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Liste der Stolpersteine in Wiesbaden-Südost

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 Info: Angaben zu Eigenschaften, welche alle Teillisten für Wiesbaden gemeinsam haben, sind unter Liste der Stolpersteine in Wiesbaden zu finden.

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlege­datum Bild Anmerkung
Mosbacher Straße 36 (Humboldtschule)

Leopold Baer Hier wohnte
Leopold Baer
Jg. 1882
Verhaftet 10.11.1938
Buchenwald
Ermordet 6.12.1938
22. Jan. 2008 Von 1913 an war Leopold Baer[1] Mitinhaber der väterlichen Firma. Es handelte sich um ein Textilgeschäft. Das Unternehmen genoss einen guten Ruf und galt als eines der führenden Wiesbadener Fachgeschäfte seiner Art. Die florierende Firma beschäftigte über 40 Mitarbeiter. Durch Boykottmaßnahmen der Nazis seit 1933 wurde das Geschäft so geschädigt, dass die Inhaber es 1935 an einen ehemaligen Mitarbeiter verkaufen mussten.
Paul Kornblum Hier wohnte
Paul Kornblum
Jg. 1868
Deportiert 1.9.1942
Theresienstadt
Tot 24.12.1942
Nachdem Lublinitz 1922 an Polen abgetreten worden war, hat Paul Kornblum sein dortiges Geschäft aufgegeben und ist nach Wiesbaden gezogen. Seinen Grund und Boden und auch die Häuser, die er dort besaß, veräußerte er jedoch nicht. Er besaß Wertpapiere und lebte nun von diesem Vermögen. Als im Jahr 1940 die Stadt Oppeln das Haus von Paul Kornblum in der Hindenburgstr. 37 erwirbt, werden von dem Erlös 55.000 RM als Reichsfluchtsteuer, offensichtlich für den Sohn, sofort an das Reich überwiesen. Der Rest wird über das Sicherungskonto beschlagnahmt, ebenso wie vorher schon sämtliche Wertpapiere. Dem Ehepaar Kornblum wird nur ein kleiner Betrag vom eigenen Vermögen zur persönlichen Verfügung zugestanden. Der Sohn emigrierte 1939 in die USA, sein Umzugsgut und die Schiffspassage sowie alle Steuern waren vom Vater bezahlt worden. Am 17. September 1940 stirbt Pauline Kornblum, vielleicht nachdem die Zwangseinweisung in ein sog. Judenhaus angedroht worden war.[2]
Pauline Kornblum
geb. Schönberger
Hier wohnte
Pauline Kornblum
geb. Schönberger
Jg. 1879
Tot 17.9.1940
Nach Zwangseinweisung
in ein 'Judenhaus'
Am 17. September 1940 stirbt Pauline Kornblum, vielleicht nachdem die Zwangseinweisung in ein sog. Judenhaus angedroht worden war.[2]
Bella Levitta Hier wohnte
Bella Levitta
Jg. 1876
Deportiert 1.9.1942
Treblinka
Ermordet 29.9.1942
Bella Levitta war Hutmacherin. Wohnung und Geschäft befanden sich in der Grabenstraße in Rüdesheim, wo sie Hüte für Kundinnen vor allem im Rheingau, jedoch auch bis nach Frankfurt und Wiesbaden herstellte. Im Dezember 1938 zieht sie nach Wiesbaden, im April 1940 in die Mosbacher Straße 36. Hier arbeitet sie für 35 RM monatlich, Kost und Logis für die Familie Paul und Pauline Kornblum. Pauline Kornblum ist seit langem krank, Bella Levitta versieht den Haushalt.[3]
Wielandstraße 6

Rosa Beck Hier wohnte
Rosa Beck
Jg. 1890
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
5. Mai 2010
Juliusstraße 3

