Klaus Boehnke

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Klaus Boehnke (* 23. April 1951 in Oldenburg, Niedersachsen) ist ein deutscher Psychologe und Sozialwissenschaftler. Er lehrt und forscht seit 2002 an der Jacobs University Bremen[1]. Von April 2017 bis Februar 2022 war er zudem Stellvertretender Leiter des Zentrums für Soziokulturelle Forschung an der Wirtschaftshochschule (HSE) in Moskau.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boehnke studierte in Saarbrücken, an der Ruhr-Universität Bochum und in Berlin Englisch, Russisch und Psychologie. Sein Lehramtsstudium schloss er 1975 in Berlin mit dem Staatsexamen in Englisch und Russisch ab. Sein Psychologie-Studium beendete er 1980 an der TU Berlin mit dem Diplom (Diplomarbeitsbetreuer Jürgen Bortz). 1985 folgte ebenfalls an der TU Berlin die Promotion zum Dr. phil. in Psychologie (Doktorvater Rainer K. Silbereisen).

Nach dem Diplom war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der TU Berlin, nach der Promotion dann als Hochschulassistent am Institut für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaften an der FU Berlin tätig. Von 1990 bis 1992 arbeitete er für 18 Monate an der Sektion Pädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin als DAAD-Gastdozent. Im Jahr 1992 habilitierte ihn die FU Berlin und verlieh ihm die Venia Legendi für Psychologie (Habilitationsmentor Hans Merkens).

Im Jahr 1993 wurde er auf die Professur für Sozialisationsforschung und Empirische Sozialforschung am Institut für Soziologie der TU Chemnitz berufen. Im Jahr 2002 folgte er dann unter Aufgabe seines Beamtenverhältnisses auf Lebenszeit einem Ruf auf die Professur für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre an die damalige International University Bremen, die jetzige Jacobs University.

Boehnke nahm mehrere längerfristige Gastdozenturen wahr, zunächst 1987 an der Australian National University in Canberra, 1997/98 an der University of Toronto und 2008/9 an der National University of Singapore.

Von 2000 bis 2008 war Boehnke Generalsekretär der International Association for Cross-Cultural Psychology (IACCP) und von 2018 bis 2020 deren Präsident. Von 2004 bis 2010 war er Präsident der Division für Politische Psychologie der International Association of Applied Psychology, von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Forums Friedenspsychologie.

Boehnkes Forschungsschwerpunkte sind die Politische Sozialisation, der gesellschaftliche Zusammenhalt und die kulturvergleichende Wertetransmission. Er hat 14 Monographien und 7 Sammelbände, etwa 150 Artikel in begutachteten Zeitschriften und 160 Buchkapitel veröffentlicht[3].

Klaus Boehnke ist verheiratet mit Mandy Boehnke, Konrektorin der Universität Bremen, und hat vier Kinder.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019 Fukuhara Preis des International Council of Psychology (ICP)[4]
  • 2022 Preis für „Distinguished Contributions to the International Advancement of Psychology“ von der American Psychological Association[5].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jacobs Unviversity Bremen: Klaus Boehnke. Jacobs University Bremen, abgerufen am 11. Januar 2022 (englisch).
  2. Klaus Boehnke. Abgerufen am 11. Januar 2022 (englisch).
  3. Klaus Boehnke: Curriculum Vitae. Jacobs University Bremen, abgerufen am 11. Januar 2022 (englisch).
  4. Klaus Boehnke. ICP 2020, abgerufen am q13. Juni 2022
  5. Excellent! International Psychologist Award for Professor Klaus Boehnke. Jacobs University, 10. Dezember 2021, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).