Landtagswahl in Niedersachsen 1982

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1978Landtagswahl
1982
1986
(in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,7
36,5
6,5
5,9
0,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1978
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+2,0
−5,7
+2,6
+1,7
−0,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 1978 GLU
    
Insgesamt 171 Sitze

Die Wahl zum 10. Niedersächsischen Landtag fand am 21. März 1982 statt. Die CDU konnte ihren Stimmenanteil steigern und erreichte als einzige Partei bis heute in Niedersachsen die absolute Mehrheit der Stimmen und Ernst Albrecht (CDU) blieb Ministerpräsident.

Ausgangsvoraussetzungen

Ernst Albrecht wurde 1976 mit Stimmen aus dem sozialliberalen Lager zum Ministerpräsidenten gewählt, obwohl sich die CDU im Landtag in der Opposition befand. Bei der folgenden Landtagswahl in Niedersachsen 1978 erreichte die CDU eine absolute Mehrheit der Mandate.

Der Wahlkampf 1982 stand im Zeichen der Agonie der sozialliberalen Koalition im Bund und der Wirtschaftskrise. Auch wenn die Bonner Koalition erst mit dem Rücktritt der liberalen Bundesminister am 17. September 1982 enden sollte, wurde bereits vor der Wahl intensiv über einen Koalitionsbruch diskutiert. Das Abrücken der SPD vom Nato-Doppelbeschluss und der Atomkraft war ein deutliches Zeichen für einen Linksruck der SPD, den Bundesregierung und F.D.P. nicht mitmachen wollten. Die Landtagswahl wurde daher als Vortest auf die folgende Bundestagswahl betrachtet.[1] Die letzte Landtagswahl, die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1981, war von der CDU deutlich gewonnen worden.

Die CDU trat mit Albrecht, die SPD mit Karl Ravens als Spitzenkandidaten an.

Ergebnisse

  • Wahlberechtigte: 5412370
  • Wähler: 4206932 (Wahlbeteiligung: 77,73 %)
  • Gültige Stimmen: 4178510
Partei Stimmen Anteil
in %
Direkt-
man-
date
Sitze
CDU 2118137 50,69 87 87
SPD 1526346 36,53 13 63
GRÜNE 273338 6,54 11
FDP 246959 5,91 10
DKP 11552 0,28
FRAUEN 586 0,01
FU 444 0,01
EAP 427 0,00
DFU 425 0,01
Bürgerpartei/Umweltunion 97 0,00
BWK 80 0,00
Einzelbewerber 119 0,00
Total 4178510 100 171

Die CDU hatte 8 Überhangmandate. Dadurch und durch 8 Ausgleichsmandate (SPD 6, Grüne und FDP je 1) vergrößerte sich der Landtag von 155 auf 171 Sitze.

Folgen

Die Regierung Albrecht wurde bestätigt und konnte mit absoluter Mehrheit weiterregieren. Den Grünen gelang der Sprung in den Landtag. Damit waren die Grünen erstmals im Landtag eines Flächenlandes vertreten. Die bundespolitische Diskussion um das Ende der sozialliberalen Koalition wurde durch das relativ gute Abschneiden der F.D.P. befördert.

Gemäß der Infas-Wanderungsbilanz verlor die SPD Wähler in alle Richtungen: Die CDU gewann per saldo 55.000 Stimmen, die Grünen und die FDP jeweils rund 50.000 Stimmen von der SPD. 36.000 frühere SPD-Wähler gingen in das Lager der Nichtwähler verloren.[2]

Literatur

Claus A. Fischer (Hrsg.): Wahlhandbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Daten zu Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in der Bundesrepublik Deutschland, in den Ländern und in den Kreisen 1946–1989, 2. Halbband, Paderborn 1990.

[1]

Einzelnachweise

  1. Jens Homann: Landtagswahlen und Bundespolitik in ihrer gegenseitigen Beeinflussung, 2005, ISBN 3638427684, online
  2. Spiegel vom 29. März 1982: Klare Richtung: Weg von der SPD