Humbert III. (Savoyen)

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Humbert III. „der Heilige“ (* 1. August 1136; † 4. Mai 1188[1] in Avigliana, Piemont[2] oder am 4. März 1189 in Chambéry, Savoyen[3]) war Graf von Savoyen und der älteste Sohn von Amadeus III.[4] und dessen Frau Mathilde von Albon.

Humbert war viermal verheiratet: Aus der ersten Ehe mit Faidiva (Tochter von Alfons Jordan von Toulouse) ging eine Tochter Agneta, Alice oder Adelheid hervor, die 1174 starb und eine Braut von Johann Ohneland war.[1][5] Anschließend war Humbert mit Clementia, vormals Gemahlin Heinrichs des Löwen oder Germana[5] beziehungsweise Anna von Zähringen, einer Tochter Konrads und Schwester[6] oder Tochter Bertholds von Zähringen vermählt.[1] Es folgte eine Ehe mit Beatrice[5] von Burgund, Tochter des Grafen Gerhard I. von Macon-Vienne, mit der er zwei Kinder hatte. Sein Sohn und Nachfolger war Thomas von Savoyen, Piemont und Maurienne, dessen Schwester Eleonore zunächst im Jahr 1189 mit Graf Guido von Vintimiglia und anschließend mit Bonifatius von Montferrat vermählt war und im Jahr 1215 verstarb.[1] Die Letzte Gemahlin war Gertrud von Flandern. Zudem hatte er noch einen zweiten Sohn, Henri de Turin, welcher in der Geschichte nur als Randfigur erwähnt wurde, aber Ritter von Barbarossa war.

Humbert III. war in tiefer Freundschaft mit dem englischen König Heinrich II. verbunden. Das Haus Plantagenet brauchte Humbert als wichtigen Verbündeten, da die Besitzungen Savoyens in Italien durch Kaiser Friedrich Barbarossa bedroht wurden. Zudem setzte sich der Kaiser 1178 in Saint-Trophime d’Arles die burgundische Königskrone auf und unterstellte die Bistümer Turin, Belley und Tarentaise direkt dem Heiligen Römischen Reich.

Humbert war vermutlich ein sehr frommer Mensch, so ermutigte er die kirchlichen Organisationen sich in der Nächstenliebe und der Fürsorge für die armen Bevölkerungsteile in Savoyen und Piemont zu üben. Da er einen Erben benötigte heiratete er vier Mal. Im Jahre 1838 ordnete Papst Gregor XVI. an, dass er als Umberto III von Savoyen seliggesprochen wurde und der 4. März, der Tag seines Todes als Festtag gefeiert werden solle.[4]

  • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
  • Charles W. Previt-Orton: The early History of the House of Savoy. (1000–1233). Cambridge University Press, Cambridge 1912, S. 316.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Johann Heinrich Zedler, Carl Günther Ludovici: Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. Band 34. Zedler, Halle/Leipzig 1742, OCLC 73751240, S. 399. (books.google.de)
  2. Joseph F. Damberger: Fürstenbuch zur Fürstentafel der europäischen Staatengeschichte. 2. Pustet, Regensburg 1831, OCLC 634926255, S. 29. (books.google.de)
  3. Humbert III. von Savoyen. In: Ökumenisches Heiligenlexikon.
  4. a b History: Beginnings: The Early Counts of Savoy (1003–1323). savoydelegation-usa.org, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2012; abgerufen am 21. November 2015.
  5. a b c Johannes-Franciscus Buddeus: Allgemeines historisches Lexicon, in welchem das Leben und die Thaten derer Patriarchen, Propheten, Apostel, … endlich die Beschreibungen derer Kayserthümer, Königreiche, … vorgestellet werden. Thomas Fritschens sel. Erben, 1732, S. 316. (books.google.com)
  6. Johann Gottfried Eichhorn: Urgeschichte des erlauchten Hauses der Welfen. Brüder Hahn, Hannover 1816, S. 129, Tafel III. (books.google.de)
VorgängerAmtNachfolger
Amadeus III.Graf von Savoyen

1148–1189
Thomas I.