Dr. Ernst Bender Hier wohnte
Dr. Ernst Bender
Jg. 1867
Gedemütigt/Entrechtet
Behandlung verweigert
Tot an den Folgen
9.9.1939
4. Okt. 2011
Fanny Bender
geb. Beer
Hier wohnte
Fanny Bender
geb. Beer
Jg. 1876
Gedemütigt/Entrechtet
Behandlung verweigert
Tot an den Folgen
25.7.1939
Wielandstraße 23



Lotte Bernstein Hier wohnte
Lotte Bernstein
Jg. 1889
Deportiert 1942
Ermordet in Lublin
21. Feb. 2006
Ida Cohn
geb. Schwarz
Hier wohnte
Ida Cohn
geb. Schwarz
Jg. 1877
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 13.1.1943
8. Aug. 2006

Niederwaldstraße 4

Amalie Blühdorn
geb. Horn
Hier wohnte
Amalie Blühdorn
geb. Horn
Jg. 1884
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 31.10.1942
13. Okt. 2010 Amalie Blühdorn[4] war weit über Köln und Wiesbaden hinaus bekannt gewesen als Kunstkennerin und Porzellansammlerin. Ihr Rat und ihr Urteil galten viel in Fachkreisen. Sie hat auch nach der Aufgabe ihrer Firma weiter Porzellan gesammelt, was dazu führte, dass sie schließlich über keinerlei Geldmittel mehr verfügte und von Verwandten unterstützt werden musste.

Ein weiterer Stolperstein für Amalie Blühdorn wurde am Familienwohnsitz Theodor-Heuss-Ring 60 in Köln verlegt.

Parkstraße 35

Adolf Julius Blumenthal Hier wohnte
Adolf Julius Blumenthal
Jg. 1887
Deportiert Sobibor
Ermordet 18.7.1943
21. Feb. 2006 Adolf Blumenthal war von seinen Eltern als Erbe der Firma „S. Blumenthal & Co.“ in der Kirchgasse 39–41 (am heutigen Standort des Kaufhauses Karstadt) bestimmt worden. 1918 trat er in die Gesellschaft ein und übernahm die Leitung des Kaufhauses. 1933 machten die Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte einen Weiterbetrieb unrentabel; es wurde ohne Bezahlung von zwei Mitarbeitern übernommen. Irma und Adolf Blumenthal emigrierten 1935 in die Niederlande, wo sie eine Pension betrieben. Irma Blumenthal wurde zunehmend depressiv und musste 1938/39 in eine Klinik eingewiesen werden.[5]
Irma Blumenthal-Rosenthal
geb. Rosenthal
Hier wohnte
Irma Blumenthal-Rosenthal
geb. Rosenthal
Jg. 1898
Deportiert Auschwitz
Ermordet 25.1.1943
Alexandrastraße 6

Dr. Ferdinand Blumenthal Hier wohnte
Dr. Ferdinand Blumenthal
Jg. 1874
Flucht 1938 Belgien
Tot 14.8.1943
Ärztliche Hilfe verweigert
27. Jan. 2009 Mit 23 Jahren wurde Ferdinand Blumenthal[6] in Basel zum Doktor der Chemie promoviert. Er arbeitete dann bei den Höchster Farbwerken, anschließend als technischer Direktor bei Boehringer in Ingelheim. 1908 wurde er Teilhaber der chemischen Fabrik Lembach & Schleicher in Wiesbaden-Biebrich, eröffnete etwa 1920 mit einem Partner die „Chemische Fabrik Schwalbach AG“ in Bad Schwalbach, aus der er 1930 wieder ausschied. Von 1930 an ließ er sich als beratender Chemiker nieder und richtete die Fabrikation von chemischen Produkten nach seinen Verfahren in verschiedenen Firmen ein: so etwa die Milchsäure-Fabrikation für die Chemischen Werke Albert in Wiesbaden. Außerdem arbeitete er an Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Beiprodukten der Erdölindustrie mit.
Dr. Wilhelm Dreyer Hier wohnte
Dr. Wilhelm Dreyer
Jg. 1882
Verhaftet 1938
Buchenwald
Tot 25.11.1938
Im November 1918 wurde Dr. Wilhelm Dreyer[7] als Oberlandesgerichtsrat an das Oberlandesgericht nach Frankfurt/Main versetzt. Er genoss einen hervorragenden Ruf. Noch im Januar 1933 heißt es in einem Gutachten: „Ein Richter von umfassenden Kenntnissen, sehr gründlicher Arbeitsweise und großer Begabung. … Geeignet zum Reichsgerichtsrat und Mitglied des Reichsfinanzhofes.“ Statt jedoch befördert zu werden, wird Dr. Dreyer im Oktober 1933 an das Landgericht Wiesbaden versetzt, unter Berufung auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom April 1933. Durch dieses Gesetz verloren jüdische Beamte ihre Stellen.
Alwinenstraße 28

