Henkell & Co. Sektkellerei

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Henkell & Co. Sektkellerei KG

Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1832
Sitz Wiesbaden
Umsatz 645.4 in Mio. € (2010)
Branche Schaumweinproduktion, Spirituosenproduktion
Website www.henkell-sektkellerei.de

Die Henkell & Co. Sektkellerei KG ist ein deutsches Unternehmen für Sekt, Wein und Spirituosen mit Sitz in Wiesbaden und gehört seit 1986 zur Dr. August Oetker KG.

Geschichte

Das „Henkellsfeld“ an der Biebricher Allee in Wiesbaden

1832 gründet Adam Henkell die Weinhandlung Henkell & Cie in Mainz. 25 Jahre später lässt er in der Mainzer Walpodenstraße eine „Champagnerfabrik“ bauen und ist damit einer der Ersten in Deutschland, der die Technik beherrscht, aus Wein Sekt herzustellen. Unter der Leitung Otto Henkell I. wird 1894 die Marke Henkell Trocken geprägt, 1898 als eine der ersten Marken in Deutschland amtlich geschützt. 1909 zieht Henkell & Co in das Henkell-Schlösschen in Wiesbaden-Biebrich. In den Jahren von 1900 - 1920 wurde die Marke Henkell Trocken sehr stark beworben. So erschienen regelmäßig großformatige Anzeigen zum Beispiel in der Jugend oder im Simplicissimus. Für die Gestaltung der Anzeigen wurden Künstler wie Thomas Theodor Heine, Lucian Bernhard, Gino von Finetti oder Adolf Münzer beauftragt. Auch das Henkell-Schlösschen war in der für Lucian Bernhard typischen Gestaltungsweise Gegenstand etlicher ganzseitiger Reklameanzeigen.

Otto Henkell und Ludwig Stollwerck gelten als die Erfinder der Gemeinschaftswerbung, die sie ab etwa 1900 einsetzten. Damit wurden erstmals Marketingmaßnahmen von Unternehmen einer Branche gemeinschaftlich entwickelt und finanziert.

1935 entwickelt Henkell & Co den Pikkolo und lässt auch diese Marke eintragen. Ab 1936 war der „Schwarze Herr“ im Stil eines Scherenschnitts viele Jahre das Erkennungszeichen von Henkell Trocken.

Expansion

1975 übernimmt das Unternehmen die Sektkellerei Carstens KG. Es folgen weitere Übernahmen und Firmenanschlüsse. Im Jahr 1986 verkauft Otto Henkell die Kellerei an den Unternehmer Rudolf-August Oetker, der bereits 1958 die Söhnlein Rheingold Sektkellerei übernommen hat. Nachdem sich zunächst die Sektkellerei Henkell & Co. und die Söhnlein Rheingold KG eigenständig entwickelt haben, fusionierten die einstigen Konkurrenten 1987 zu den Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG mit Sitz in Wiesbaden-Biebrich. Beide Unternehmen wurden bis 2009 weitergeführt und in der Muttergesellschaft Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG konsolidiert.

Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG tat den ersten Schritt hin zu einer europäischen Getränkegruppe, als im Jahr 1988 die Akquisition von Scharlachberg, Österreich, unter Ausklammerung des gleichnamigen Weinbrandes erfolgte. Henkell & Söhnlein, Österreich, wurde mit nunmehr eigener Sektherstellung in Wien und eigener Spirituosenabfüllung in Salzburg gegründet. 1992 übernahm man die Hungarovin Kft., Budapest, den ungarischen Marktführer für Sekt; 1995 erwarb das Unternehmen die Aktienmehrheit an der Kurpfalz Sektkellerei KG in Speyer. 1996 wurde die Henkell & Söhnlein Polska Sp. Z o.o., Warschau gegründet, 1997 die Deinhard Sektkellerei KG in Koblenz übernommen und die qualifizierte Mehrheit an der Vinpol Sp. Z o.o. in Toruń, Polen erworben. 1999 übernahm die Gruppe die qualifizierte Aktienmehrheit an der Bohemia Sekt Ceskomoravska vinarska a.s., Starý Plzenec, Tschechien, 2000 die Aktienmehrheit an der slowakischen Schaumweinfirma Hubert J.E. s.r.o. in Sereď. Im gleichen Jahr wurde Gratien & Meyer S.A.S. in Saumur, Frankreich gekauft. 2003 übernahm Henkell & Söhnlein Vertrieb und Markenrechte für die Sektmanufaktur Menger-Krug in Deidesheim und die S.C. Astese Production S.r.l., Bukarest, Rumänien. 2004 kamen die Marken Kupferberg Gold und Scharlachberg Meisterbrand hinzu. 2006 erfolgt die Übernahme der Spirituosenmarken Der Gute Pott und Stern-Marke von der A. Racke GmbH & Co, Bingen. Im Oktober 2007 expandierte das Unternehmen weiter mit der Übernahme der in Kiew ansässigen Sektkellerei Kijewskij Sawod Schampanskich Win Stolitschnij. Im Mai 2008 übernahm Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG das italienische Traditionsunternehmen Mionetto. Die Spumante und Frizzante aus dem Hause Mionetto wurden schon mehrfach auf internationalen Weinmessen ausgezeichnet. Zum 1. Januar 2009 wurde die Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG nach mehreren Verschmelzungen zur Henkell & Co. Sektkellerei KG umfirmiert.[1]

