Lampasse
Als Lampassen werden die breiten, meist farbigen Zierstreifen auf oder neben beiden Außennähten von bestimmten Uniformhosen bezeichnet. Im Gegensatz zur schmalen, kordelartigen Biese handelt es sich bei Lampassen um Stoffstreifen, die über oder neben die Außennaht eines Uniformhosenbeins genäht werden. Bei Zivilhosen nennt man die entsprechende Verzierung Galon. Das Wort Lampas kommt aus dem Französischen, wo es ein schweres seidenes oder damastartiges Gewebe bezeichnet.
Deutschland
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Rote Doppellampassen des württembergischen 3. Reiter-Regiments 1825.
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Rote Doppellampassen der preußischen Generalität.
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Feldmarschall Evelyn Henry Wood mit Goldlampassen.
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Garde-Artillerie-Offizier zu Pferd, mit roten Doppellampassen.
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Friedrich Wilhelm III mit Generalslampassen.
Ursprünglich Teil der europäischen Herrenmode zu Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden Lampassen auch bei Uniformen verschiedener deutscher Staaten verwandt. In Preußen wurden sie ab 1815 von den Offizieren zu beiden Seiten der Biesen getragen. Dort hatten sie Abzeichenfarbe, also für Regimenter mit roten Abzeichen auch rote Lampassen. Von 1832 bis 1896 blieben sie in Preußen den Generalen (rote Doppellampassen) und Generalstabsoffizieren (karmesinrote Lampassen) vorbehalten. Mit der 1896 neu eingeführten Galahose wurden sie dann wieder für fast alle Offiziere üblich. Lediglich die Husaren verzichteten auf die Lampassen, da ihnen der Schmuck der Schoytaschierung auf den Hosen genügte.
Kaiserreich, Weimarer Republik und Drittes Reich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1918 bis 1945 wurden die Lampassen in Deutschland wieder nur von Generalen und Generalstabsoffizieren in Heer und Luftwaffe getragen. Sie folgten dabei den alten Vorgaben.
Deutsche Demokratische Republik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der DDR trugen die Offiziere der Dienstgradgruppe der Generale und Admirale Doppellampassen in den Waffenfarben der betreffenden Teilstreitkraft oder gemäß besonderer Regelungen.
Lampassenfarbe | Insignien | Bemerkung | ||
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Generale der LaSK |
Hochrot | hier Generaloberst der Landstreitkräfte, ansonsten Generalmajor bis Armeegeneral | ||
Generale der LSK/LV |
Himmel- tiefblau |
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Admirale der Volksmarine |
Flottenadmiral bis Konteradmiral | |||
Generale der Grenztruppen |
Grün | Paspelierung, Mützenband, Arabesken und Ärmelstreifen in grün | ||
Generale der ZV |
Malino | Zivilverteidigung der DDR | ||
Generale der VP |
Dunkelgrün | Generalmajor bis Armeegeneral der Deutschen Volkspolizei | ||
Generale des MfS |
Hochrot | hier Armeegeneral Erich Mielke, ansonsten alle Generale des MfS |
Bundesrepublik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Bundesrepublik trugen nur noch die den Generalsrängen entsprechenden Offiziere des Bundesgrenzschutzes Doppellampassen in Dunkelgrün auf den grünen Uniformhosen.
2010 führte die Polizei Baden-Württemberg dunkelblaue Diensthosen mit schmalen, weißen Lampassen ein[1], 2017 folgte die Polizei Bayern mit der Umstellung von grünen auf blaue Uniformen mit hellblauen Doppellampassen[2].
Andere Länder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lampassen werden heute noch in den meisten Armeen der Welt als Uniformschmuck für Gala-Uniformen oder die Dienstuniformen von Generalen genutzt.
Aus der Uniform der steirischen Landwehr entstand als regionale Volkstracht der Steireranzug, der ebenfalls mit einfachen oder doppelten Lampassen getragen wird.
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Studenten École polytechnique, 2005.
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Royal Military Academy, Sandhurst 2005.
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WO2, Bermuda Regiment/ Ausbildungskompanie.
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Palastgarde, Schloss zu Stockholm 2006.
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Ehrenwache, Sun Yat-sen Memorial Halle
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Sowjetische Marschälle 1945.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Transfeldt, nur erwähnt bis 8. Auflage, Stuttgart 1983
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die aktuelle Uniform seit 2010 - schick und wieder in Blau! In: Polizeimuseum Stuttgart. Polizeihistorischer Verein Stuttgart e.V., abgerufen am 9. Februar 2022 (Hier als Biese bezeichnet).
- ↑ Die bayerische Polizei trägt Blau. (PDF) Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, November 2016, abgerufen am 22. Dezember 2016.