Julchen Blumenthal
geb. Heilbuth
Hier wohnte
Julchen Blumenthal
geb. Heilbuth
Jg. 1859
Vor Deportation
Flucht in den Tod
3.7.1942
28. Aug. 2008
Klopstockstraße 2

Bronna Bodensieck
geb. Sachs
Hier wohnte
Bronna Bodensieck
geb. Sachs
Jg. 1902
Gestapohaft
Deportiert 1943
Ermordet 1943 in Auschwitz
22. Jan. 2009
Eduard Heilbronn Hier wohnte
Eduard Heilbronn
Jg. 1874
Herzinfarkt vor Deportation
Tot 30.8.1942
Eduard Heilbronn gründete 1903 in Aalen das Warenhaus Eduard Heilbronn. Angesichts immer heftiger werdender Verfolgungsmaßnahmen zogen Eduard und Frieda Heilbronn 1935 nach Wiesbaden. 1939 waren sie in der Klopstockstr. 2 gemeldet und zuletzt wurden sie von der Gestapo in das „Judenhaus“ Alexandrastr. 6 einquartiert. Im April 1940 wurde Eduard Heilbronn gezwungen, das Haus in Aalen weit unter dem tatsächlichen Wert von 400.000,-- RM zu verkaufen. Ende August 1942 wurden Eduard und Frieda Heilbronn aufgefordert, sich am 29. August 1942 in der Synagoge in der Friedrichstraße, der Sammelstelle für die Deportation am 1. September, zu melden. Angesichts des bevorstehenden Abtransports ist Eduard Heilbronn dort im Alter von 68 Jahren verstorben.[8]
Frieda Heilbronn
geb. Stern
Hier wohnte
Frieda Heilbronn
geb. Stern
Jg. 1870
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 29.9.1942
Treblinka
Amalie v. Sydow
geb. Ficker
Hier wohnte
Amalie v. Sydow
geb. Ficker
Jg. 1867
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 13.10.1942
Carl-Schuricht-Straße 2

Otto Feibelmann Hier wohnte
Otto Feibelmann
Jg. 1874
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet Okt. 1944
24. Oktober 2019 Textilwarenhändler Otto Feibelmann und seine Frau Anna kamen 1930 aus Worms nach Wiesbaden, um hier im Ruhestand ein „sorgenfreies Leben“ führen zu können. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Das Ehepaar wurde im KZ ermordet.[9]
Anna Feibelmann
geb. Siegel
Hier wohnte
Anna Feibelmann
geb. Siegel
Jg. 1884
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
24. Oktober 2019
Kaiser-Friedrich-Ring 53

Amalie Foth Hier wohnte
Amalie Foth
geb. Goldhammer
geb. 1968
Deportiert 1943
Theresienstadt
Ermordet 31.3.1943
Zur Erinnerung an Amalie Foth geb. Goldhammer und ihren Sohn Rudolf[10]
Klopstockstraße 21

Benjamin Kahn Hier wohnte
Benjamin Kahn
Jg. 1865
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 15.9.1942
8. Aug. 2006 Zur Erinnerung an Benjamin Kahn[11]
Gutenbergplatz 1

