Larisch-Stickerei

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Kragenspiegel Generale mit Larisch-Stickerei, Wehrmacht bis 1945
Kragenspiegel Generale mit Larisch-Stickerei, Wehrmacht bis 1945

Larisch-Stickerei, auch Altpreußische Stickerei oder Arabeskenstickerei[1] genannt, ist ein an eine Knopflochverzierung angelehntes Motiv in Goldstickerei, das auf den Kragenspiegeln deutscher Generale verwendet wird. In einigen deutschen Streitkräften wurden auch die Ärmelpatten in dieser Technik gefertigt. Auch die Kragenspiegel der Generäle der Bundeswehr enthalten das Motiv der Larisch-Stickerei.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm II. bestimmte die Larisch-Stickerei im Jahr 1900 für alle Generale des Deutschen Kaiserreiches als besondere Kennzeichnung. Seitdem wurden Larisch-Stickereien bei allen deutschen Streitkräften für das Heer beibehalten. Der Untergrund des Motivs ist stets Rot, ebenfalls seit 1900 die Waffenfarbe der Deutschen Generalität.

Ursprünglich stammte das Motiv von den Uniformen des Infanterie-Regiments Nr. 26 der preußischen Armee und wurde dort als Knopflochverzierung längs der Rockaufschläge getragen. In den heutigen Motiven ist der Knopfschlitz noch motivisch erkennbar und die abschließende, ehemals vollgefertigte Quaste ist stilisiert erhalten.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Larisch-Stickerei kommt von dem letzten Chef des Regiments Nr. 26, Generalleutnant Johann Karl Leopold von Larisch, damals wurden Regimenter nach ihrem jeweiligen Chef benannt. Das Regiment wurde am 7. November 1806 mit der Kapitulation Blüchers bei Ratekau aufgelöst.[2]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ersten Weltkrieg wurde die Larisch-Stickerei auch für Kragen- und Ärmelpatten von Generalintendanten verwendet.

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Generalfeldmarschälle wurde ab 1940 eine Sonderform eingeführt. Diese war etwas länger und die blattförmige Verzierung in der Mitte der Stickerei um ein Blatt pro Seite erweitert.

Wehrmachtbeamte des Heeres im Generalsrang trugen auf den Kragenspiegeln die gleiche Stickerei, jedoch auf dunkelgrünem statt hochrotem Abzeichentuch mit Vorstößen in der „Nebenwaffenfarbe“ ihres Verwaltungszweigs.

Kragenspiegel Generale mit Larisch-Stickerei, Bundeswehr
Kragenspiegel Generale mit Larisch-Stickerei, Bundeswehr

Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in der Bundeswehr tragen Generäle, sofern sie nicht im Generalstabsdienst sind, die Larisch-Stickerei.

„hochrot“ Generale LaSK/ MfS
„marine­blau“ Admirale Volks­marine

Bewaffnete Organe der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generäle der bewaffneten Organe der DDR trugen ebenfalls die Larisch-Stickerei auf dem Kragenspiegel. Hier wurde der Larisch-Spiegel als Arabeske bezeichnet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1. Auflage (Liz.5, P189/84, LSV:0547, B-Nr. 746 635 0), Militärverlag der DDR (VEB) – Berlin, 1985, Band 1, S. 396 „Arabeskenstickerei“.
  2. Offizierliste des Regiments Larisch. In: Karl Neander von Petersheiden: Anschauliche Tabellen, 1801, Anhang, S. 13.