Jan Weenix

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Der weiße Pfau, 1692 (Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien)

Jan Weenix (* 1640? in Amsterdam; † 20. September 1719 in Amsterdam) war ein niederländischer Maler. Jan Weenix wusste nicht genau, wie alt er war. Als er 1679 in Amsterdam heiratete, behauptete er, er sei dreißig.

Jan Weenix war der Sohn und Schüler des Malers Jan Baptist Weenix, wohnhaft in Utrecht und Vleuten, welcher vornehmlich Bilder aus dem italienischen Volksleben, aber auch Stillleben und Hühnerhöfe malte. Sein Vater reiste nach Italien und seine Gemälde waren gefragt von Papst Innozenz X. Als er nach vier Jahren zurückkam, um seine Frau zu holen, blieb er wegen seiner Frau, einer Tochter von Gillis Claesz. de Hondecoeter in Amsterdam. Die Familie siedelte nach Utrecht um, als sein Schwager, Gijsbert de Hondecoeter, der auch Maler war, starb. Jan Weenix ging in die Lehre, zusammen mit seinen Cousin Melchior de Hondecoeter.

Anfangs malte er in der Art seines Vaters Bilder aus der römischen Campagna und Seehäfen mit Staffage, sowie Bildnisse, wandte sich dann aber dem Jagdstillleben zu und dabei der Darstellung totem Wilds (Hasen, Rehe, Wildschweine, Rebhühner etc.), bisweilen mit Jägern und Hunden und meist mit reichem landschaftlichen Hintergrund. Die Pinselführung seiner Werke ist äußerst zart und weich; dabei ist die Farbe glänzend und tief. Bilder von ihm finden sich in nahezu allen größeren Galerien.

1697 malte er ein Porträt von Zar Peter dem Grossen. In dieser Zeit malte er fünf große Tapeten mit Jagdstillleben im Auftrag eines Spanischen Kaufmanns. 1921 wurden die damals berühmten Tücher von William Randolph Hearst gekauft und nach Amerika verschickt. Zwei sind heutzutage im Hotel Carlyle in New York zu sehen, eins wird in der National Galleries of Scotland in Edinburgh und ein anderes im Allen Memorial Art Museum in Oberlin (Ohio) ausgestellt. Eine dieser umfangreichen Tapeten ist verschwunden.

Von 1702 bis 1712 war er für Kurfürst Johann Wilhelm tätig, für den er unter anderem das Schloss Bensberg mit zwölf Gemälden (345×562 cm) schmückte. Er arbeitete in Amsterdam und reiste, wie Adriaen van der Werff und Rachel Ruysch, ab und zu nach Düsseldorf.

Werkauswahl

"Landschaft mit Jager und totes Wild" (National Galleries of Scotland in Edinburgh)
  • Blumen und Pfau bei einem Brunnen, Leinwand, 178×166 cm.
  • Der verlorene Sohn, 1668, Leinwand, 111×99 cm.
  • Hasen und Fasanen bei einer Quelle, Leinwand, 158×211 cm.
  • Jagdstilleben, 1671, Leinwand, 109×88 cm.
  • Jagdzyklus: Jagdstillleben vor einer Dianastatue, 1712, Leinwand, 346×206 m.
  • Jagdzyklus: Jagdstillleben vor einer Landschaft mit Schloss Bensberg, 1712, Leinwand, 345×562 cm.
  • Jagdzyklus: Schweinsjagd, 1712, Leinwand, 346×214 cm.
  • Schlafendes Mädchen, 1665, Holz, 45×35 cm.
  • Tiere, Jagdgerät und Jäger, 1702, Leinwand
  • Conversation im Freien, Leinwand, 113 x 99 cm