Moritz Bormass Hier wohnte
Moritz Bormass
Jg. 1865
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 12.9.1942
2. Okt. 2012 Moritz Bormass[12] war seit 1905 Teilhaber, später auch Geschäftsführer der Firma Julius Bormass GmbH. Sein Vater Julius Bormass hatte das Kaufhaus Bormass 1892 auf dem Mauritiusplatz eröffnet.
Sophie Bormass
geb. Ballin
Hier wohnte
Sophie Bormass
geb. Ballin
Jg. 1870
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 17.9.1942
Schubertstraße 1
Ida Dreyer
geb. Jordan
Hier wohnte
Ida Dreyer
geb. Jordan
Jg. 1857
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
11.11.1940
13. Okt. 2010
Humboldtstraße 9

Sigmund Dreyfuss Hier wohnte
Sigmund Dreyfuss
Jg. 1859
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
28.8.1942
5. Mai 2010 Zur Erinnerung an Sigmund Dreyfuss[13]
Möhringstraße 3

Maria Einhorn
geb. Heudorf
Hier wohnte
Maria Einhorn
geb. Heudorf
Jg. 1891
Verhaftet 1942
Gefängnis Wiesbaden
'Judenhilfe'
1942/1943 Ravensbrück
Überlebt
3. Mai 2011
Wielandstraße 14
Daniel Gallinger Hier wohnte
Daniel Gallinger
Jg. 1866
Deportiert 1.9.1942
Treblinka
Ermordet 29.9.1942
22. Jan. 2008 Die Familie Gallinger besaß bis 1936 ein Leinen- und Wäscheausstattungsgeschäft in Worms,[14] das dort 60 Jahre bestanden hat. Daniel Gallinger muss eine dynamische Persönlichkeit gewesen sein, der in der Kaufmannschaft großes Ansehen genoss. Er war 20 Jahre Vorsitzender des Vereins selbstständiger Kaufleute, Mitglied der Industrie- und Handelskammer.1936, nach Aufgabe des Geschäfts, sind Paula und Daniel Gallinger nach Wiesbaden umgezogen. Seit März 1940 darf Daniel Gallinger seine finanziellen Angelegenheiten nur noch über ein „Beschränkt verfügbares Sicherungskonto“ durchführen.[15]
Paula Gallinger
geb. Lehrberger
Hier wohnte
Paula Gallinger
geb. Lehrberger
Jg. 1879
Deportiert 1.9.1942
Treblinka
Ermordet 29.9.1942
Hermann Neumann Hier wohnte
Hermann Neumann
Jg. 1889
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 13.7.1943
Sobibor
Ermordet 18.7.1943
Sophie Neumann
geb. Bacharach
Hier wohnte
Sophie Neumann
geb. Bacharach
Jg. 1898
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 13.7.1943
Sobibor
Ermordet 16.7.1943
Johanna Neumann Hier wohnte
Johanna Neumann
Jg. 1924
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 13.7.1943
Sobibor
Ermordet 18.7.1943
Erich Neumann Hier wohnte
Erich Neumann
Jg. 1926
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 13.7.1943
Sobibor
Ermordet 18.7.1943
Niederwaldstraße 9

Charlotte Geisler
geb. Melzer
Hier wohnte
Charlotte Geisler
geb. Melzer
Jg. 1880
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15.5.1944
Auschwitz
27. Jan. 2009 Zur Erinnerung Familie Bernhard und Charlotte Geisler, Erna und Lore Löb[16]
Bernhard Geisler Hier wohnte
Bernhard Geisler
Jg. 1872
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 17.4.1943
Lore Löb Hier wohnte
Lore Löb
Jg. 1928
Deportiert 1942
Ermordet 1942 in
Sobibor
Erna Löb
geb. Geisler
Hier wohnte
Erna Löb
geb. Geisler
Jg. 1903
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 1942
Langenbeckplatz 3

Dr. Wilhelm Hammerschmidt Hier wohnte
Dr. Wilhelm Hammerschmidt
Jg. 1873
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 15.2.1943
13. Okt. 2010 Zur Erinnerung an die Geschwister Hammerschmidt[17]
Alwinenstraße 25

