Kurt Oehlmann

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Kurt Oehlmann als Angehöriger des Corps Franconia Berlin im Militärärztlichen Senioren-Convent (WS 1909/10)

Curt Otto Oehlmann, auch Kurt Oehlmann (* 21. August 1886 in Prenzlau;[1]26. Juli 1948 im Arbeitslager Workuta, Nordrussland) war ein deutscher Sanitätsoffizier, zuletzt Generalstabsarzt der Wehrmacht.[2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Curt Oehlmann war ein Sohn des Oberst Otto Oehlmann.[1] Curt Oehlmann studierte ab 28. März 1907[1] an der Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen Medizin. Mit Erich Hippke und Willy Vorkastner (und Otto von Schjerning) wurde er 1907 Mitglied des Pépinière-Corps Franconia.[4] Von der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin wurde er im Jahr 1913 zum Dr. med. promoviert.[5] Am 18. Oktober 1913 wurde er Assistenzarzt.

Oehlmann wurde in die Reichswehr übernommen und war am 1. März 1928 zum Oberstabsarzt befördert, in der Sanitätsstaffel Kassel der Sanitäts-Abteilung 5. Später kam er nach Rostock.[6]

In der Wehrmacht wurde er am 1. November 1935 Oberstarzt und war 1939 Korpsarzt beim III. Armeekorps (Berlin).[7] Am 1. März 1939 wurde er zum Generalarzt und am 1. Juni 1942 zum Generalstabsarzt befördert. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs war er ab 26. August 1939 kurzzeitig Korpsarzt beim XII. Armeekorps. Am 27. Oktober 1939 wurde er in die Führerreserve versetzt. Anfang Februar 1940 wurde er erneut als Korpsarzt, diesmal beim neu aufgestellten XXXVIII. Armeekorps, eingesetzt, nahm am Westfeldzug teil und war ab dem 11. Juni 1941 erneut in der Führerreserve.

Im Deutsch-Sowjetischen Krieg war er ab 7. Januar 1942 als Nachfolger von Kurt Meyer Armeearzt der 2. Armee. Am Tag nach ihrer Kapitulation, am 9. Mai 1945, geriet er auf der Halbinsel Hela in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[8]

Er wurde am 15. November 1947 vom Militärtribunal der Truppen des Innenministeriums der UdSSR (MWD) der Oblast Kursk zu 25 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt.[3] Nach drei Jahren Zwangsarbeit in der Ziegeleifabrik 2 von Workuta kam er im Gulag ums Leben.[2][3]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, 212, S. 15.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Paul Wätzold: Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen: Im Auftrage der Medizinal-Abteilung des Königl. Kriegsministeriums unter Benutzung amtlicher Quellen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-34483-5, S. 592 (google.com [abgerufen am 11. Mai 2021]).
  2. a b Kriegsgefangenenlager Workuta (GenWiki)
  3. a b c Wladislaw Hedeler, Horst Hennig: Schwarze Pyramiden, rote Sklaven – der Streik in Workuta im Sommer 1953. GoogleBooks, S. 271.
  4. Kösener Corpslisten 1960, 60/434.
  5. Dissertation: Ueber Aphonie nach Kehlkopfverletzungen mit Ausgang in Heilung.
  6. Kösener Corpslisten 1930, 66/423.
  7. H. H. Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3.1.1939. Verlag Hans-Henning Podzun, 1953, S. 92.
  8. Великая Отечественная война. Генералы Третьего рейха, его союзников и сателлитов в советском плену (Memento vom 23. Februar 2019 im Internet Archive)