Hypermacht
Hypermacht ist eine Bezeichnung für die deutliche weltpolitische Dominanz einer Nation oder eines Staatenbundes.[1]
Beispielsweise wird die weltpolitische Position der USA in der Zeit nach Beendigung des Ost-West-Konflikts (1990) als die einer Hypermacht bezeichnet, die zu einer Weltordnung führt, in der die USA als Ordnungsmacht hervorgingen. Der Begriff wurde 1999 durch den damaligen französischen Außenminister Hubert Védrine geprägt.
Ihr Programm der Friedenssicherung und Bekämpfung des Terrorismus durch Ausbreitung der Demokratie durch humanitäre Interventionen wird in Anlehnung an die Pax Romana polemisch auch als Pax Americana bezeichnet.
Dabei wird unterstellt, die Strategie der USA gehe darauf hin, nicht Demokratie, sondern die Dominanz des „Westens“ und die Freiheit wirtschaftlichen Handelns auszubauen und Staaten, die diese Vormachtstellung und ihre Träger angreifen, gegebenenfalls mit militärischer Gewalt zu unterdrücken.
Die Publizistin Amy Chua bezeichnet Staaten oder Staatenbünde als Hypermächte, wenn diese so mächtig sind, dass weltweit keine andere Macht ihre militärische und wirtschaftliche Position ernsthaft gefährden kann. Chua nennt als Beispiele für Hypermächte der Weltgeschichte das antike Persien, das Römische Reich, das Osmanische Reich und das Britische Weltreich.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ralph Bollmann: Lob des Imperiums. Der Untergang Roms und die Zukunft des Westens. Berlin: wjs-Verlag, 2006, ISBN 978-3-937989-21-1.
- Ernst-Otto Czempiel: Weltpolitik im Umbruch. Die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen. München: C. H. Beck, 2003 - 4. Auflage, ISBN 978-3-406-49416-1.
- Stefan Fuchs (Hrsg.): Die Hypermacht. USA in Nahaufnahme. Hamburg: Edition Nautilus, 2003, ISBN 978-3-89401-412-4.
- Josef Joffe: Die Hypermacht. Warum die USA die Welt beherrschen. München/Wien: Carl Hanser, 2006, ISBN 978-3-446-20744-8.
- Michael Mandelbaum: The Case for Goliath. How America Acts as the World's Government in the 21st Century. New York: Public Affairs, 2006, ISBN 978-1-58648-458-3.
- Daniele Ganser: Imperium USA. Die skrupellose Weltmacht. Orell Füssli Verlag, Zürich 2020, ISBN 978-3-280-05708-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chua, Amy: Day of Empire - How Hyperpowers Rise to Global Dominance, and Why They Fall, New York: Doubleday.
- ↑ Chua, Amy: Days of Empire, http://search.barnesandnoble.com/Day-of-Empire/Amy-Chua/e/9780385512848