Martha Harpf
geb. Brisch
Hier wohnte
Martha Harpf
geb. Brisch
Jg. 1874
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 12.12.1942
2. Juli 2009
Fritz-Kalle-Straße 14

Johanna Herrmann
geb. Meyer-Joseph
Hier wohnte
Johanna Herrmann
geb. Meyer-Joseph
Jg. 1885
Flucht 1939 Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1942
Ermordet in Auschwitz
14. Oktober 2019
Max Herrmann Hier wohnte
Max Herrmann
Jg. 1869
Flucht 1939 Frankreich
Interniert Drancy
Ermordet in Auschwitz
Gustav-Freytag-Straße 3

Johanna Herz
geb. Ballin
Hier wohnte
Johanna Herz
geb. Ballin
Jg. 1880
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 15.9.1942
13. Okt. 2010 Johanna Herz[18] heiratete Adolf Herz, der das von seinem Vater Julius gegründete renommierte Juweliergeschäft in der Webergasse 3 übernommen hat. Johanna hatte vier Töchter: Lily, Emmy, Annie und Alice, von denen zwei in Wiesbaden verheiratet waren.
Blumenstraße 7

Amalie Hirsch
geb. Ballin
Hier wohnte
Amalie Hirsch
geb. Ballin
Jg. 1865
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 28.11.1942
Amalie Hirsch[19] war mit dem Wiesbadener Weinhändler Heinrich Hirsch verheiratet, der 1937 gestorben ist. Sie hatte zwei Töchter: Martha, verheiratete Lenk, und Nelly, verheiratete Elkan, sowie die Zwillingssöhne Ernst und Fritz. Der Jurist Ernst überlebte in Holland im Untergrund; der Mediziner Fritz emigrierte nach England. Amalie Hirsch gehörte das Haus Blumenstr. 7, das später zum „Judenhaus“ wurde.
Mainzer Straße 2

Alma Hirsch
geb. Mayer
Hier wohnte
Alma Hirsch
geb. Meyer
Jg. 1890
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15.5.1944
Auschwitz
9. Sep. 2008 Zur Erinnerung an Dr. Moritz Hirsch und Alma Hirsch geb. Meyer[20]
Dr. Moritz Hirsch Hier wohnte
Dr. Moritz Hirsch
Jg. 1874
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 15.10.1942
Frankfurter Straße 18
Dr. Emil Höchster Hier arbeitete
Dr. Emil Höchster
Jg. 1884
Flucht 1933
Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet
3. Mai 2011
Biebricher Allee 42

Auguste Honig Hier wohnte
Auguste Honig
Jg. 1872
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 29.9.1942
Treblinka
3. Mai 2011
Amalie Ullmann
geb. Honig
Hier wohnte
Amalie Ullmann
geb. Honig
Jg. 1867
Vor Deportation
Flucht in den Tod
3.8.1942
Kleiststraße 13
Hedwig Jakobi
geb. Joseph
Hier wohnte
Hedwig Jakobi
geb. Joseph
Jg. 1870
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet in Auschwitz
5. Mai 2010 Zur Erinnerung an Hedwig Jakobi geb. Joseph[21]
Wielandstraße 10

Ludwig Kiefer Hier wohnte
Ludwig Kiefer
Jg. 1873
Vor Deportation
Flucht in den Tod
26.8.1942
Zur Erinnerung an Ludwig Kiefer und Rosalie geb. Cohn[22]
Rosalie Kiefer
geb. Cohn
Hier wohnte
Rosalie Kiefer
geb. Cohn
Jg. 1868
Gedemütigt/Entrechtet
Tot 20.5.1942
Schwarzenbergstraße 7

Wilhelm Klöppinger Hier wohnte
Wilhelm Klöppinger
Jg. 1910
Im Widerstand
Verhaftet 1941
Gefängnis Wiesbaden
Hingerichtet 17.6.1942
Frankfurt Preungesheim
30. Apr. 2013
Rückertstraße 5

