Heeresamt
Heeresamt | |
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Aufstellung | 16. Feb. 1956 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Höhere Kommandobehörde |
Truppenteile | Schulen des Heeres |
Stärke | 900 (Stab) rund 12.000 (inkl. Dienststellen) |
Unterstellung | Führungsstab des Heeres |
Sitz | Köln |
Motto | Heeresamt – Die Zukunft im Visier |
Leitung | |
Amtschef | Generalmajor Wolf-Joachim Clauß |
Stellvertretender Amtschef und Kommandeur Heeresschulen | Brigadegeneral Heinrich Fischer |
Chef des Stabes | Brigadegeneral Armin Staigis |
Das Heeresamt (HA) in Köln ist neben dem Heeresführungskommando (HFüKdo) eine der beiden Säulen des deutschen Heeres.
Unter Führung des Amtschefs Generalmajor Wolf-Joachim Clauß sind rund 1100 Soldaten und zivile Mitarbeiter für die konzeptionelle Entwicklung des Heeres sowie der Ausbildung und Ausrüstung verantwortlich. Des Weiteren ist das Heeresamt zuständig für Organisationsgrundlagen im Heer, für Belange der in Nutzung befindlichen Systeme und für die Logistik des Heeres. Dem Heeresamt unterstehen die Schulen und Zentren des Heeres. Das Heeresamt ist dem Führungsstab des Heeres unterstellt. Gemäß der Neuausrichtung der Bundeswehr und dem Stationierungskonzept 2011 ist das Heeresamt zur Auflösung vorgesehen.
Aufgaben des Heeresamtes
Übergeordnete Zielsetzung ist die weitere Verbesserung von Einsatzfähigkeit, Ausbildung, Rüstung und Organisation des Heeres. Daraus ergeben sich folgende Kernaufgaben des Heeresamtes:
- Weiterentwicklung der funktionalen Aufgabenbereiche des Heeres gemäß der konzeptionellen Vorgaben des Führungsstabes des Heeres
- Lenkung und Überwachung des Informationstechnik-Systems Heer
- Weiterentwicklung der Truppengattungen des Heeres
- Erarbeitung und Bearbeitung von Vorschriften
- Erarbeitung und Bearbeitung von Grundlagen in den Bereichen Personal und Ausbildung
- Führung der unterstellten Dienststellen
Darüber hinaus hält das Heeresamt Verbindung zu ausländischen Streitkräften sowohl durch in Köln stationierte ausländische Verbindungsoffiziere, als auch durch eine Verbindungsorganisation in mehreren Staaten.
Insgesamt arbeiten im Heeresamt rund 500 Offiziere, 250 Unteroffiziere, 160 Mannschaften und über 120 zivile Mitarbeiter.
Gliederung
Amtschef
An der Spitze des Heeresamtes steht der Amtschef, im Dienstgrad eines Generalmajors. Diesem direkt unterstellt sind sein Stellvertreter, der Chef des Stabes, der Leitende Rechtsberater (LRB), der Leitende Sanitätsoffizier (LSO), das Controlling und die Inspizienten für Offizierausbildung, Unteroffizierausbildung, Truppenausbildung und Reservistenausbildung im Heer. Des Weiteren stehen die Verbindungsoffiziere ausländischer Streitkräfte in direktem Kontakt mit dem Amtschef.
Stellvertretender Amtschef
Der Stellvertretende Amtschef, im Dienstgrad eines Brigadegenerals, ist zugleich Kommandeur der Heeresschulen. Ihm unterstehen sämtliche Ausbildungseinrichtungen des Heeres. Zusätzlich sind ihm der General der Fernmeldetruppen sowie der Generalarzt des Heeres unterstellt. Seit 27. März 2008 hat Brigadegeneral Heinrich Fischer diesen Dienstposten inne.
