Johann Christian Stuckenberg

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Johann Christian Stuckenberg (russisch Иван Фёдорович Штукенберг; * 6. Februar 1788 in Blankenburg, Herzogtum Oldenburg; † 9. Maijul. / 21. Mai 1856greg. in St. Petersburg) war ein deutsch-russischer Geograph, Hydrograph und Autor.[1][2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stuckenberg, Sohn eines Blankenburger Klosterverwalters, verwaiste früh und wuchs bei Verwandten in der Nähe von Magdeburg auf.[3] Nach dem Schulbesuch studierte er an der Georg-August-Universität Göttingen, Universität Jena und der Friedrich-Alexander-Universität.[2] Dort schloss er sich den Erlanger Westfalen an.[4] Er reiste 1807 nach St. Petersburg und trat in die russische Armee.[2] Er wurde Unteroffizier bei der Marineartillerie. Als bald darauf Prinz Georg von Oldenburg nach St. Petersburg kam, genoss Stuckenberg die Förderung des Prinzen. Darauf wechselte er 1811 zum Ingenieurkorps und arbeitete im Generalstab des russisch-deutschen Aufgebots während des französischen Angriffs 1812 und des anschließenden Sechsten Koalitionskrieges. Er machte die Schlacht um Smolensk (1812), die Schlacht bei Borodino und die Schlacht bei Bautzen mit.[2]

Bis 1851 arbeitete Stuckenberg im Ministerium für den Staatsbesitz.[2] Er verfasste geographische, hydrographische und geschichtliche Artikel für Adolphe Plucharts Enzyklopädisches Lexikon und Baron Ludwig von Seddelers Militärenzyklopädisches Lexikon. Er veröffentlichte eine Reihe wichtiger Arbeiten zur russischen Geographie auf Deutsch.[5][6][7][8] Für seine Beschreibung aller Kanäle im Russischen Reich erhielt er den halben Demidow-Preis.[9] Er war Wirkliches Mitglied der Russischen Geographischen Gesellschaft. Stuckenberg verließ 1851 den Staatsdienst und wurde Bibliothekar des Rumjanzew-Museums in St. Petersburg, das 1861 nach Moskau verlegt wurde.[3]

Nach Stuckenbergs Tod wurden seine statistischen Arbeiten von seinem Sohn Anton Iwanowitsch Stuckenberg herausgegeben.[10][11][12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Созидательные традиции Штукенбергов (abgerufen am 21. Februar 2018).
  2. a b c d e Штукенберг (Иван Федорович, Johann Christian Stuckenberg). In: Brockhaus-Efron. XXXIXa, 1903, S. 935 (Wikisource [abgerufen am 21. Februar 2018]).
  3. a b c Большая биографическая энциклопедия: Штукенберг, Иван Федорович (abgerufen am 21. Februar 2018).
  4. Hans-Otto Keunecke: Ein Stammbuch als historische Quelle. Zur Geschichte der Westfälischen Landsmannschaft in Erlangen 1794–1809. Einst und Jetzt, Bd. 27 (1982), S. 139–154, hier S. 149.
  5. J. Ch. Stuckenberg: Hydrographie des Russischen Reiches, Baltisches Bassin von der Oder bis zur Tornea. St. Petersburg 1844.
  6. J. Ch. Stuckenberg: Bassin des Oceans von der Norwegischen Gränze bis zur Chinesischen. St. Petersburg 1844.
  7. J. Ch. Stuckenberg: Bassin des Schwarzen Meeres. St. Petersburg 1847.
  8. J. Ch. Stuckenberg: Hydrographie des Russischen Reiches oder geographisch-statistisch-technische Beschreibung seiner floss- und schiffbaren Flusse und Seen, seiner Kusten, Inneren Meere, Hafen und Anfuhrten (4 Bände). St. Petersburg 1849.
  9. J. Ch. Stuckenberg: Beschreibung aller im Russischen Reiche gegrabenen oder projectierten schiff- und flossbaren Canaele, in historisch-statistisch-technscher Beziehung, nach den vollstaendigsten und zuverlaessigsten Quellen verfasst. St. Petersburg 1841.
  10. Статистические труды Штукенберга (2 Bände). St. Petersburg 1860.
  11. Иван Федорович Штукенберг и его сочинения. In: Петербургские Ведомости. Nr. 52, 1857.
  12. Иван Федорович Штукенберг и его сочинения. In: Журнал Министерства Народного Просвещения. 1857.