Dr. Hugo Lebrecht Hier wohnte
Dr. Hugo Lebrecht
Jg. 1866
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 30.10.1943
27. Jan. 2009 Zur Erinnerung an Dr. Hugo Lebrecht[23]
Niederwaldstraße 10

Clara Löwenstein
geb. Strauss
Hier wohnte
Clara Löwenstein
geb. Strauss
Jg. 1898
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
1. Okt. 2013 Zur Erinnerung an Sally Löwenstein, Clara Löwenstein geb. Strauß und Edith Löwenstein[24]
Edith Löwenstein Hier wohnte
Edith Löwenstein
Jg. 1924
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
Sally Löwenstein Hier wohnte
Sally Löwenstein
Jg. 1887
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
Hedwig Katzenstein
geb. Levitta
Hier wohnte
Hedwig Katzenstein
geb. Levitta
Jg. 1881
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
Mainzer Straße 60

Dr. August Mainzer Hier wohnte
Dr. August Mainzer
Jg. 1869
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 23.2.1943
3. Mai 2011
Isidor Haas Hier wohnte
Isidor Haas
Jg. 1875
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 13.2.1943
6. Okt. 2016
Klopstockstraße 1

Julius Marx Hier wohnte
Julius Marx
Jg. 1873
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 17.3.1943
28. Aug. 2008
Bina Marx
geb. Muhr
Hier wohnte
Bina Marx
geb. Muhr
Jg. 1878
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15.5.1944
Auschwitz
Uhlandstraße 8

Dr. Moriz Marxheimer Hier wohnte
Dr. Moriz Marxheimer
Jg. 1871
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 27.10.1942
Mauthausen
1. Okt. 2013
Viktoriastraße 39

Ingeborg Mendel Hier wohnte
Ingeborg Mendel
Jg. 1871
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 27.10.1942
Mauthausen
19. Apr. 2016 Zur Erinnerung an Jenny Mendel geb. Weis und Ingeborg Mendel[25]
Jenny Mendel
geb. Weis
Hier wohnte
Jenny Mendel
geb. Weis
Jg. 1895
Deportiert 1942
Ermordet in
Sobibor
Lessingstraße 13

Rosina
Nadler-Michel
geb. Michel
Hier wohnte
Rosina
Nadler-Michel
geb. Michel
Jg. 1888
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 1.11.1943
9. Okt. 2014
Lessingstraße 8

Sigmund Neumann Hier wohnte
Sigmund Neumann
Jg. 1870
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 18.11.1942
8. Apr. 2014 Zur Erinnerung an Sigmund Neumann und Sophie geb. Mayer[26]
Sophie Neumann
geb. Bacharach
Hier wohnte
Sophie Neumann
geb. Bacharach
Jg. 1898
Flucht 1937 Holland
Interniert
Westerbork
Deportiert 13.7.1943
Sobibor
Ermordet 16.7.1943
Kleiststraße 19
Ricka Schartenberg Hier wohnte
Ricka Schartenberg
Jg. 1883
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
5. Mai 2010 Zur Erinnerung an Ricka und Rosa Schartenberg[27]
Rosa Schartenberg Hier wohnte
Rosa Schartenberg
Jg. 1887
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
Klopstockstraße 9

Leopold Schönberg Hier wohnte
Leopold Schönberg
Jg. 1875
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 30.10.1943
13. Okt. 2010 Zur Erinnerung an Leopold Schönberg[28]
Mainzer Straße 19

Dr. Rudolf Schreiber Hier wohnte
Dr. Rudolf Schreiber
Jg. 1888
Vor Deportation
Flucht in den Tod
7.8.1942
5. Mai 2010 Zur Erinnerung an Dr. Rudolf Schreiber und seine Tochter Jenny Schreiber[29]
Jenny Schreiber Hier wohnte
Jenny Schreiber
Jg. 1897
Vor Deportation
Flucht in den Tod
7.6.1942
Schiersteiner Straße 32

