Johannes Hahn (Orgelbauer)

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Johannes Hahn (* 1712 in Leutschau, Oberungarn, Habsburgermonarchie; † 13. März 1783 in Hermannstadt, Siebenbürgen, Habsburgermonarchie) war ein deutscher Orgelbauer in Siebenbürgen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Hahn wurde am 15. März 1712 als Sohn von Michael und Susanna Hahn in Leutschau in Oberungarn (heute Levoča in der Slowakei) getauft. Er kam nach Hermannstadt (heute Sibiu) und wurde einer der bedeutendsten Orgelbauer des Barock in Siebenbürgen.

Er war mit Sara Christina Hahn verheiratet, der Sohn Johannes Hahn jun. (* 25. Juni 1763; † 9. November 1814) übernahm die Werkstatt des Vaters nach dessen Tod 1783. Ein weiterer Schüler war wahrscheinlich Johann Samuel Maetz.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Hahn baute Orgeln in Siebenbürgen, von denen einige als bedeutende Zeugnisse des dortigen Barockorgelbaus erhalten sind.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1745 ? ? I 5 Positiv, 1925 von Frau Töret Privatbesitz nach Elisabethstadt/Dumbrăveni, erhalten[1]
1748 Hermannstadt/Sibiu Evangelische Stadtpfarrkirche
I 6 Positiv, erhalten – Orgel
1750 Weingartskirchen/Vingard Evangelische Kirche I 7 Positiv, erhalten
1750 Hermannstadt/Sibiu Ursulinenkirche I 8 Positiv, später nach Hohndorf/Viișoara, Evangelische Kirche, 2011 nach Obereidisch/Ideciu de Sus (leihweise)[2]
1753 Belleschdorf/Idiciu Evangelische Kirche I 1992 in die katholische Michaelskirche in Klausenburg/Cluj-Napoca, dort als Positiv der Hauptorgel, auch selbstständig spielbar[3]
1755 Mediasch/Mediaş Evangelische Margarethenkirche II/P 24 erhalten[4]
1757 Baaßen/Bazna Evangelische Kirche
I/P 11 erhalten[5]
1763 Marpod Evangelische Kirche
I 8 Positiv, erhalten[6]
1768 Werd/Vărd Evangelische Kirche
I 8 Positiv, 1992 in die katholische Michaelskirche in Klausenburg/Cluj-Napoca, dort im Chorraum[7]
1770 Alzen/Alțâna Evangelische Kirche I/P 10 erhalten[8]
1773 Stolzenburg/Slimnic Evangelische Kirche
I/p 10 2015 umfassend restauriert, 2019 alle originalen Prospektpfeifen gestohlen, erhalten[9][10]
1773/75 Klausenburg/Cluj-Napoca Katholische St.-Michaels-Kirche
Prospekt erhalten, darin 1996 neues Werk von Hermann Binder mit Teilen mehrerer älterer Orgeln (III/P, 35)[11]
1775 Großau/Cristian Evangelische Kirche
II/P 17 erhalten[12]
1778 Kirchberg/Chirpăr Evangelische Kirche
I 9 Positiv, erhalten[13]
1780 Mergeln/Merghindeal Evangelische Kirche erhalten[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Binder: Orgeln in Siebenbürgen. Ein Beitrag zur Siebenbürgischen Orgelgeschichte von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Gehann Musikverlag, Kludenbach 2000, ISBN 978-3-927293-20-5, S. 67–75.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Orgel in Elisabethstadt Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (deutsch)
  2. Orgel in Hohndorf, jetzt Obereidisch Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  3. Orgel in Belleschdorf, jetzt Klausenburg Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  4. Orgel in Mediasch Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  5. Orgel in Baaßen Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  6. Orgel in Marpod Orgeldatei der Evangelischen Kirche in Rumänien A. B.
  7. Orgel in Werd, jetzt Klausenburg Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  8. Orgel in Alzen Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  9. Orgel in Stolzenburg Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  10. In Stolzenburg wurde die Hahn-Orgel beschädigt Siebenbürger vom 5. Juli 2019
  11. Orgel in Cluj-Napoca St. Michael Orgeldatabase (niederländisch)
  12. Orgel in Grossau Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  13. Orgel in Kirchberg Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
  14. Orgel in Mergeln Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien