„Liebesschloss“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Liebesschlösser Köln 2.jpg|miniatur|Liebesschlösser mit Gravur]]
[[Datei:Lucchetti Milvio.jpg|miniatur|upright|Liebesschlösser auf der Milvischen Brücke]]
'''Liebesschlösser''' ([[Italienische Sprache|ital.]] ''Lucchetti dell'Amore'') sind [[Vorhängeschloss|Vorhängeschlösser]], die nach einem [[Brauch]] von Jungverliebten an [[Brücke]]n angebracht werden, um symbolisch die ewige Liebe zu besiegeln.

== Herkunft des Brauches ==
Die genaue Herkunft des Brauches ist unklar. Ausgangspunkt des Brauches in Europa ist sehr wahrscheinlich [[Italien]]. Es wird vermutet, dass Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in [[Florenz]] die Urheber dieses Brauches sind. Mit dem Ende ihrer Ausbildungszeit befestigten die Absolventen die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an der Brückenlaterne auf der [[Milvische Brücke|Milvischen Brücke]], die in [[Rom]] über den [[Tiber]] führt. Dies wurde dann wohl auch von den Verliebten Roms als Brauch übernommen. Der Brauch wurde durch den Bestseller-Roman ''Drei Meter über dem Himmel''<ref name="welt">unbekannt: [http://www.welt.de/welt_print/article747888/Rom_verbietet_Liebesschloesser.html ''Rom verbietet „Liebesschlösser“. ''] In: ''Die Welt'' vom 6. März 2007</ref> (2005; Original: ''Tre metri sopra il cielo'', 1992) beziehungsweise durch die Fortsetzung ''Ich steh auf Dich'' (2007; ital. ''Ho voglia di te'', 2006) von [[Federico Moccia]] und der Verfilmung des Stoffes bekannt gemacht. In dieser Geschichte schwören sich die beiden Protagonisten „Ewige Liebe“, befestigen das Schloss an der zentralen Brückenlaterne und werfen den Schlüssel in den Tiber.

Die Schlösser enthalten meist eine Beschriftung oder [[Gravur]] der Vornamen oder [[Initiale]]n der Verliebten; teilweise mit Datum. Nach dem Befestigen des Schlosses wird nun auch von den Nachfolgern üblicherweise der Schlüssel in das darunter fließende Gewässer geworfen. An der Milvischen Brücke erfolgt dies mit dem Ausspruch ''per sempre'' („für immer“).

==Weiterverbreitung==
==Weiterverbreitung==
Der Brauch hat sich inzwischen in vielen anderen Ländern verbreitet. Im [[Ungarn|ungarischen]] [[Pécs]] wird der Brauch seit den frühen 1980er Jahren an einem schmiedeeisernen Zaun in der Stadt praktiziert.<ref>ABC-Newsmeldung vom 17. August 2003 in: Cynthia Imogen Hammond: ''Renegade Ornament and the Image of the post-Socialist City. The Pécs >Love Locks<, Hungary'' in: Timea Kovács (Hrsg.): ''Halb-Vergangenheit: Städtische Räume und urbane Lebenswelten vor und nach 1989'', Lukas Verlag, 2010, ISBN 3-86732-082-9, S. 184 {{Google Buch|BuchID=4hegTyaszd0C|Seite=184|Hervorhebung=Love padlocks}}</ref> In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der [[Köln]]er [[Hohenzollernbrücke]] angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch.<ref>Pascal Beucker: [http://www.welt.de/wams_print/article3295460/Warum-Paare-Vorhaengeschloesser-an-eine-Koelner-Bruecke-haengen.html ''Warum Paare Vorhängeschlösser an eine Kölner Brücke hängen.''] In: ''Die Welt'' vom 1. März 2009</ref> Daraufhin wurde auch an vielen bemerkenswerten und bekannten Brücken anderer deutscher Großstädte dieser Brauch von Verliebten und Jungvermählten eingeführt.
Der Brauch hat sich inzwischen in vielen anderen Ländern verbreitet. Im [[Ungarn|ungarischen]] [[Pécs]] wird der Brauch seit den frühen 1980er Jahren an einem schmiedeeisernen Zaun in der Stadt praktiziert.<ref>ABC-Newsmeldung vom 17. August 2003 in: Cynthia Imogen Hammond: ''Renegade Ornament and the Image of the post-Socialist City. The Pécs >Love Locks<, Hungary'' in: Timea Kovács (Hrsg.): ''Halb-Vergangenheit: Städtische Räume und urbane Lebenswelten vor und nach 1989'', Lukas Verlag, 2010, ISBN 3-86732-082-9, S. 184 {{Google Buch|BuchID=4hegTyaszd0C|Seite=184|Hervorhebung=Love padlocks}}</ref> In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der [[Köln]]er [[Hohenzollernbrücke]] angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch.<ref>Pascal Beucker: [http://www.welt.de/wams_print/article3295460/Warum-Paare-Vorhaengeschloesser-an-eine-Koelner-Bruecke-haengen.html ''Warum Paare Vorhängeschlösser an eine Kölner Brücke hängen.''] In: ''Die Welt'' vom 1. März 2009</ref> Daraufhin wurde auch an vielen bemerkenswerten und bekannten Brücken anderer deutscher Großstädte dieser Brauch von Verliebten und Jungvermählten eingeführt.
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== Rezeption ==
Die Kölner Band [[Höhner]] thematisiert die Liebesschlösser an der Kölner Hohenzollernbrücke in dem Lied ''Schenk mir dein Herz'' aus dem Jahr 2009.

