Joachim Hahn (Tiermediziner)

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Joachim Hahn (* 11. Dezember 1924 im Kreis Ostprignitz (Brandenburg); † 21. August 2019 in Hannover) war ein deutscher Veterinär, Spezialist der Reproduktionsmedizin und Hochschullehrer an der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Hahn studierte an der Humboldt-Universität in Berlin Veterinärmedizin. Nach seiner Promotion wechselte er an die Tierärztliche Hochschule Hannover, wo er sich 1966 habilitierte. Nach einem Studienaufenthalt in den USA übernahm er in Hannover die Leitung der Abteilung experimentelle Fortpflanzungsbiologie und wurde zum Professor ernannt.

Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Tätigkeit standen Untersuchungen zur Entwicklung und Anwendung neuer biotechnologische Methoden der Fortpflanzungsmedizin, was zu über 200 Publikationen, 10 Buchbeiträgen und 70 zur Promotion geführten Dissertationen führte.

1992 trat Joachim Hahn in den Ruhestand, gründete jedoch zusammen mit seiner Frau Irene die Joachim und Irene Hahn Stiftung, um die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin weiterhin an der Tierhochschule Hannover zu fördern. Hahn starb 2019 in Hannover.[1]

Engagements[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1974–1991 Sprecher der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft Embryotransfer (AET-d)
  • 1983–1987 Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium der Fertilität und Sterilität
  • 1988–1990 Vizepräsident der europäischen Empryotransfergesellschaft
  • seit 1985 ausländisches Mitglied der russischen Landwirtschaftsakademie in Moskau[2]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hahn hat die Einführung des Embryotransfers und der assoziierten Techniken beim Rind als züchterische Maßnahmen weit über Deutschlands Grenzen beeinflusst. Dabei hat er nie versäumt, auf die Grundlagen der wirtschaftlichen, ethischen und sozialen Voraussetzungen für Embryotransfer hinzuweisen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biografisches Lexikon Landwirtschaft. 4. erw. Aufl., NORA Berlin 2014, S. 268.
  • Burkhard Meinecke und Sabine Meinecke-Tillmann: Professor Dr. Joachim Hahn – 75 Jahre. In: Reproduktionsmedizin, 16, 2000, S. 68.
  • Recipient of the 2013 IETS Pioneer Award: Prof. Dr. Joachim Hahn. In: Reproduction, Fertility and Development, 2013, 25, XXIII-XXIV.
  • Prof. Dr. med. vet. Joachim Hahn verstorben – ein Nachruf des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) vom 29. August 2019.
  • Gerhard Greif, Martina Hoedemaker und Harald Sieme: Nachruf auf Univ.-Prof. a. D. Dr. med. vet. Joachim Hahn, Hannover. In: Züchtungskunde, 91, 2029, H. 6, 495–496.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung für Prof. Dr. Joachim Hahn
  2. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften: Хаан Иоахим. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 12. April 2021 (russisch).
  3. Träger der Hermann-von-Nathusius-Medaille
  4. Webseite der Arbeitsgemeinschaft Embryotransfer deutschsprachiger Länder (Memento des Originals vom 25. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aet-d.de
  5. Verdienstkreuz für Prof. Joachim Hahn
  6. Auszeichnungen für Joachim Hahn