Johann Heinrich Keerl

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Johann Heinrich Keerl (geb. am 4. Februar 1759 in Heidenheim (Mittelfranken); gest. am 22. Januar 1810 in Ansbach) war ein deutscher Jurist und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keerl war der Sohn von Johann Peter Keerl, Kammerrat und Verwalter des Klosters Heidenheim. Er studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Ansbach die Rechte an der Universität Erlangen und trat danach in den markgräflich ansbachischen Verwaltungsdienst. 1787 wurde er dort Hof- und Regierungssekretär, 1795 Regierungs- und Konsistorial-Assessor, 1803 Regierungs- und Pupillenrat. Nachdem die Markgrafschaft Ansbach 1806 zum Königreich Bayern gekommen war, wurde Keerl 1808 schließlich Appelationsgerichtsrat in Ansbach.

Am 9. Mai 1789 heiratete er Anna Margarethe Messerer. Seine Tochter Amalie (1805–1830) war die spätere Frau des Archäologen Joseph Anselm Feuerbach und die Mutter des Malers Anselm Feuerbach.

Neben seiner juristischen und verwalterischen Tätigkeit war Keerl auch Verfasser eines Trauerspiels, Autor zahlreicher Gelegenheitsgedichte, Übersetzer und Mitherausgeber zweier populär-philosophischer Zeitschriften. Er gehörte zum Kreis bayrischer Spätaufklärer und war unter seinen Zeitgenossen eine weithin bekannte und geschätzte Persönlichkeit. Seine Liedersammlung Lieder und Gesänge für Freunde und Freundinnen gesellschaftlicher Unterhaltung wurde mehrfach aufgelegt. Heute ist er nahezu vergessen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzung
  • Neapel und Sicilien. Ein Auszug aus dem grossen und kostbaren Werke: Voyage pittoresque de Naples et Sicilie de Mr. de Non [= Jean-Claude Richard de Saint-Non]. 12 Teile. Ettinger, Gotha 1789–1806.
  • Houels [= Jean-Pierre Houël] Reisen durch Sicilien, Malta und die Liparischen Inseln. Eine Uebersetzung aus dem französischen Originalwerke. 6 Teile. Gotha 1797–1809.
Herausgeber

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedhelm Auhube: Keerl, Johann Heinrich. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Aufl. de Gruyter, Berlin 2009, Bd. 6, S. 336 f.
  • Clemens Alois Baader: Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Band 1,1: A – L. Jenisch und Stage, Augsburg [u. a.] 1824, S. 279 f., online.
  • Johann August Vocke: Geburts- und Todten-Almanach Ansbachischer Gelehrten, Schriftsteller und Künstler. 2 Bde. Späth, Augsburg 1796 f., s.v.
  • Protokolle des Bayerischen Staatsrates 1799 bis 1817. Band 3: 1808-1810. S. 291, Fußnote 870. Protokoll der geheimen Staatskonferenz vom 19. November 1808.