Komod Pazik

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Komod Pazik († 8. September 1878) war ein Häuptling der indigenen Sakizaya in Takubuwan und im Jahr 1878 Anführer der Sakizaya beim sogenannten Takobowan-Gefecht (oder Takubuwan-Gefecht; in der Sprache der Sakizaya: Takubuwa a kawaw; auf Kavalan: Lanas na Kabalaen; chinesisch: 加禮宛戰役). Nach der Schlacht wurden er und seine Frau Icep Kanasaw von der Qing-Armee mit der Foltermethode Lingchi getötet.

Komod Pazik wurde von der späteren Generationen der Sakizaya Lalebuhan (火神, Feuergott) genannt. Der Feuer-Kult der Sakizaya Palamal, das heutige größte Ritual der Sakizaya, soll sein Opfer betrauern.

Hierarchie der Sakizaya[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Zeit der Qing-Herrschaft leben die Sakizaya hauptsächlich in Takubuwan, was durch die Qing-Verwalter auf 竹窩灣 registriert wurde. Sie teilten sich aufgrund der zunehmenden Bevölkerung und des folgenden Bedarfs der Landwirtschaft langsam in sechs Hauptstämme, einschließlich Nabakowan, Cipawkan, Tamasaydan, Towapon, Pazik und der Basislage Takubuwan. Jeder Stamm hat eine eigene Hierarchie, die aus Männern bestand und durch eine Altersrangfolge (年齡階級) festgelegt wurde. Die Häuptlinge trafen sich in der gemeinsamen Führer-Sitzung (長老會議) und spielten eine politische Rolle innerhalb der Sakizaya-Gesellschaft. Komod Pazik war damals Oberhäuptling und der Häuptling im Stamm Takubuwann.

Takobowan-Gefecht 1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das „Takobowan-Gefecht“ behandelt die bewaffneten Konflikte zwischen den Sakizaya und den mit ihnen verbündeten Kavalan und Qing-Truppen. Dieses Ereignis endete darin, dass viele Kavalan und Sakizaya getötet wurden.[1] Nach dem verlorenen Kampf überlegte und beschloss die Führer-Sitzung, dass Komod Pazik und seine Frau Icep Kanasaw zur Kapitulation zu der feindlichen Truppe gingen. Er wurde schließlich von der Qing-Armee mit der Foltermethode Lingchi auf einem Gadang-Baum in der Nähe vom heutigen Krankenhaus Tzuchi Hualiens getötet. Seine Frau Icep Kanasaw wurde auf einen der offenen Baumstämme gelegt, dessen zweite Hälfte darüber gelegt wurde, auf die die Soldaten sprangen. Icep Kanasaw wurde so vor Paziks Augen getötet. Es war eine öffentliche Hinrichtung, die um 9 Uhr begann und bis zum Sonnenuntergang dauerte. Den Amis und anderen Gruppen wurde befahlen, dem Töten zuzusehen.[2]

Das Takobowan-Gefecht und das Opfer von Komod Pazik waren der Wendepunkt für die Sakizaya. Ihnen wurde von der Führer-Sitzung mitgeteilt, sich den Amis anzuschließen, damit die Gruppe überleben konnte. Seit diesen Zeitpunkt verbargen sich die Sakizaya unter den Amis für 129 Jahre.

Palamal, der Feuer-Kult der Sakizaya[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Palamal am 7. Oktober 2017

Seit 2008 veranstalten die Sakizayas das größte Ritual Palamal, der Feuer-Kult der Sakizaya, um die Szene der Feuerangriffe der Qing-Truppen zu rekonstruieren und Kumud Pazik als Lalebuhan (火神, Feuergott), seiner Frau und anderen Kämpfern der Sakizaya Respekt zu bekunden.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 康培德, 李宜憲, 陳俊男: 《加禮宛事件》. 2015, ISBN 978-986-04-6850-2 (chinesisch).
  2. 王佳涵: 古穆德‧巴吉克. Ministry of Education, Taiwan, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 10. November 2018 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/210.240.125.35
  3. 許家寧: 撒奇萊雅火神祭 為百年抗戰紀念揭碑. ChinaTimes, abgerufen am 10. November 2018 (chinesisch).