 1 01 218:150 25:03
2. SC Dynamo Berlin 14 11 0 03 234:140 22:06
3. SC Empor Rostock 14 09 1 04 165:146 19:09
4. BSG Lok Magdeburg SO 14 06 2 06 166:182 14:14
5. SC Aufbau Magdeburg 14 06 1 07 195:178 13:15
6. BSG Stahl Calbe 14 05 0 09 164:219 10:18
7. BSG Stahl Frankleben 14 02 3 09 128:186 07:21
8. BSG Chemie Piesteritz 14 01 0 13 142:211 02:26
Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Lok Leipzig 14 11 0 03 221:157 22:06
2. SC DHfK Leipzig 14 10 0 04 220:179 20:08
3. BSG Motor Eisenach 14 09 1 04 187:152 19:09
4. BSG Stahl Krauschwitz 14 09 1 04 196:179 19:09
5. SG Dynamo Halle 14 07 1 06 184:183 15:13
6. BSG Lok Gera 14 04 0 10 182:211 08:20
7. BSG Motor Gohlis Nord 14 03 1 10 147:184 07:21
8. BSG Lok Dresden 14 01 0 13 134:226 02:26

Endspiel (Männer – Feld)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ASK Vorwärts Berlin – SC Lok Leipzig 14:12 (7:7)

(25. September 1960)

Zu Beginn hatten die Männer des SC Lok spielerische Vorteile und lagen nach 12 Minuten mit 4:2 Toren in Front. In dieser Phase war Peter Kretzschmar der überragende Regisseur auf dem Platz. Dagegen hatte der ASK Abwehrschwierigkeiten und nach vorne wurde der Ball zu lange gehalten. Erst nach einer Viertelstunde hatten sich die Männer um Waldemar Pappusch gefangen, brachten Ruhe in die eigenen Reihen. In der 17. Minute erreichte der ASK durch Klaus Hebler erstmals den Ausgleich zum 4:4. Bis zum Ende der 1. Halbzeit forcierten beide Mannschaften das Tempo, und mit zunehmender Spieldauer setzte sich die Routine des ASK Vorwärts durch. Zur Pause blieb es beim unentschiedenen Spielstand. Im 2. Spielabschnitt wogte das Geschehen zunächst hin und her, keiner Mannschaft gelang es, sich abzusetzen. Erst in der 41. Minute gelang es dem ASK, zum ersten Mal mit 11:9 einen 2-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Zwar konnten die Leipziger noch zweimal auf 10:11 und 12:13 verkürzen, doch in den letzten fünf Minuten zog der ASK wieder mit zwei Toren davon und stellte schließlich den 14:12-Endstand sicher.

ASK: Schulze (Jürgen Häckel) – Herbert Liedtke, Ziegenhagen – Glandin, Manfred Krost, Waldemar Pappusch (1) – Wandel, Klaus Hebler (7), Müller (1), Domschke (3), Hans Haberhauffe (2)

SC Lok: Weide – Funke, Neuenhagen – Zschernitz (1), Seifert, Günter Herzog (1) – Pauls (5), Zander (1), Peter Kretzschmar (1), Dröge, Nist (2) – (Palitzsch (1))

Schiedsrichter: Schoof (Magdeburg), Zuschauer: 5.000

Hallenhandball (Frauen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmerfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
SC Einheit Dresden, BSG Lok Erfurt, SC DHfK Leipzig, BSG Fortschritt Oberlungwitz, BSG Motor Weimar, SC Fortschritt Weißenfels, BSG Chemie Zeitz, BSG Aktivist Karl Marx Zwickau

Staffel II
BSG Rotation Babelsberg, BSG BV Berlin, SC Rotation Berlin, BSG ZAB Dessau, BSG Post Halberstadt, SC Lok Leipzig, BSG Lok Rangsdorf, SC Empor Rostock

Endspiel (Frauen – Halle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BSG Chemie Zeitz – BSG Lok Rangsdorf

Feldhandball (Frauen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmerfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
SC Rotation Berlin, BSG ZAB Dessau, BSG Motor Frankfurt/O., BSG Post Halberstadt, BSG Lok Rangsdorf, SC Empor Rostock, BSG Motor Wismar, BSG Chemie Zeitz

Staffel II
SC Einheit Dresden, SC DHfK Leipzig, SC Lok Leipzig, BSG Stahl LES Leipzig, BSG Fortschritt Oberlungwitz, BSG Motor Weimar, SC Fortschritt Weißenfels

Endspiel (Frauen – Feld)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SC Fortschritt Weißenfels – SC Empor Rostock 6:1

(25. September 1960)

SC Fortschritt: M. Maudrich – Reinhardt, Geppert, Kühn, Baumert, Brandt, Inge Schanding (4), Herden, Quarg (1), I. Maudrich, Jahn (1) – (Bachmann)

SC Empor: Jockenhöfer – Abramowski, Kröger, Burmeister, Bergmann, Tessenow, Witt, Nelting, Jokisch, Schulz (1), Lemke

Schiedsrichter: Mittendorf (Magdeburg), Zuschauer: 3.500

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Ausgaben vom 22. Februar und 26. September 1960