Tochterunternehmen

Zum Konsolidierungskreis der Henkell & Co. Sektkellerei KG gehören folgende Tochterunternehmen: Deinhard KG, Sektkellerei Kupferberg, Kurpfalz Sektkellerei GmbH, Fürst von Metternich Sektkellerei GmbH, Schloss Johannisberger Weingüterverwaltung GbR, Menger- Krug Sektkellerei GmbH, Gorbatschow Wodka KG, Scharlachberg Weinbrennerei GmbH und H.H. Pott Nfgr. Vertriebsgesellschaft mbH.[2] Im Ausland gehören der Gruppe an: Henkell & Co. Sektkellerei Ges.m.b.H (Österreich), Törley Sektkellerei Kft. (Ungarn), Vinpol Sp. Z o.o. (Polen), Bohemia Sekt a.s. (Tschechien), Hubert J.E. s.r.o. (Slowakei), Alfred Gratien S.A.S., (Frankreich), S.C. Angelli Spumante & Aperitive s.r.l. (Rumänien), die Kiewer Sektkellerei (Ukraine) sowie die Minonetto S.p.A. (Italien).

Unternehmensdaten

Im Jahr 2008 erzielte die Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG einen Umsatz von 594,2 Millionen Euro, davon 307,2 Millionen Euro in Deutschland und 287,0 Millionen Euro im Ausland. 2008 beschäftigte das Unternehmen 2.166 Mitarbeiter, davon 525 im Inland und 1.641 im Ausland. Die Geschäftsführung besteht aus Dr. Hans-Henning Wiegmann (Sprecher der Geschäftsführung, Marketing, Export und Qualitätssicherung), Dr. Erlfried Baatz (Verkauf, Logistik und Produktion) und Dr. Andreas Brokemper (Controlling, Finanzen und Einkauf).

Henkell-Sortiment für den deutschen Markt

Zum Schaumwein-Portfolio (Sekt, Champagner, Prosecco, etc) gehören unter anderem die Henkell-Sekte, Menger-Krug, Fürst von Metternich, Deinhard, Kupferberg Gold, Lutter & Wegner, Mionetto, Carstens SC, Söhnlein Brillant, Rüttgers Club, Cantor Alkoholfrei Sparkling, Francesco Yello, Champagne Alfred Gratien sowie Gratien & Meyer. Ergänzt wird das Sortiment durch die Deinhard-Weine sowie den ungarischen Rotwein Balaton. Zum Spirituosen-Sortiment gehören u.a. Wodka Gorbatschow, Scharlachberg, Der Gute Pott, Batida de Côco, Cardenal Mendoza und Stern-Marke.

Marken

Marken: Henkell-Sekt und Fürst von Metternich Sekt
  • Sekt: Henkell-Sekte, Adam Henkell, Menger-Krug, Fürst von Metternich, Deinhard, Kupferberg (Sekt), Lutter & Wegner, Carstens SC, Söhnlein Brillant, Rüttgers Club, Schloss Rheinberg, Schloss Biebrich, Cantor Alkoholfrei Sparkling, Ukrainskoye.
  • Champagner: Alfred Gratien, Champagne Veuve Emille
  • Prosecco: Prosecco Yello, Francesco Yello, Mionetto
  • Crémant: Gratien & Meyer
  • Wein: Balaton, Deinhard
  • Spirituosen: Batida, Caprice, Cardenal Mendoza, Fürst Bismarck, Jacobi 1880, Kuemmerling, Mangaroca Cachaça, Pott, Scharlachberg Meisterbrand, Stern Marke, Wodka Gorbatschow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung vom 30. Dezember 2008 The Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG, Wiesbaden, is trading as Henkell & Co. Sektkellerei KG since the 1st of January 2009.
  2. Henkell übernimmt Rum-Marken von Racke
  3.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!

Koordinaten: 50° 3′ 13″ N, 8° 14′ 39″ O