I Can’t Breathe

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I Can’t Breathe (englisch für „Ich kann nicht atmen!“) wurde 2014 und erneut 2020 zu einer Parole der Bewegung Black Lives Matter, die Polizeigewalt gegen Schwarze anklagt. Sie geht zurück auf den Todesfall Eric Garner am 17. Juli 2014.

Hilferuf und Parole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Protest in Berlin (Massachusetts), Dezember 2014

Die Parole geht als Zitat zurück auf den Todesfall Eric Garner am 17. Juli 2014, als in New York der 43-jährige asthmakranke Afroamerikaner, übergewichtig und größer als mehrere umstehende uniformierte und zivilgekleidete Polizeibeamte, von diesen bei der Festnahme zu Boden gerungen wurde, wobei auch ein verbotener Würgegriff zum Einsatz kam. Auf zwei Videoaufnahmen ist dokumentiert, wie Garner mehrfach vernehmlich „I can’t breathe“ rief und dann verstarb. Eine Grand Jury entschied am 3. Dezember 2014, den Hauptakteur der Polizei nicht anzuklagen, was zu Solidaritätsbekundungen und Protesten führte.

Die Tötung von George Floyd am 25. Mai 2020, inmitten der COVID-19-Pandemie und im US-Wahlkampf während der Präsidentschaft von Donald Trump, wurde in Minneapolis durch Videos von Außenstehenden dokumentiert und zeitnah im Internet veröffentlicht. Der 46-jährige Afroamerikaner George Perry Floyd kam durch eine gewaltsame Festnahme ums Leben, bei der er minutenlang I can't breathe rief, als er auf dem Boden lag und der Polizist D. Chauvin auf seinem Hals kniete.

Durch die Body-Cam-Aufnahmen[1][2][3] der Beamten wurde später bekannt, dass Floyd angab, klaustrophobisch zu sein und darum bat, auf dem Boden liegen zu dürfen. Die Polizisten versuchten, Floyd auf dem Rücksitz des Streifenwagens zu platzieren, wogegen sich Floyd zunächst zur Wehr setzte. Er bot an, vorne im Wagen Platz zu nehmen, was die Beamten ihm jedoch nicht erlaubten. Als der Beamte Kueng den sich widersetzenden Floyd über den Rücksitz des Streifenwagens auf die andere Seite des Fahrzeugs zog, äußerte dieser zum ersten Mal, dass er nicht atmen könne.[4] Als Floyd sich wiederholt mit dem Satz „I can’t breathe!“ äußerte, bat ein Passant die Beamten, ihn atmen zu lassen. Floyd warnte außerdem, er würde gleich sterben, woraufhin ihn der Beamte Thao aufforderte, sich zu entspannen.[5] Floyd verlor das Bewusstsein und starb, dies führte zu Protesten.

Laut der New York Times wurde der Ausruf bis Juni 2020 von über 70 Personen getätigt, die in Polizeigewahrsam gestorben seien.[6]

Als Liedtitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„(I) Can’t Breathe“ (in der üblichen Großschreibung) ist Titel (oder Titelbestandteil) zahlreicher Lieder, zudem einiger Alben und TV-Serien-Episoden, die größtenteils vor 2013 entstanden sind.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: I can't breathe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Transkript der Bodycam von Thomas Lane, File 27-CR-20-12951. State of Minnesota, 7. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  2. New Transcripts Detail Last Moments for George Floyd. The New York Times, 8. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  3. GRAPHIC: Court releases body cam footage from George Floyd arrest. WBTV, 11. August 2020, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  4. Daniel C. Schmidt, Jonathan Stock: Zwei amerikanische Leben. Der Spiegel, 26. Juni 2020, abgerufen am 17. August 2020.
  5. 'I Can't Breathe': Minneapolis Erupts in Protest After Black Man Dies in Police Custody. The Daily Beast, 27. Mai 2020, abgerufen am 5. Juni 2020.
  6. Mike Baker, Jennifer Valentino-DeVries, Manny Fernandez, Michael LaForgia: Three Words. 70 Cases. The Tragic History of ‘I Can’t Breathe.’ In: The New York Times. 28. Juni 2020 (nytimes.com [abgerufen am 19. April 2021]): „The deaths of Eric Garner in New York and George Floyd in Minnesota created national outrage over the use of deadly police restraints. There were many others you didn’t hear about.“