Kleiner Birken-Glasflügler

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Kleiner Birken-Glasflügler

Kleiner Birken-Glasflügler (Synanthedon culiciformis)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Glasflügler (Sesiidae)
Unterfamilie: Sesiinae
Gattung: Synanthedon
Art: Kleiner Birken-Glasflügler
Wissenschaftlicher Name
Synanthedon culiciformis
(Linnaeus, 1758)
Synanthedon culiciformis Präparat

Der Kleine Birken-Glasflügler (Synanthedon culiciformis) ist ein Schmetterling aus der Familie der Glasflügler (Sesiidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 26 Millimetern. Die Fühler sind einfarbig schwarz, die Flügel durchsichtig, deren Flügeladern, der Mittelfleck und die Ränder sind schwarz. Das Saumfeld der Vorderflügel ist wesentlich schmäler als das anschließende Glasfeld. Der Hinterleib ist dunkel beschuppt mit einem roten Gürtel auf dem vierten Segment und schwarzem Afterbüschel. Folgende Unterarten[1] treten auf:

  • f. biannulata, mit zwei roten Gürteln auf dem 2. und 4. Segment
  • f. triannulata, mit drei roten Gürteln auf dem 2., 4. und 5. Segment
  • f. flavocingulata, alle sonst rot gefärbten Teile sind gelb

Die Raupen sind weißgrau oder weißgelb, mit einem gelbbraunen Nackenschild und hellbraunem Kopf. Die Puppe ist ockergelb.[2]

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in ganz Europa anzutreffen, mit Ausnahme von Spanien und Irland. Im Osten dehnt sich sein Verbreitungsgebiet durch Russland und Kleinasien bis China aus.[3] Die Tiere leben in vielfältigen Gebieten, wie z. B. in Birkenmooren, Birkenwäldern, Heiden und Parklandschaften.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tagaktiven Falter sind wegen ihrer geringen Größe nur schwer zu erkennen, man findet sie aber beim Nektarsaugen an den Blüten[3] von

Sie lassen sich auch mit Pheromonfallen als Köder anlocken.

Flug- und Raupenzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Falter fliegen von Ende Mai bis Ende Juli und sind damit neben dem Erlen-Glasflügler die erste Glasflügler-Art des Frühjahrs. Die Raupen findet man von August bis April des nächsten Jahres.[1]

Nahrung der Raupen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Raupen ernähren sich bevorzugt vom Holz von Birken-, Erlen- oder Pflaumen.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weibchen legen die Eier überwiegend an geschädigte oder kranke Baumteile. Die Entwicklung ist je nach klimatischen Verhältnissen ein- bis dreijährig, in Deutschland zumeist einjährig. Im Falle einer zweijährigen Entwicklung fressen die geschlüpften Raupen im ersten Jahr an der Grenze zwischen gesundem und totem Holz. Im zweiten Jahr legen sie ca. zehn Millimeter lange Gänge an und spinnen sich im Herbst aus Holzspänen einen festen Kokon, in dem sie noch als Raupe überwintern. Die Verpuppung folgt im folgenden Frühjahr.[3]

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sesia culiciformis[1]
  • Sphinx culicifornis[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. J. de Freina: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. Band 1. Noctuoidea, Sphingoidea, Geometoidea, Bombycoidea. EFW Edition Forschung & Wissenschaft Verlag GmbH, München 1987, ISBN 3-926285-00-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kleiner Birken-Glasflügler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen Schmetterlinge. 3. Auflage. Neumann, Radebeul 1991, ISBN 3-7402-0092-8.
  2. Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 3: Spinner und Schwärmer. (Bombyces und Sphinges). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1960, DNB 456642196.
  3. a b c d J. J. de Freina: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. Band 1. Noctuoidea, Sphingoidea, Geometoidea, Bombycoidea. EFW Edition Forschung & Wissenschaft Verlag GmbH, München 1987, ISBN 3-926285-00-1