Laser Weingarten

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Laser Weingarten (geboren am 5. Januar 1863 in Felsberg (Hessen); gestorben am 6. April 1937 in Bad Ems) war ein deutscher Rabbiner.

Grab des Bezirksrabbiners Laser Weingarten auf dem jüdischen Friedhof in Bad Ems

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte zunächst die jüdische Elementarschule in seiner Geburtsstadt, bevor er zum Lyceum Fridericianum in Kassel wechselte. Ostern 1883 beendete er seine Gymnasialzeit in Trier mit dem Abitur. Es folgten Studien an der Rabbinerschule und der Universität in Berlin. Diese schloss er am 27. Januar 1888 mit einer Dissertation an der Universität Halle über ein biblisches Thema ab.[1] Es folgte ein zweijähriger Studienaufenthalt in Russland und im Februar 1890 die Übernahme des Bezirksrabbinats in Bad Ems und Nassau, das ab 1851 Benjamin Höchstätter und ab 1886 Max Kopfstein geführt hatten. In den letzten Jahren seines Wirkens betreute er auch den Rabbinatsbezirk Weilburg. 1918 wurde er mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilfe ausgezeichnet. Im Jahr 1931 trat er in den Ruhestand. Sein Amt als Bezirksrabbiner übernahm Friedrich Laupheimer. Das Grab von Laser Weingarten befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Bad Ems.[2]

Mitgliedschaften und ehrenamtliche Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mitglied in der Vereinigung der traditionell-gesetzestreuen Rabbiner Deutschlands
  • Mitglied im Deutschen Reichsverband jüdischer Religionslehrer
  • 1892 Mitbegründer des Sanatoriums Emser Heilquelle für kurbedürftige, sozial schlechter gestellte Juden
  • um 1894 Vorstandsmitglied im Verein Deutsch-israelitisches Kinderheim in Diez
  • 1897 Gründer und bis 1931 Vorsitzender im Verein Zentral-Waisen- und Mädchenheim zu Bad Ems, wo er auch Religionsunterricht erteilte. Nach dem Tod Weingartens wurde das Waisenhaus in das Alters- und Erholungsheim für jüdische Lehrer, Kantoren und Sozialbeamte umgewandelt.
  • im Ersten Weltkrieg unterrichtete er stellvertretend für einen eingezogenen Lehrer Mathematik am Realgymnasium
  • Mitbegründer der Eintracht-Loge Koblenz

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die syrische Massora nach Bar-Hebraeus: Der Pentateuch, Diss. Halle 1887.
  • Zusammen mit Lichtenstein: Fürsorge für die unbemittelten jüdischen Nerven- und Geisteskranken, Bericht der Großloge für Deutschland U.O.B.B. 14, 1905.

Dokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Israelit 5. Januar 1905 (Jg. 46, Nr. 2), S. 21.
  • Der Israelit 7. Januar 1915 (Jg. 56, Nr. 2), S. 5 (Digitalisat in Compact Memory. UB Goethe Universität Frankfurt am Main).
  • Der Israelit 12. September 1918 (Jg. 59, Nr. 37), S. 5.
  • Der Israelit 5. Mai 1927 (Jg. 68, Nr. 18) (Digitalisat).
  • U.O.B.B., S. 267.
  • Der Israelit 5. Januar 1933 (Jg. 74, Nr. 1), S. 11 (Digitalisat).
  • Israelitisches Familienblatt, Hamburg, 12. Januar 1933 zum 70. Geburtstag
  • Der Israelit 22. April 1937 (Jg. 68, Nr. 16), S. 6f
  • PK Hessen, S. 332 f., 377, Jerusalem 1992 (hebr.)
  • Eintrag WEINGARTEN, Laser, Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Katrin Nele Jansen unter Mitwirkung von Jörg H. Fehrs und Valentina Wiedner: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 2: Die Rabbiner im Deutschen Reich, 1871–1945. K·G·Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-24874-0, Nr. 2659, S. 643 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: B’nai B’rith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die syrische Massora nach Bar-Hebraeus: Der Pentateuch. Diss. Halle 1887.
  2. Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.), Biographisches Handbuch der Rabbiner II/2 (2009), Artikel 2659, Seite 643 f., ISBN 978-3-598-24874-0.
  3. Abkürzungen und Akronyme, s. Diskussion