Helli Servi

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Helli Servi, auch Helly Servi (* 29. September 1923 in Wien; † 13. Oktober 1990 ebenda), war eine österreichische Schauspielerin.

Grabstätte von Helli Servi

Die Tochter eines Gymnasialprofessors stand bereits als Kind, 1932, auf der Bühne des Burgtheaters und spielte am Theater in der Josefstadt 1933 in Kakadu-Kakada von Carl Zuckmayer. Fünfzehnjährig besuchte sie in der NS-Zeit von 1938 an das spätere Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo sie ihre künstlerische Ausbildung erhielt.

Im Fach der Munteren und Naiven agierte sie dann am Deutschen Theater in Berlin und ab 1938 erneut am Theater in der Josefstadt. In entsprechenden Rollen wurde sie ab 1940 beim Film eingesetzt, vorzugsweise bei typischen Wiener Filmen. In Nebenrollen verkörperte sie das fesche Wiener Mädel. Filme dieser Art wurden vom NS-Regime gefördert, um die Menschen von den Schwierigkeiten der Kriegszeit abzulenken. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

In Verklungenes Wien trat sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Traute Servi auf. 1952 bis 1960 fungierte Helli Servi in der beliebten, fast wöchentlich gesendeten Radiofamilie, an der bis 1953 auch Ingeborg Bachmann als Autorin mitarbeitete, als Hanni, später Helli Floriani, Tochter der Familie und anfangs 16-jährige Gymnasiastin.

Da Helli Servi, verehelichte Krismanek, in ihren späten Jahren vom Film nur mehr wenige Angebote erhielt, konzentrierte sie sich ganz auf ihre Auftritte im Theater in der Josefstadt, wo sie vor allem in komischen Rollen eingesetzt wurde. Sie unternahm mehrmals Tourneen und arbeitete für den Hörfunk als Hörspielsprecherin.

Ihr Grab befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof in Wien, Gruppe 18, Nr. 121.

Einzelnachweise

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  1. Servi, Helli. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 406f.