Hartmut Krahl

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Hartmut Krahl (* 1940) ist ein deutscher Sportmediziner.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krahl besuchte das Städtische Gymnasium in Hagen und erlangte 1959 die Hochschulreife. Er studierte Medizin in Marburg, Kiel, Berlin und Hamburg.[1] Seine Doktorarbeit mit dem Titel Ursachen, Arten, Behandlung und deren Spätergebnisse bei Knöchelfrakturen: (Untersuchungen an 663 Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg der Jahre 1955-1962) wurde 1965 angenommen.[2]

Bis 1968 war Krahl im Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum und im Stadtkrankenhaus Kassel tätig.[1] Hernach war er an der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universität Heidelberg beschäftigt:[3] Zunächst als wissenschaftlicher Assistent, dann als Orthopäde und Sportmediziner, Privatdozent und außerplanmäßiger Professor.[1] In seiner 1975 abgeschlossenen Habilitation befasste er sich mit Kriterien der Belastbarkeit menschlicher Sehnen, dargestellt am Beispiel der Patellarsehnenruptur.[4] Krahl war ebenfalls von 1970 bis 1980 Vereinsarzt beim USC Heidelberg. Er trat 1980 die Stellung des leitenden Arztes der Orthopädischen Klinik am Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen an. In derselben Stadt wurde Krahl Leiter des Sportmedizinischen Instituts.[1]

Von 1972 bis 1974 war er Verbandsarzt des Deutschen Basketball-Bundes und von 1974 bis 1989 des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Krahl hatte ebenfalls beim Deutschen Tennis-Bund das Amt des Verbandsarztes inne und war Vertrauensarzt von Steffi Graf.[5] Im März 1997 wurde er als ärztlicher Direktor einer Sportmedizinische Klinik in Kitzbühel vorgestellt.[6] Krahl war bei mehreren Olympischen Sommerspielen leitender Orthopäde der deutschen Mannschaft.[1]

Er war 1986 Mitbegründer der Deutsch-Österreichischen-Schweizer Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS),[7] deren Beirat er anschließend bis 1996 angehörte.[8] Beim Deutschen Sportbund saß Krahl der Arbeitsgruppe Sportmedizin vor und war Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesinstituts für Sportwissenschaft.[1] An der Deutschen Sporthochschule Köln war er Gastprofessor.[9]

In wissenschaftlichen Arbeiten befasste sich Krahl aus orthopädischer Sicht unter anderem mit dem Talentbegriff[10] und dem Nutzen des Sports,[11] forschte im Themenbereich Belastung und Beanspruchung[12] und bearbeitete orthopädische Gesichtspunkte von Sportarten wie Tennis[13] und Leichtathletik.[14]

Krahl wurde als „einer der führenden Sportmediziner Deutschlands“[1] und als „zu den profiliertesten Ärzten Deutschlands“ gehörend bezeichnet.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Prof. Krahl. Eine Karriere im Dienste des Sports. In: Sportjahrbuch Essen 1990. Abgerufen am 24. November 2022.
  2. Ursachen, Arten, Behandlung und deren Spätergebnisse bei Knöchelfrakturen: (Untersuchungen an 663 Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg der Jahre 1955-1962). In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg – Carl von Ossietzky. 1965, abgerufen am 24. November 2022.
  3. Horst Cotta, Hartmut Krahl: Das verletzte Kniegelenk des Sportlers - moderne diagnostische und therapeutische Verfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, Nr. 15, 1978. 13. April 1978, S. 879–886.
  4. Kriterien der Belastbarkeit menschlicher Sehnen, dargestellt am Beispiel der Patellarsehnenruptur. In: Universitätsbibliothek Heidelberg. 1975, abgerufen am 24. November 2022.
  5. Tennis: Greg Rusedski positiv getestet - Prof. Krahl. In: Rheinische Post. 9. Januar 2004, abgerufen am 24. November 2022.
  6. a b Primar für neue Sportmedizinische Klinik in Kitzbühel vorgestellt. In: Kitzanzeiger. 13. März 1997, abgerufen am 25. November 2022.
  7. Gründungsmitglieder. In: 30 Jahre GOTS. 2016, abgerufen am 25. November 2022.
  8. GOTS-Vorstände. In: 30 Jahre GOTS. 2016, abgerufen am 25. November 2022.
  9. Ursachen von Überlastungs- und Wachstumsschäden. In: Deutsche Sporthochschule Köln. 9. November 2015, abgerufen am 25. November 2022.
  10. Die Talentproblematik aus orthopädischer Sicht am Beispiel des Tennis. In: Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft. 1988, abgerufen am 25. November 2022.
  11. Nutzen des Sports aus orthopädischer Sicht. In: Monatskurse für die ärztliche Fortbildung. 1982, abgerufen am 25. November 2022.
  12. Belastungs- und Beanspruchungsanalyse. In: People Analytics im Profifußball : Implikationen für die Wirtschaft. 2018, abgerufen am 25. November 2022.
  13. Hartmut Krahl: Tennis im höheren Lebensalter aus interdisziplinärer Sicht : 5. Symposium des Sportwissenschaftlichen Beirats des DTB vom 15. - 17.11.1994 in Frankfurt/Main. 1996, abgerufen am 25. November 2022.
  14. Krahl, Hartmut; Knebel, Karl-Peter: Medizinische und trainingsmethodische Absprungphase beim Flop. In: Leistungssport. Band 8, Nr. 6, 1978, ISSN 0341-7387, S. 501–506 (bisp-surf.de [abgerufen am 25. November 2022]).