Karin Frank

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Karin Frank (* 1972 in Wien) ist eine österreichische Bildhauerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karin Frank absolvierte von 1987 bis 1991 eine Ausbildung für Grafikdesign an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in ihrer Geburtsstadt Wien. Danach studierte sie von 1992 bis 1997 an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie die Meisterklasse von Michelangelo Pistoletto besuchte. Im Rahmen des Erasmus-Programms studierte sie 1995 an der Kunstfakultät der Universität Complutense Madrid.[1]

Mit Hilfe von Stipendien reiste Frank 1998 und 2001 nach St. Petersburg. 2002 erhielt sie den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich.[1] Durch Stipendien des Bundeskanzleramtes sowie der Bundesministerien BMUKK und BMKOES geförderte Studienaufenthalte führten sie unter anderem nach Fujino in Japan (2006), Krumau in Tschechien (2011) und Rom (2014).[2]

Seit 1997 nimmt Frank an Ausstellungen teil. 2004 präsentierte die Neue Galerie Graz einige ihrer Werke in einer katalogbegleiteten Einzelausstellung.[3]

Karin Frank lebt in Wien, ihr Atelier befindet sich im Innenhof eines Wohnbaus in Simmering.[4]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal für Olga Taussky-Todd

Karin Frank setzt als Bildhauerin vor allem das Material Holz ein. Dessen Oberflächen belässt sie typischerweise roh und unpoliert, teilweise bemalt sie sie mit Wasser- oder Acrylfarbe. Gelegentlich kombiniert sie das Holz mit Textilien oder andere Materialien.[1] Größere Arbeiten bereitet sie mit Entwurfszeichnungen oder Plastilin- oder Alufolienmodellen vor.[4]

Frank stellt hauptsächlich menschliche Figuren dar, seltener Tiere. Dabei handelt es sich um Einzelfiguren, Doppelpersonen oder kleine Figurengruppen, die sich mitunter auf weltkugelartigen Gebilden befinden und von Landschaftselementen umgeben sind. Die Figuren gehen häufig sexuellen Handlungen nach oder beschäftigen sich mit ihren Körperausscheidungen. Zwischen dem drastischen Inhalt und die an Volkskunst oder Spielzeug erinnernde, harmlos wirkende Ästhetik besteht eine scheinbare Widersprüchlichkeit.[3]

Zu Franks Gesamtwerk gehören weiters Holzschnitte (überwiegend 2011 während ihres Studienaufenthalt in Krumau entstanden) und plastische Porträtarbeiten. Nachdem sie einen Kunstwettbewerb der Universität Wien zur Gestaltung von Denkmälern für Wissenschaftlerinnen gewonnen hatte, wurden ihre Porträtreliefs von Olga Taussky-Todd und Grete Mostny aus Aluminium bzw. Bronze 2016 auf dem Arkadenhof der Universität aufgestellt.[5]

Werke von Frank befinden sich unter anderem in der Sammlung der Stadt Wien, Museum Niederösterreich, Artothek des Bundes und IKOB – Museum für zeitgenössische Kunst.[2]

Werke (Auswahl)
  • Erde 2, 2002, gefasstes Holz, 30,5 × 19 cm, Artothek des Bundes
  • Schiele, 2005, polychrom bemaltes Holz, 130 × 70 × 50 cm, Museum Niederösterreich
  • Katze, 2007, bemaltes Holz, Landespensionisten- und Pflegeheim Hainfeld[6]
  • Bildhauerin, 2008, bemaltes Holz, 76 cm, Artothek des Bundes
  • Venuspaar von Willendorf, 2010, bemaltes Holz und Horn, temporäre Ausstellung an der Fundstelle der Venus von Willendorf, Museum Niederösterreich
  • Respiration, 2011, gefasstes Holz, 69 × 40 × 16,5 cm, Museum Niederösterreich
  • Partnerobjekt, 2011, gefasstes Holz, 28 × 85 × 29 cm, Signatur „Karin Frank / 11“, Museum Niederösterreich
  • Kontorsionistin, 2013, teilweise polychromiertes Holz, Sockelplatte bemalt, 100 cm, Museum Niederösterreich
  • Denkmal Olga Taussky-Todd, 2016, Aluminiumguss, 90 × 90 cm, Arkadenhof der Universität Wien
  • Denkmal Grete Mostny-Glaser, 2016, Bronzeguss, 115 × 65 cm, Arkadenhof der Universität Wien
  • Transpiration, 2017, gefasstes Holz, 68,5 × 39,7 × 16,5 cm, Signatur „Karin Frank, 17“, Museum Niederösterreich

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dankmar Trier: Frank, Karin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 44, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22784-1, S. 50.
  • Karin Frank. [anlässlich der Ausstellung Karin Frank, vom 6.3. – 4.4.2004 im Studio der neuen Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum]. Hrsg. von der Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie, Neue Galerie, Graz 2004.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karin Frank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Dankmar Trier: Frank, Karin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 44, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22784-1, S. 50.
  2. a b Karin Frank. In: artothek.info. Abgerufen am 25. August 2023.
  3. a b Karin Frank. In: museum-joanneum.at. Abgerufen am 25. August 2023.
  4. a b Die Bildhauerin Karin Frank. In: oe1.orf.at. 8. April 2017. Abgerufen am 25. August 2023.
  5. Wissenschafterinnen ein Denkmal setzen. In: medienportal.univie.ac.at. 2. Juni 2016. Abgerufen am 25. August 2023.
  6. Karin Frank: Landespensionisten- und Pflegeheim Hainfeld. In: koernoe.at. Abgerufen am 25. August 2023.
  7. Ein Museum in der Zeit. In: kultum.at. Abgerufen am 25. August 2023.
  8. Als Wien in die Breite ging: MUSA feiert die Kunst der 90er. In: Salzburger Nachrichten. Abgerufen am 25. August 2023.
  9. Rendezvous mit der Sammlung. In: lgnoe.at. Abgerufen am 25. August 2023.
  10. Welcome my Deer. In: bildrecht.at. Abgerufen am 25. August 2023.