== Literatur ==
* Cynthia Imogen Hammond: ''Renegade Ornament and the Image of the post-Socialist City. The Pécs >Love Locks<, Hungary'' in: Timea Kovács (Hrsg.): ''Halb-Vergangenheit: Städtische Räume und urbane Lebenswelten vor und nach 1989'', Lukas Verlag, 2010, ISBN 3-86732-082-9, S. 181-193
* Dagmar Hänel, Mirko Uhlig: ''Die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke''. In: ''Alltag im Rheinland 2010''. LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn 2010, S. 68–75 ([http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de/kompetenz/Volkskunde/aktuelles/alltagonlineversionkomprimiert.pdf Volltext])

== Weblinks ==
{{Commonscat|Love padlocks}}

== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Feste und Brauchtum]]
[[Kategorie:Alltagskultur]]
[[Kategorie:Liebe]]

[[en:Love padlocks]]
[[fr:Cadenas d'amour]]
[[hu:Szerelmesek lakatjai]]
[[pl:Kłódka miłości]]
[[ru:Замок любви]]
[[sv:Kärlekslås]]

Version vom 3. August 2011, 08:56 Uhr

Weiterverbreitung

Der Brauch hat sich inzwischen in vielen anderen Ländern verbreitet. Im ungarischen Pécs wird der Brauch seit den frühen 1980er Jahren an einem schmiedeeisernen Zaun in der Stadt praktiziert.[1] In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der Kölner Hohenzollernbrücke angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch.[2] Daraufhin wurde auch an vielen bemerkenswerten und bekannten Brücken anderer deutscher Großstädte dieser Brauch von Verliebten und Jungvermählten eingeführt.

Die Auswirkungen dieses Brauches werden lokal kontrovers diskutiert.[3] In Rom verbot Bürgermeister Walter Veltroni den Brauch 2007 nachdem eine Laterne unter der Last der Schlösser umgeknickt war.[4] Die Gemeinde Rom sorgte jedoch kurz darauf durch das Anbringen von Pollern mit dazwischen gespannten Ketten für alternative Plätze der Liebesschlösser. Im Mai 2011 wurden – bis auf ein sehr stabiles – durch den Magistrat 42 Schlösser vom Zaun des Salzburger Makartstegs geschnitten und es gab einen dauerhaften Auftrag Plakate und Ähnliches zu entfernen. Die Entfernung der Schlösser sieht die zuständige Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP), welche die Schlösser im Vorbeigehen selbst immer zählte, aber als Fehler an, sofern es nicht in Vandalismus oder ein Gefährdungspotenzial ausartet.[5]

  1. ABC-Newsmeldung vom 17. August 2003 in: Cynthia Imogen Hammond: Renegade Ornament and the Image of the post-Socialist City. The Pécs >Love Locks<, Hungary in: Timea Kovács (Hrsg.): Halb-Vergangenheit: Städtische Räume und urbane Lebenswelten vor und nach 1989, Lukas Verlag, 2010, ISBN 3-86732-082-9, S. 184 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Pascal Beucker: Warum Paare Vorhängeschlösser an eine Kölner Brücke hängen. In: Die Welt vom 1. März 2009
  3. koeln.de: Schonfrist für Liebesschlösser auf Hohenzollernbrücke. vom 13. Januar 2009
  4. La Repubblica im Mai 2006
  5. Magistrat mag Liebesschlösser nicht, salzburg.orf.at, 10. Mai 2011