Kreuzentropie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kreuzentropie ist in der Informationstheorie und der mathematischen Statistik ein Maß für die Qualität eines Modells für eine Wahrscheinlichkeitsverteilung. Eine Minimierung der Kreuzentropie in Bezug auf die Modellparameter kommt einer Maximierung der Log-Likelihood-Funktion gleich.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine Zufallsvariable mit Zielmenge , die gemäß verteilt ist. Es sei weiter eine Verteilung auf demselben Ereignisraum.

Dann ist die Kreuzentropie definiert durch:

Hierbei bezeichne die Entropie von und die Kullback-Leibler-Divergenz der beiden Verteilungen.

Äquivalente Formulierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Einsetzen der beiden Definitionsgleichungen und ergibt sich nach Vereinfachung im diskreten Fall

und im stetigen Fall (mit Dichtefunktionen und )

Schätzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwar hat die Kreuzentropie eine vergleichbare Aussagekraft wie die reine Kullback-Leibler-Divergenz, erstere lässt sich jedoch auch ohne genaue Kenntnis von schätzen. In der praktischen Anwendung ist daher meist eine Approximation einer unbekannten Verteilung .

Nach obiger Gleichung gilt:

,

wobei den Erwartungswert gemäß der Verteilung bezeichnet.

Sind nun Realisierungen von , d. h. eine unabhängig und identisch gemäß verteilte Stichprobe. Dann ist der Stichprobenmittelwert ein erwartungstreuer Schätzer für die Kreuzentropie, welcher nach dem Gesetz der großen Zahlen konvergiert und seine Realisierung ist

Zusammenhang mit Log-Likelihood-Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegeben sei ein Modell mit Parametern und (Ausgabe-)Wahrscheinlichkeitsdichte welches die Wahrscheinlichkeitsdichte annähern soll. Der wahre Wert der Parameter[1] maximiert die erwartete Log-Likelihood-Funktion

Diese Gleichungen können mithilfe von Stichproben genähert werden: , wobei die Näherung wie unter Stichprobenmittelwert dargestellt folgt. Beachte, das Auftreten der Log-Likelihood-Funktion in der Näherung, wobei die Skalierung die Lage des Maximums nicht verändert.

Abgeleitete Größen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Größe beziehungsweise wird auch als Perplexität bezeichnet. Sie wird vor allem in der Spracherkennung verwendet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denis Conniffe: Expected Maximum Log Likelihood Estimation. In: The Statistician. Band 36, Nr. 4, 1987, ISSN 0039-0526, S. 317, doi:10.2307/2348828.