Lauf (Hohenfels)

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Lauf
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 55′ OKoordinaten: 49° 11′ 12″ N, 11° 54′ 45″ O
Höhe: 370 m ü. NHN
Einwohner: 18 (24. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Lauf ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauf liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb links im Tal des Forellenbaches auf ca. 370 m ü. NHN unmittelbar am südlichen Rand des Truppenübungsplatzes Hohenfels. Man erreicht den Weiler über einen Anliegerweg, die von der im Tal des Forellenbaches verlaufenden Staatsstraße 2234 abgeht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Treueverpflichtung der Hohenfelser gegenüber dem Hochstift Regensburg vom 13. Dezember 1299 ist Lauf, historisch auch „Lauff/Lawff“ genannt, als Mühle erstmals erwähnt. Um 1312 im Besitz des Klosters Pielenhofen, unterstand Lauf, wie 1366 urkundlich erwähnt wird, der nunmehr nicht mehr in Abhängigkeit zum Bischof von Regensburg stehenden Herrschaft Hohenfels der Hohenfelser, die zu Beginn des 14. Jahrhunderts in den Dienst der bayerischen Herzöge getreten waren und 1375 ihre Feste an Pfalzgraf Ruprecht veräußerten.[2] 1459 hatte Pfalzgraf Johann das Hammerwerk Lauf als Lehengut.[3] 1523/24 hieß der Hammermeister Wolf(gang) Sauerzapf d. Ä.[4] Im Dreißigjährigen Krieg war der Hammer wohl wegen Zerstörung nicht in Betrieb.[5] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Lauf aus zwei Anwesen, nämlich dem Eisenhammer der Freiherren von Geyer zu Lauf und einem Hirtenhäusl.[6]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1814 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[7]

Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstanden daraus die Ruralgemeinden Markstetten und Haasla; die Gemeinde Haasla bestand aus den Orten Haasla, Höfla, Blechmühle und Lauf.[8] 1830 wurden beide Gemeinden zur Gemeinde Markstetten vereinigt, der wiederum Lauf als Weiler mit Kirche angehörte.[9] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.

Gebäude- und Einwohnerzahl:

  • 1830: 30 Einwohner, 5 Häuser[10]
  • 1838: 37 „Seelen“, 5 Häuser, Hammergut, Kapelle[11]
  • 1861: 57 Einwohner, 11 Gebäude, 1 Kirche, Schloss[12]
  • 1871: 48 Einwohner, 10 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 20 Stück Rindvieh[13]
  • 1900: 33 Einwohner, 7 Wohngebäude[14]
  • 1925: 25 Einwohner, 6 Wohngebäude[15]
  • 1950: 37 Einwohner, 5 Wohngebäude[16]
  • 1987: 18 Einwohner, 6 Wohngebäude, 7 Wohnungen[1]

Heute sind 12 Hausnummern vergeben.

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauf gehörte zur katholischen Pfarrei Hohenfels im Bistum Regensburg.[17][18] Die Kinder gingen im 19./20. Jahrhundert dorthin 6 km weit zur katholischen Schule.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maria-Hilf-Kapelle, Anfang 18. Jahrhundert
  • Haus Nr. 1, 2, ehemaliges Schloss, Wohnhaus aus dem 17./18. Jahrhundert sowie das Wirtschaftsgebäude mit Putzbänderung[19]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lauf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. Februar 2022.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  2. Jehle, S. 66, 291–293
  3. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155
  4. Volkert, S. 168
  5. Jehle, S. 300
  6. Jehle, S. 498
  7. Jehle, S. 534
  8. Jehle, S. 542
  9. Jehle, S. 554
  10. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 166
  11. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 295
  12. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  17. Lipf, S. 295
  18. Jehle, S. 288
  19. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 148