Karl Ludwig von Baden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Dezember 2017 um 14:38 Uhr durch Hardenacke (Diskussion | Beiträge) (Literatur: linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Erbprinz Karl Ludwig von Baden
Prinzessin Amalie von Hessen-Darmstadt

Karl Ludwig (* 14. Februar 1755 in Karlsruhe; † 16. Dezember 1801 in Arboga, Schweden) war Erbprinz von Baden. Da er vor seinem Vater, Karl Friedrich von Baden, starb, kam er nie an die Regierung. Durch die Verheiratung seiner Töchter mit gekrönten Häuptern wurde er zum Schwiegervater Europas.

Leben

Karl Ludwig war der älteste Sohn von Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811) und Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783), der Tochter des Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt. Karl Ludwig wird als beleibt und kränklich beschrieben.[1] Karl Ludwig stand zeitlebens im Schatten seines Vaters. Seit 1773 nahm er jedoch an den Sitzungen des Geheimen Rates in Karlsruhe teil. 1795 wurde er General-Feldzeugmeister des Schwäbischen Reichskreises.[2] Nach der Hochzeit seiner Tochter Luise mit dem russischen Thronfolger Alexander erhielt er auch den Rang eines russischen Generals der Infanterie.

1801 besuchten Karl Ludwig und Amalie ihre Tochter Louise, die nun als Elisabeth Alexejewna russische Zarin war.[3] Auf der Heimreise von Russland besuchte er auch noch seine Tochter Friederike, die Königin von Schweden. Die Rückreise nach Deutschland wurde am 15. Dezember von Schloss Gripsholm angetreten, wobei kurz vor Arboga der Reisewagen rutschte und kippte. Karl Ludwig erlitt einen Schlaganfall. Er wurde nach Arboga gebracht, wo er nach zwölfstündiger Bewusstlosigkeit am 16. Dezember verstarb.[4] Am 17. Januar 1802 in der Riddarholmskyrkan in Stockholm beigesetzt. In der Schlosskirche in Pforzheim wurde nur sein Herz bestattet.

Ehe und Nachkommen

Karl Ludwig heiratete am 15. Juli 1774 in Darmstadt seine Cousine Amalie von Hessen-Darmstadt (* 20. Juni 1754; † 21. Juli 1832), die Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

∞ 1797 König Maximilian I. Joseph von Bayern (1756–1825)
∞ 1793 Kaiser Alexander I. von Russland (1777–1825)
∞ 31. Oktober 1797 (geschieden 1812) König Gustav IV. von Schweden (1778–1837)
∞ 1802 Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1771–1815)
  • Karl Friedrich (* 13. September 1784; † 1. März 1785)
  • Karl Ludwig Friedrich (1786–1818), wurde nach dem Tod seines Vaters 1801 Erbprinz und nach dem Tod des Großvaters 1811 Großherzog von Baden
∞ 1806 Prinzessin Stéphanie de Beauharnais (1789–1860)
∞ 1804 Großherzog Ludwig II. von Hessen (1777–1848)

Vorfahren

 
 
 
 
 
Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738)
 
 
 
 
Friedrich Erbprinz von Baden (1703–1732)
 
 
 
 
 
Magdalena Wilhelmine von Württemberg (1677–1742)
 
 
 
Karl Friedrich Großherzog von Baden (1728–1811)
 
 
 
 
 
 
Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz (1687–1711)
 
 
 
Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien (1710–1777)
 
 
 
 
 
Marie Luise von Hessen-Kassel (1688–1765)
 
 
 
Karl Ludwig von Baden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt, (1667–1739)
 
 
 
Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691–1768)
 
 
 
 
 
Dorothea Charlotte von Brandenburg-Ansbach (1661–1705)
 
 
 
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783)
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Reinhard III. von Hanau (1665–1736)
 
 
 
Charlotte von Hanau-Lichtenberg (1700–1726)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dorothea Friederike von Brandenburg-Ansbach (1676–1731)
 
 

Siehe auch

Literatur

Commons: Karl Ludwig von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Annette Borchardt-Wenzel: Karl Friedrich von Baden, Gernsbach 2006, S. 265/266
  2. s. Müller
  3. Die Abreise aus Karlsruhe erfolgte am 13. Juni 1801 und am 23. Juli war man in der Nähe von St. Petersburg; der Aufenthalt in Russland dauerte etwa zwei Monate
  4. Annette Borchardt-Wenzel: Karl Friedrich von Baden, Gernsbach 2006, S. 266