Kurt Preißler
Kurt Preißler, auch Preissler (* 15. Januar 1893 in Sayda; † 7. September 1968 in Lichtenwalde (Niederwiesa)), war ein deutscher Maler, Grafiker und Radierer. Er bevorzugte Porträts, Landschaften und Stillleben.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kurt Preißler wurde 1893 in Sayda im Erzgebirge geboren. In seiner Jugend zog er zusammen mit seiner Familie nach Dresden. Durch seinen Vater, der als Dekorationsmaler tätig war, wurde sein Interesse an der Kunst geweckt. Nach seinem Abschluss am Realgymnasium verdiente er sich sein Studium an der Dresdner Kunstakademie. So zeichnete er Kataloge für das Kaufhaus Renner und arbeitete als Zeichner für Architekten in Dresden. Von 1909 bis 1914 studierte Preißler an der Kunstakademie Dresden. Bei Robert Sterl, Oskar Zwintscher, Otto Gussmann und Richard Müller erlernte er die verschiedenen Techniken. Aus humanistischen Gründen ließ er sich im Ersten Weltkrieg zum Sanitätssoldaten ausbilden. Im Gegensatz zu Otto Dix vermochte er es nicht Ekelhaftes und Scheußliches des Krieges darzustellen, wohl aber z. B. Lazarette in belgischen Kirchen und elende Soldaten in ihrem Unterstand. Nach dem Krieg beendete Kurt Preißler sein Studium in Dresden als Meisterschüler und bezog gemeinsam mit Hans Theo Richter ein Atelierhaus. Ab 1923 stellte er regelmäßig im Rahmen des Sächsischen Kunstvereins aus. Seine Studienreisen führten ihn in dieser Zeit nach Dänemark, in die Schweiz, nach Italien, Polen und an die Ostsee. Bei den englischen und amerikanischen Luftangriffen auf Dresden am 13. Februar 1945 wurde Kurt Preißler mit Ehefrau Gertrud ausgebombt. Fast seine gesamten bisherigen Werke gingen verloren. Der Künstler gehört wie Johannes Beutner, Fritz Winkler u. a. zur „Verlorenen Generation“. Danach suchte und fand er eine neue Heimat in seinem Geburtsort Sayda. Angeregt durch den damaligen Museumsdirektor des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg, Heino Maedebach, stellte er 1946 gemeinsam mit anderen Künstlern des erzgebirgischen Raumes seine Arbeiten in der Schauausstellung Erzgebirgischer Künstler aus. Preißler war 1948 Mitbegründer der Künstlergemeinschaft Die Kaue in Freiberg und Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Er hinterließ als akademischer Maler ein außerordentlich umfangreiches und breitgefächertes Werk. In seinem letzten Lebensabschnitt entstanden im Wesentlichen Motive der erzgebirgischen Landschaft sowie Bilder aus dem Hütten- und Bergbau, von Industrieanlagen und Porträts.
Preissler verstarb in der Lungenheilanstalt Lichtenwalde (Niederwiesa) und wurde in seiner Heimatstadt Sayda begraben. Zu seinen Ehren wurde der Saydaer Malerweg angelegt.[1]
Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dänemark, Hafen von Aarhus (Radierung, 1920)
- BDM-Führerin (Öl auf Leinwand, 90 × 70 cm, 1941; Galerie Neue Meister Dresden)[2]
- Arbeitsmaid Inge, Ehret die Arbeit (Öl, 1944)
- Hofkirche Dresden (Kreidezeichnung)
- Ansicht von Dresden (Aquarell)
- Straße auf dem Darß (Holzschnitt)
- Volksfest im Park (Öl auf Leinwand, 110,3 x 124,6 cm, 1965; Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstfonds[3])
Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1916: Dresden, Galerie Ernst Arnold („Zweite Ausstellung Dresdner Künstler die im Heeresdienst stehen“)
- 1956: Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum („Freiberger Künstler schaffen für die neue Schule in Halsbrücke“: Hilde Böhme-Burkhardt, Herbert Humpisch, Werner Kuettner, Horst Morgenstern, Kurt Preissler, Helmut Rudolph, Maximilian R. Stark, Siegfried Schliebe)
- 1963: Freiberg: Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg (Sonderausstellung zu seinem 70. Geburtstag)
- 1984: Karl-Marx-Stadt („Retrospektive Karl-Marx-Stadt“)
- 1986: Dresden, Kunstausstellung Kühl (Einzelausstellung. Gemälde, Graphik)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Preißler, Kurt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 624.
- Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 765–767.
- Neue Sachlichkeit in Dresden. In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S. 290.
- Der Maler des Erzgebirges. Kurt Preißler war 1948 Mitbegründer der Künstlergemeinschaft "Die Kaue", in: Freie Presse 1998, Nr. 144, S. 12.
- Peter Rochhaus: Preißler, Kurt. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 96, de Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023262-2, S. 517.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Abbildungen von Werken in der Deutschen Fotothek, SLUB-Dresden
- Kurt Preißler im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Sonderausstellung zu seinem 70. Geburtstag
- Bilder bei invaluable.com
- Katalog arthistoricum
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Malerweg - Bergstadt Sayda (Memento vom 5. Juni 2019 im Internet Archive) (abgerufen am 5. Juni 2019)
- ↑ https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/257039
- ↑ Kurt Preißler im Bildatlas DDR
Personendaten | |
---|---|
NAME | Preißler, Kurt |
ALTERNATIVNAMEN | Preissler, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Radierer |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1893 |
GEBURTSORT | Sayda |
STERBEDATUM | 7. September 1968 |
STERBEORT | Lichtenwalde (Niederwiesa) |