Kangaamiut

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Kangaamiut (Die Einwohner
der rausragenden Landspitze)
Gamle Sukkertoppen (Alt-Sukkertoppen)
Kangâmiut
Kangaamiut (2009)
Kangaamiut (2009)
Kangaamiut (2009)
Kommune Qeqqata Kommunia
Distrikt Maniitsoq
Einwohner 309
(1. Juli 2018)
Gründung 1755
Zeitzone UTC-3
Geographische Lage 65° 49′ 0″ N, 53° 19′ 0″ WKoordinaten: 65° 49′ 0″ N, 53° 19′ 0″ W
Kangaamiut (Grönland)
Kangaamiut (Grönland)

Kangaamiut [kaˈŋaːmiutˢʰ] (nach alter Rechtschreibung Kangâmiut) ist eine grönländische Siedlung im Distrikt Maniitsoq in der Qeqqata Kommunia.

Lage

Kangaamiut liegt an der Südwestküste der gleichnamigen Insel. Die langgezogene und steile Küste liegt an der Meerenge Sallinnguit Timaat, die von drei schmalen Inseln begrenzt wird: Sallinngua Avannarleq, Saarlunngua und Sallinngua Kujalleq, die zu dritt als Sallinnguit zusammengefasst werden. Die Halbinsel, der Kangaamiut vorgelagert ist, liegt zwischen den Kangaamiut Kangerluarsuat im Norden und dem Kangerlussuatsiaq (Evighedsfjord) im Süden. Der nächstgelegene Ort ist das 50 km südlich gelegene Maniitsoq.[1]

Geschichte

1755 wurde Kangaamiut vom dänischen Kaufmann Anders Olsen gegründet. Damals trug es den Namen „Sukkertoppen“ (deutsch Zuckerhut), der sich von einem entsprechend geformten Berg in der Nähe des Dorfes ableitet. Da der Hafen von Kangaamiut sehr ungeschützt liegt, wurde beschlossen, die Siedlung an einen günstigeren Ort zu verlegen. So wurde 1781 Maniitsoq gegründet, die meisten Einwohner übersiedelten dorthin und auch der Name „Sukkertoppen“ wurde von Maniitsoq übernommen, sodass Kangaamiut zu „Gamle Sukkertoppen“ wurde.[2][3]

Wirtschaft

Kangaamiut lebt vom Fischfang. In der Fischfabrik werden vor allem Dorsch, Schwarzer Heilbutt, Gestreifter Seewolf und Seehasenrogen verarbeitet. Kangaamiut ist beliebt bei Touristen für Heliskiing, freizeitlichen Fischfang und Jagd.[4] Überregional bekannt ist der Ort zudem für sein Kunsthandwerk.[5]

Infrastruktur und Versorgung

Der Hafen von Kangaamiut besteht aus einem Kai für die Fischfabrik und einem Kai für Versorgungsschiffe, sowie zwei Stegen für kleinere Boote. Der Verkehr erfolgt mit der Umgebung per Boot oder per Hubschrauber über den Heliport Kangaamiut. Es gibt eine längere asphaltierte Straße in Kangaamiut und zwei kürzere. Lediglich der zwischen den Bergen gelegene Friedhof und der Fußballplatz ist nicht an das Straßennetz angebunden.

Nukissiorfiit versorgt Kangaamiut über einen See östlich des Orts mit Trinkwasser. Ein Dieselkraftwerk sichert die Stromversorgung. Abwasser werden in Meer und Boden geleitet, während der Abfall deponiert und verbrannt wird. TELE Greenland sorgt für telekommunikative Anbindung. Eine Pilersuisoq-Filiale versorgt die Bewohner mit Gütern und Lebensmitteln.[5]

Bebauung

In Kangaamiut befinden sich ein Postgebäude, ein Servicegebäude und ein Versammlungsgebäude. Zudem liegen im Ort eine Kirche, eine Kita, eine Schule und ein Altenheim. Zur Freizeitbeschäftigung existiert ein Fußballplatz, eine Sporthalle und ein Spielplatz. Ein Museum ist geplant.[5]

Söhne und Töchter

  • Ricard Petersen (1931–2014), Pfarrer, Propst, Dompropst, Katechet, Lehrer und Landesrat

Bevölkerungsentwicklung

Kangaamiut ist das drittgrößte Dorf Grönlands. Dennoch ist die Einwohnerzahl seit den 1990ern um fast die Hälfte gesunken.[6]

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Commons: Kangaamiut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karte mit allen offiziellen Ortsnamen bestätigt vom Oqaasileriffik, bereitgestellt von Asiaq
  2. Heinz Barüske: Grönland: Kultur und Landschaft am Polarkreis. DuMont, Köln 1990, ISBN 3-7701-1544-9.
  3. Lonely Planet Publications (Hrsg.): Lonely Planet Iceland, Greenland & the Faroe Islands. 4. Auflage. 2001, ISBN 978-0-86442-686-4 (englisch).
  4. Kangaamiut bei qeqqata.gl
  5. a b c Kangaamiut bei qeqqata.odeum.com
  6. Einwohnerzahl Kangaamiut 1977–2018 bei bank.stat.gl