Kloster Ramsen

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Nonnenkloster Ramsen
Lage Deutschland Deutschland
Rheinland-Pfalz
Liegt im Bistum Speyer, ehemals Bistum Worms
Koordinaten: 49° 31′ 54,6″ N, 8° 0′ 51,3″ OKoordinaten: 49° 31′ 54,6″ N, 8° 0′ 51,3″ O
Patrozinium Muttergottes, hl. Georg und hl. Nikolaus
Gründungsjahr 1146 durch Benediktinerinnen
zisterziensisch seit 1267
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1485

Das Nonnenkloster Ramsen (Pfalz), 1146 als Ramosa ad Ramesum gegründet, aufgelöst 1418, war zunächst eine benediktinische Kommunität, ein Priorat des Klosters St. Georgen im Schwarzwald, und gehörte ab 1267 dem Zisterzienserorden an. Es lag in der heutigen Gemeinde Ramsen im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz.

Geschichte

Das Nonnenkloster Ramsen war eine Schenkung des Speyerer Ministerialen Berthold von Winzingen (1146) an das Kloster St. Georgen im Schwarzwald, erwies sich aber wegen der räumlichen Distanz und der Ausstattung als für die Mönchsgemeinschaft unrentabel, so dass es 1174 an den Bischof Konrad II. von Worms (1171–1192) übergeben wurde. Das Kloster gehörte ab dem Jahr 1267 dem Zisterzienserorden an und war zeitweise dem Abt des Klosters Schönau unterstellt. Im späten Mittelalter verschlechterte sich seine wirtschaftliche Lage trotz umfangreichen Grundbesitzes, dass es 1418 aufgelöst wurde.

Im Jahr 1477 wurde in Ramsen ein Männerkloster gegründet, das nur bis 1485 Bestand hatte. Die klösterlichen Ländereien bildeten in der Folge weiterhin eine Wirtschafts- und Verwaltungseinheit des Bistums Worms.

Laut der 1570 verfassten Wormser Chronik des Friedrich Zorn (1538–1610), wollte Bischof Reinhard von Rüppurr († 1533) das aufgegebene Kloster Ramsen als Alterssitz nutzen, was jedoch durch die Plünderung im Pfälzischen Bauernkrieg (1525) vereitelt worden sei.[1]

Klosterbesitz

Aus der Stiftungszeit hat sich die bei Franz Xaver Remling in seiner Urkundlichen Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern (Band 1, Beilage 18, Seiten 333 und 334) abgedruckte Urkunde erhalten, welche die ursprüngliche Ausstattung des Klosters durch die Gründerfamilie sehr anschaulich schildert. Dort heißt es u.a.:

... dass Berthold von Winzingen und seine Ehefrau Hatwid und Burchard, der Bruder Bertholds und Beatrix, die Mutter Bertholds und Burchards, sowie deren Verwandte, ihre Söhne und Töchter, (darunter) Berthold und Konrad, für das Heil ihrer Seelen und das der (Seelen) ihrer Vorfahren alles, was sie hatten bei Ramsen sowohl an Äckern als auch an Wäldern, an Wiesen, Weiden und Gewässern, und alle Knechte, die sie dort hatten, und Mägde zur Gänze gegeben haben der Kirche der seligen Maria und des seligen Georg und den dort unter der Regel des seligen Benedikt Gott dienenden Sanktimonialen in Gegenwart des Zustimmung gewährenden Burchard, des Sohnes des Berthold, und dessen zwei Töchtern Hatwid und Kunigunde. Als aber die vorgenannte Hatwid starb, gaben sie für deren Seele der besagten Kirche Entsprechendes, was sie hatten im Bezirk von Grinstadt. Als aber der besagte Burchard starb, gaben sie dieser Kirche, was sie hatten bei Kanskirchen (Albersweiler-St. Johann) an Kirche, Zehnten und Allod. Nachdem der besagte Berthold gestorben war, gaben sie der Kirche, was sie hatten bei der Isenburg, nämlich den Bann, Weinberge, Ländereien, Gewässer, Wiesen, Weiden, Mühlen und was sie sonst dort hatten außer den Berittenen und deren Alloden und was sie hatten bei Hettenheim und was sie hatten bei Nentersweiler (bei Kaiserslautern) sowohl an Wäldern als auch an Ländereien, Weiden, Gewässern und Wiesen und deren Einkünften, wie sie Ertrag bringen, und was sie hatten bei Gladebach. Als aber Burchard, der Sohn des Berthold, im Sterben lag, gab er dieser Kirche für seine Seele den dritten Teil der Kirche und der Zehnten in Gimeldingen und zwei Mansen Land bei Bleessem (Niederflörsheim).

Literatur

  • Franz Xaver Remling: "Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern", Band 1, 1836; Scan des Kapitels über Kloster Ramsen
  • Wollasch, H.-J.: Die Anfänge des Klosters St. Georgen im Schwarzwald. Zur Ausbildung der geschichtlichen Eigenart eines Klosters innerhalb der Hirsauer Reform (= Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte FOLG 14), Freiburg i.Br. 1964
  • Rudolf Zaremba: Kloster Ramosa: im Spätmittelalter oberster Schutzherr im Stumpfwald in Donnersberg-Jahrbuch 1983, Donnersbergkreis (hrsg.), 1982

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Arnold: Wormser Chronik von Friedrich Zorn, Stuttgart, 1857, Seite 216; Scan aus der Quelle