Jacob Mayer (Fabrikant)

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Foto Jacob Mayers 1862
Das Grab von Jacob Mayer im Bochumer Kortumpark

Jacob Mayer (* 1. Mai 1813 in Dunningen, Württemberg; † 30. Juli 1875 in Bochum) war ein deutscher Fabrikant.

Mayer wuchs in bäuerlicher Umgebung auf. Er hatte eine große technische Begabung, die er bei Arbeitsverhältnissen in Köln und England erweiterte. Bei seinem Onkel absolvierte er zunächst in Köln eine Uhrmacherlehre, bevor er als Arbeiter nach England ging. Zurück in Deutschland produzierte er 1839 als deutschlandweit erster in Köln-Nippes Gussstahl nach einem in England bekannten Stahlformverfahren. Es handelte sich um die erste Produktionsstätte dieser Art in Deutschland. 1842 gründete Mayer zusammen mit dem Kaufmann Eduard Kühne in Bochum die Gußstahlfabrik Mayer und Kühne (ab 1854 Bochumer Verein) und verfeinerte den Stahlformguss. In den Jahren 1869 bis 1875 war Mayer Bochumer Ratsmitglied. Für die Erfindung der Stahlgußglocken erhielt er den Gregoriusorden. Mayers Witwe stiftete 1882 für die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Köln-Nippes 4 Glocken aus Gussstahl.

In der ehemaligen Arbeitersiedlung Stahlhausen, die zwischen zwei (ehemaligen) Werksteilen des Bochumer Vereins liegt, wurde eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

  • Walter Bertram: Jacob Mayer. Der Erfinder des Stahlformgusses. Zur 125. Wiederkehr seines Geburtstages am 1. Mai 1938, VDI-Verlag Berlin, 1938
  • Ders.: Jacob Mayer (1813–1875). In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band VI. Aschendorff, Münster 1954, S. 36-59.
  • Adalbert Frensdorff: Jacob Mayer (Fabrikant). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 543 f. (Digitalisat). (Onlinefassung)
  • Martin Otto: Was Krupp in Essen, wird hier vergessen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Oktober 2011