Helena Pawlowna Romanowa
Helena Pawlowna Romanowa, Großfürstin von Russland, russisch Елена Павловна (* 13. Dezemberjul. / 24. Dezember 1784greg. in Sankt Petersburg; † 24. September 1803 in Ludwigslust) war ein Mitglied des Hauses Romanow-Holstein-Gottorp. Durch Heirat wurde sie Erbprinzessin zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Schwerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helena war die zweite Tochter des Zaren Paul I. von Russland (1754–1801) und seiner zweiten Ehefrau, Zarin Maria Feodorowna, geboren als Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg (1759–1828), Tochter von Herzog Friedrich II. Eugen und Prinzessin Friederike Dorothea Sophia von Brandenburg-Schwedt. Sie hatte neun Geschwister, darunter die späteren Zaren Alexander I. und Nikolaus I. Ihre Großmutter Zarin Katharina II. fand ihre Enkelin als Baby wunderschön und so gab sie ihr den Namen Helena nach dem Vorbild aus Homers Epos Helena von Troja. Ihre Erziehung und die schulische Ausbildung lag in den Händen mehrerer Hauslehrer und Gouvernanten. Sie wurde in Philosophie, Literatur, Musik, Tanz und in Sprachen (Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch) unterrichtet.
Am 23. Oktober 1799 heiratete die 14 Jahre alte Großfürstin Helena in Gattschina den Erbprinzen Friedrich Ludwig zu Mecklenburg [-Schwerin] (1778–1819), ältester Sohn des späteren Großherzogs Friedrich Franz I. und dessen Frau Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha. Aus der harmonischen Ehe gingen zwei Kinder hervor:
- Paul Friedrich (1800–1842) ⚭ 1822 Prinzessin Alexandrine von Preußen (1803–1892)
- Marie (Luise Friederike) (1803–1862) ⚭ 1825 Herzog Georg von Sachsen-Altenburg (1796–1853)
Kurz nach der Geburt ihrer Tochter erkrankte Erbprinzessin Helena schwer, vermutlich an einer Lungenentzündung, und starb am 24. September 1803. Sie wurde zunächst in der Ludwigsluster Schlosskirche im Gewölbe unter der Kanzel beigesetzt und der Leichnam nach Fertigstellung in das 1804 bis 1806 errichtete Helenen-Paulownen-Mausoleum im Schlosspark Ludwigslust überführt.[1] Ihr Mann heiratete noch zweimal, 1810–1816 Prinzessin Karoline Luise von Sachsen-Weimar und 1818–1819 Prinzessin Auguste von Hessen-Homburg.
In Ludwigslust erinnert ein um 1810 von Franz Pettrich gestaltetes Denkmal an sie.
Archivinformationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helenas Briefe an ihren Großvater, Friedrich II. Eugen, Herzog von Württemberg (zusammen mit Briefen ihrer Geschwister), die zwischen 1795 und 1797 geschrieben wurden, werden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt.[2]
Abstammung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian August (Fürst von Anhalt-Zerbst) | Johanna Elisabeth (Fürstin von Anhalt-Zerbst) | Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf) (Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf) | Anna Petrowna (Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf) | Karl Alexander (Herzog von Württemberg) | Maria Augusta (Herzogin von Württemberg) | Friedrich Wilhelm (Markgraf von Brandenburg-Schwedt) | Sophie Dorothea Marie (Markgräfin von Brandenburg-Schwedt) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich August (Fürst von Anhalt-Zerbst) | Katharina II. (Kaiserin von Russland) | Peter III. (Kaiser von Russland) | Friedrich Eugen (Herzog von Württemberg) | Friederike Dorothea Sophia (Herzogin von Württemberg) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Paul I. (Kaiser von Russland) | Sophie Dorothee (Kaiserin von Russland) | Friedrich I. (König von Württemberg) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alexander I. (Kaiser von Russland) | Konstantin (Großfürst von Russland) | Alexandra Pawlowna Romanowa | Helena Pawlowna Romanowa | Maria Pawlowna (Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach) | Katharina Pawlowna (Königin von Württemberg) | Olga | Anna Pawlowna | Nikolaus I. (Kaiser von Russland) | Michael Pawlowitsch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alan Palmer: Alexander I., ISBN 3-453-55114-1
- Zoe Oledenburg: Katharina II. ISBN 3-453-55018-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie, Das Haus der Romanows (russisch)
- Literatur über Erbprinzessin Helena in der Landesbibliographie MV
- Why did Karl Ernst von Baer travel to Italy in 1845–1846? (Erki Tammiksaar)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Kenzler: Kurze Lebenszeit edel ausgefüllt. Warum Ludwigslust ein Helenen-Paulownen-Mausoleum hat. In: Mecklenburg-Magazin (2006), 37, S. 13
- ↑ Herzog Friedrich Eugen (1732–1797) – Briefwechsel des Herzogs mit dem kaiserlichen Hause von Russland, 1795–1797 – 3. Schreiben der jungen Großfürsten Alexander und Konstantin und Großfürstinnen Alexandrina, Anna, Katharina, Elisabeth, Helene, Maria. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, abgerufen am 22. November 2021.
Personendaten | |
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NAME | Romanowa, Helena Pawlowna |
ALTERNATIVNAMEN | Romanowa, Elena Pawlowna |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied des Hauses Romanow-Holstein-Gottorp und durch Heirat Erbprinzessin zu Mecklenburg-Schwerin |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1784 |
GEBURTSORT | Sankt Petersburg |
STERBEDATUM | 24. September 1803 |
STERBEORT | Ludwigslust |
- Helena Pawlowna Romanowa
- Sophie Dorothee von Württemberg
- Paul I. (Russland)
- Großfürst (Russland)
- Herzog zu Mecklenburg
- Trägerin des Ordens der Heiligen Katharina
- Familienmitglied des Hauses Oldenburg (Linie Romanow-Holstein-Gottorp)
- Familienmitglied des Hauses Mecklenburg (Linie Schwerin, ab 1701)
- Russe
- Geboren 1784
- Gestorben 1803
- Frau