Jaakko Hintikka

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Jaako Hintikka (2003)

Jaakko Hintikka (* 12. Januar 1929 in Vantaa; † 12. August 2015 in Porvoo[1]) war ein finnischer Philosoph. Er galt als Experte für verschiedene Bereiche der mathematischen Logik und Spieltheorie und der Philosophie der Mathematik, der Epistemologie und Wissenschaftstheorie, der Metaphysik, außerdem für diverse andere philosophische Spezialgebiete und historische Problemzusammenhänge, darunter Theorien von Aristoteles, René Descartes und Ludwig Wittgenstein.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintikka promovierte 1953 bei Georg Henrik von Wright. 1956 bis 1959 war er Junior Fellow in Harvard und nach Aufenthalten in Helsinki, Florida und Stanford war er seit 1990 Professor für Philosophie an der Boston University.

Sein Interessensgebiet war weit gefächert und ging von frühen Arbeiten zu distributiven Normalformen über Modelltheorie, eine Mögliche-Welt-Semantik, eine deontische Logik bis zur intensiven, analytisch geschulten Beschäftigung mit diversen Themen der theoretischen Philosophie, darunter Modalität, Zeit oder Wissenschaftsmethodologie. Mit seinem Buch Knowledge and Belief von 1962 entwickelte er eine der ersten Formalsprachen in der epistemischen Logik. Sein Anliegen war dabei, die logischen Hintergründe von Wissens- und Glaubensaussagen genauer zu definieren. Hintikka entwickelte außerdem eine so genannte Interrogativlogik.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerdem war Hintikka Ehrendoktor an den Universitäten Liège (1984), Krakau (1995), Uppsala (2000), Oulu (2002) und Turku.

Wie andere Philosophen, so wird auch Hintikka von Daniel Dennett in dessen Philosophical Lexicon geehrt, indem Dennett sich eine scherzhafte Definition ausdachte:

hintikka, n. A measure of belief, the smallest logically discernible difference between beliefs. "He argued with me all night, but did not alter my beliefs one hintikka."[3]

Dennett spielt damit auf Hintikkas grundlegendes Buch Knowledge and Belief an.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Randall E. Auxier, Lewis E. Hahn (Hrsg.): The philosophy of Jaakko Hintikka (The library of living philosophers; 30). Open Court Books, Chicago, Ill. 2006, ISBN 0-8126-9462-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jaakko Hintikka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf (engl.)
  2. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  3. Daniel Dennett (Hrsg.): The Philosophical Lexicon. American Philosophical Association, 1987, S. 11.