Chef des Stabes
Der Chef des Stabes, im Dienstgrad ebenfalls Brigadegeneral, ist Disziplinarvorgesetzter der Fachabteilungen I bis V, der Stabsabteilungen (G1, G3, S4, S6), des Unterstützungsbereichs sowie des Dezernates Koordination und Einsatzauswertung. Zusätzlich untersteht ihm noch die Abteilung Verwaltung. Am 29. November 2007 übernahm Brigadegeneral Wolfgang Köpke das Amt des Chef des Stabes. Nachdem dieser ins ISAF-Hauptquartier nach Kabul versetzt wurde, wurde diese Aufgabe interimsweise von Brigadegeneral (später Generalmajor) Walter Spindler (Abteilungsleiter der Abteilung II des Heeresamtes) übernommen.[1] Nach dessen Verlassen des Heeresamtes ging das Amt an Brigadegeneral Armin Staigis.[2]
Fachabteilungen
Die Fachabteilungen I bis V werden jeweils durch einen Brigadegeneral geführt. Die Abteilungen haben dabei folgenden Zuständigkeiten:
- Abteilung I (Heeresentwicklung): konzeptionelle Grundlagen der Weiterentwicklung und planerischen Voraussetzungen für die Entwicklung des Wehrmaterials des Heeres
- Abteilung II (Ausbildung): sämtliche grundsätzlichen und querschnittlichen Ausbildungsangelegenheiten im Heer
- Abteilung III (Heeresrüstung): Rüstungsprojekte des Heeres
- Abteilung IV (Organisation): Konzeption der Organisationsstruktur des Heeres, Überwachung der Umsetzung organisatorischer und struktureller Maßnahmen, Erarbeitung von Stärke- und Ausrüstungsnachweisen (STAN) sowie Erarbeitung der Organisationsgrundlagen für Aufgaben, Gliederung, Dienstposten, Gerät und Material.
- Abteilung V (Nutzung/Logistik): zentrale Führungs- und Steuerungsaufgaben der Heereslogistik (bis April 2008: Logistikzentrum des Heeres)
Unterstellte Bereiche
Dem Heeresamt unterstehen sämtliche zentralen Ausbildungseinrichtungen des Heeres:
Zum nachgeordneten Kommandobereich gehören mehr als 12 000 Soldaten und 3 000 zivile Mitarbeiter an den Schulen und Zentren des Heeres.
Stationierung
Der Stammsitz des Heeresamtes ist in der Konrad-Adenauer-Kaserne in Köln. Die Abteilung IV und Teile der Abteilung II befinden sich in der Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne in Euskirchen, in der Rhein-Kaserne in Koblenz sind Teile der Abteilung III stationiert und die Abt. V ist in der Ahrtal-Kaserne in Bad Neuenahr-Ahrweiler untergebracht.
Geschichte
- Das Heeresamt wird am 16. Februar 1956 als Abteilung V/Truppenreferate als Außenstelle des Bundesministeriums der Verteidigung in Köln aufgestellt. Am 10. Juni 1956 erfolgt hieraus die Aufstellung des Truppenamtes, die Umbenennung in Heeresamt erfolgt am 1. Oktober 1970.
- Im Jahr 1986 wird eine Gedenkstätte zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer General Friedrich Olbricht am Gebäude des Heeresamtes eingerichtet.
- Im Zuge der Auflösung der DDR kommt es im August 1990 zu intensiven Kontakten mit der NVA, zur Sicherstellung der Ausbildung eines gesamtdeutschen Heeres.
- 1995 wurde das Amt umfassend umstrukturiert und ist seitdem noch mehr für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Heeres zuständig. Im Zuge der zehnten Umgliederung wurde zum 1. April 2008 das Logistikzentrum des Heeres als Abteilung V eingegliedert.
Amtschefs
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
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15 | Generalmajor Wolf-Joachim Clauß | 15. November 2006 | — |
14 | Generalmajor Wolfgang Korte | 1. März 2005 | 15. November 2006 |
13 | Generalmajor Jürgen Ruwe | 1. Oktober 2003 | 1. März 2005 |
12 | Generalmajor Werner Widder | 31. März 2001 | September 2003 |
11 | Generalmajor Manfred Dietrich | 1. April 1999 | 31. März 2001 |
10 | Generalmajor Jürgen Reichardt | 1. April 1994 | 31. März 1999 |
9 | Generalleutnant Ernst Klaffus | 1. April 1990 | 31. März 1994 |
8 | Generalleutnant Wolfgang Odendahl | 1. Dezember 1986 | 31. März 1990 |
7 | Generalleutnant Gerhard Wachter | 1. April 1986 | 30. November 1986 |
6 | Generalleutnant Werner Schäfer | 1. April 1983 | 31. März 1986 |
5 | Generalleutnant Horst Wenner | 1. Oktober 1979 | 31. März 1983 |
4 | Generalleutnant Heinz-Georg Lemm | 1. April 1974 | 30. September 1979 |
3 | Generalleutnant Hubert Sonneck | 1. Oktober 1968 | 31. März 1974 |
2 | Generalleutnant Hellmuth Mäder | 1. Oktober 1960 | 30. September 1968 |
1 | Generalmajor Helmuth Reinhardt | 1. Juni 1956 | 30.September 1960 |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Führungswechsel im Heeresamt auf deutschesheer.de
- ↑ Neubesetzung: Schlüsselpositionen des Heeresamtes auf deutschesheer.de
Koordinaten: 50° 53′ 51″ N, 6° 56′ 55″ O