Iridovirus

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Iridovirus

Parakristalline Anordnung von Iridovirus. Balkenlänge 200 µm.

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Varidnaviria[1]
Reich: Bamfordvirae[1]
Phylum: Nucleocytoviricota[1]
Klasse: Megaviricetes[1]
Ordnung: Pimascovirales[1]
Familie: Iridoviridae
Unterfamilie: Betairidovirinae
Gattung: Iridovirus
Taxonomische Merkmale
Genom: dsDNA linear
Baltimore: Gruppe 1
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Iridovirus
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Iridovirus ist eine Gattung von Riesenviren (Nucleocytoviricota, NCLDVs) aus der Familie der Iridoviridae, Unterfamilie Betairidovirinae.[2] Die natürlichen Wirte von Iridovirus sind Insekten.

Mit Stand Februar 2019 gibt es nur zwei vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) bestätigte Arten (Spezies) in dieser Gattung. Dies ist die Typusart Invertebrate iridescent virus 6 (IIV-6). Bei Stechfliegen verursacht IIV-6 gewöhnlich eine verdeckte (inapparente) Infektion, die die Fitness beeinträchtigt.[2][3]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schemazeichnungen von Virusteilchens der Gattung Iridovirus
3D-Rekonstruktion eines Virions von IIV-6
3D-Rekonstruktion eines Virions von IIV-6
2D-Schema der Kapsidstruktur von IIV-6, der zentrale Pentamer-Komplex (weißes Fünfeck) wurde zur Verdeutlichung weggelassen
2D-Schema der Kapsidstruktur von IIV-6, der zentrale Pentamer-Komplex (weißes Fünfeck) wurde zur Verdeutlichung weggelassen

Die Viruspartikel (Virionen) der Gattung Iridovirus sind umhüllt und haben ikosaedrische und polyedrische Geometrie (T=147-Symmetrie). Der Durchmesser liegt bei 185 nm.

Genom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Genom ist unsegmentiert und linear mit einer Länge von ungefähr 213 kb. Es kodiert 211 Proteine.[2][3]
Bei Invertebrate iridescent virus 6 (IIV-6) beträgt die genaue Genomlänge 212.482 bp, es werden vorhergesagt 468 Proteine kodiert, und der GC-Gehalt beträgt 29 %.[4]

Vermehrungszyklus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Replikation der Viren ist nukleozytoplasmatisch (Zugehörigkeit zur Gruppe der NCLDV). Der Eintritt in die Wirtszelle geschieht durch Anlagerung der viralen Proteine an Rezeptoren auf der Oberfläche der Wirtszelle, wodurch eine Endozytose bewirkt wird. Die Replikation folgt dem DNA-Strang-Verdrängungsmodell (englisch DNA strand displacement model). Die Methode der Transkription ist DNA-gestützt. Der Austritt aus der Wirtszelle erfolgt durch Lyse[3]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Systematik der Gattung Iridovirus ist mit Stand Februar 2019 nach ICTV wie folgt:[2]

  • Gattung Iridovirus
Kryo-EM-Aufnahme eines IIV-6-Virions
  • Gryllus bimaculatus iridovirus (GbIV)
Dazu kommen nach ICTV folgende noch nicht klassifizierten Mitglieder:
Virion von IIV-2 (Außenansicht)
  • Spezies „Invertebrate iridescent virus 2“ (IIV-2)
  • Spezies „Invertebrate iridescent virus 16“ (IIV-16)
  • Spezies „Invertebrate iridescent virus 23“ (IIV-23)
  • Spezies „Invertebrate iridescent virus 24“ (IIV-24)
  • Spezies „Invertebrate iridescent virus 29“ (IIV-29)
  • Spezies „Armadillidium decorum iridescent virus[5]

Nach ICTV möglicherweise zu Chloriridovirus, nach NCBI eher zu Iridovirus gruppiert wird der Kandidat:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e ICTV: ICTV Taxonomy history: Frog virus 3, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. a b c d ICTV: Iridoviridae. In: ICTV Online (10th) Report. (englisch).
  3. a b c ViralZone: Iridovirus. ExPASy, abgerufen am 21. Juli 2019.
  4. David M. Needham, Alexandra Z. Worden et al.: A distinct lineage of giant viruses brings a rhodopsin photosystem to unicellular marine predators, in: PNAS, 23. September 2019, doi:10.1073/pnas.1907517116, ISSN 0027-8424, hier: Supplement 1 (xlsx)
  5. NCBI: Armadillidium decorum iridescent virus (species)
  6. ICTV: ICTV Taxonomy history: Invertebrate iridescent virus 1 (ZIP)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]