Johannes Dalmann

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Johannes Christian Wilhelm Dalmann (* 4. März 1823[1] in Lübeck; † 2. August 1875[2] in Wunsiedel) war Wasserbaudirektor in Hamburg.[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabmaltafel auf dem Ohlsdorfer Friedhof (AA 15)
Sammelgrabmal Althamburgischer Gedächtnisfriedhof Ohlsdorf

Dalmann übernahm 1857 kommissarisch das Amt des Wasserbaudirektors von Hamburg von Heinrich Hübbe. 1864 wurde ihm das Amt endgültig übertragen. Hintergrund dieser Entscheidung war Dalmanns Positionierung um den Streit, ob der Hamburger Hafen als Dockhafen oder als offener Tidehafen erweitert werden sollte. Aufgrund seiner Untersuchungen zu den Strömungsverhältnissen der Elbe veröffentlichte er seine Untersuchung Ueber Stromcorrectionen im Fluthgebiet, welche als Argument für den Tidehafen sprach.[3]

Als Wasserbaudirektor baute er dann selbst den offenen Tidehafen.[2] Dalmann erweiterte den Hafen entlang der Norderelbe, indem er ab 1866 an beiden Elbufern Schuppen und Kaianlagen errichtete. Dadurch wurden in Hamburg erstmals Dampfschiff und Eisenbahn an die Nordsee angebunden.[4] 1872 fand auf dem von ihm errichteten Kaiserkai die erste Umladung vom Schiff auf die Bahn statt.[5]

Dalmann wurde 1875 auf dem St.-Jacobi-Friedhof in Hamburg-Eilbek beerdigt.[A 1] 1960 wurde die Grabstätte auf den Friedhof Ohlsdorf nahe Nordteich und Stiller Weg (Planquadrat AA 15) verlegt, wobei von der ursprünglichen Grabanlage lediglich die bronzene Gedenktafel und die Löwenplastik umgesetzt wurden. Auf dem Ohlsdorfer Althamburgischen Gedächtnisfriedhof befindet sich darüber hinaus ein Ehrengrabmal für Dalmann (Grabplatte 35[2]) zusammen mit seinem Vorgänger Heinrich Hübbe (1803–1871).[6]

Nach Dalmann ist der heutige Dalmannkai in der Hamburger Hafencity benannt.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ueber Stromcorrectionen im Fluthgebiet. Hamburg 1856.
  • Der Hafen von Hamburg-Altona, insbesondere die Anlage des Sandthor-Quais in Hamburg. Berlin 1868.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine, Architektenverein zu Berlin, Deutsche Gesellschaft für Bauwesen Deutsche Bauzeitung. Carl Beelitz, 1875, Band 9, S. 474.
  2. a b c Peter Schulze: Die prominenten Toten vom St.-Jacobi-Friedhof in Hamburg-Eilbek. In: Ohlsdorf – Zeitschrift für Trauerkultur. November 2009, abgerufen am 1. Juni 2010 (Nr. 107, IV, 2009).
  3. a b Jesper Soerensen: Nicht nur am Sandtorhafen. In: Zeitblick Nr. 31. 1. November 2008, abgerufen am 1. Juni 2010.
  4. Hansjörg Küster: Die Elbe: Landschaft und Geschichte. C. H. Beck, 2007, ISBN 978-3-406-56209-9, S. 241.
  5. Geschichte des Hamburger Hafens. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2010; abgerufen am 1. Juni 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hafen-hamburg.de
  6. Grabgeschichte mit Abbildungen bei Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anschrift 1875: „Dallmann, Johannes, Wasserbaudirector, Schröderstiftstr. 23“, in: Hamburgisches Adressbuch bei Staatsbibliothek Hamburg