Karoline Selig
geb. Rosenfeld
Hier wohnte
Karolina Selig
geb. Rosenfeld
Jg. 1864
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 29.9.1942
Treblinka
8. Apr. 2014
Rudolf Benedikt Selig Hier wohnte
Rudolf Benedikt
Selig
Jg. 1902
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 25.7.1942
Majdanek
Fritz-Kalle-Straße 14

Henriette Seligmann
geb. Schreier
Hier wohnte
Henriette Seligmann
geb. Schreier
Jg. 1879
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
13. März 2015
Siegfried Seligmann Hier wohnte
Siegfried Seligmann
Jg. 1881
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in
Sobibor
Alexandrastraße 8

Dr. Albert Eugen Stein Hier wohnte
Dr. Albert Eugen Stein
Jg. 1875
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 11.7.1943
2. Mai 2012
Grillparzerstraße 9
Elfriede Steinberg
geb. Kaufmann
Hier wohnte
Elfriede Steinberg
geb. Kaufmann
Jg. 1876
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
7.7.1942
2. Juli 2009 Moritz Steinberg war bis zu seinem erzwungenen Ausscheiden im März 1938 Generaldirektor und Anteilseigner der Steinberg & Vorsanger AG. Das Unternehmen plante und produzierte Ladeneinrichtungen für Fleischereien.[30]
Moritz Steinberg Hier wohnte
Moritz Steinberg
Jg. 1870
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
2.7.1942
Alice Strauss Hier wohnte
Alice Strauss
Jg. 1870
Vor Deportation
Flucht in den Tod
3.8.1942
13. Okt. 2009
Mathilde Strauss Hier wohnte
Mathilde Strauss
Jg. 1867
Vor Deportation
Flucht in den Tod
3.8.1942
Schenkendorfstraße 3

Karl Trief Hier wohnte
Karl Trief
Jg. 1881
Deportiert 1942
Ermordet im
besetzten Polen
24. Oktober 2019
Frieda Trief
geb. Leopold
Hier wohnte
Frieda Trief
geb. Leopold
Jg. 1882
Deportiert 1942
Ermordet in
Sobibor
24. Oktober 2019
Biebricher Allee 36

Victor Weiss Hier wohnte
Victor Weiss
Jg. 1868
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
29.8.1942
Biebricher Allee 33

Arthur Wertheimer Hier wohnte
Arthur Wertheimer
Jg. 1873
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 12.12.1942
21. Feb. 2006 Arthur und Sophie Wertheimer[31] sind Anfang 1928 von Peine nach Wiesbaden umgezogen. Arthur Wertheimer war von Beruf Bankdirektor. Er ist in den 1920er Jahren aus dem Berufsleben ausgeschieden. Arthur und Sophie Wertheimerplanten, ihren Lebensabend in Wiesbaden zu verbringen, in einer Stadt, die Privatiers besonders anzog und die sie von Kuraufenthalten kannten.
Sophie Wertheimer
geb. Maschke
Hier wohnte
Sophie Wertheimer
geb. Maschke
Jg. 1875
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 4.8.1943
Sophie Wertheimer kam am 19. November 1875 in Bitow/Pommern zur Welt. Ihre drei Kinder wurden in Peine geboren: Heinz, der später Rechtsanwalt wurde, am 22. Januar 1900, Ernst Günther am 26. September 1912 und Eva am 20. April 1914.
Wielandstraße 4

Laura Daniel
geb. Schiff
Hier wohnte
Laura Daniel
geb. Schiff
Jg. 1868
Eingewiesen
Jacoby’sche Anstalt
Bendorf-Sayn
Tot 1938
Niederwaldstraße 8

Fanny Joseph
geb. Sinay
Hier wohnte
Fanny Joseph
geb. Sinay
Jg. 1860
Deportiert 1943
Theresienstadt
Tot 3.4.1942
3. Mai 2011 Fanny Sinay wurde am 20. Oktober 1860 in Großblittersdorf/Lothringen geboren. Sie heiratete in Blieskastel/ Saarland den begüterten Emil Joseph. Das Paar bekam zwei Töchter: Rosa, geb. 12. September 1882 und Alice, geb. 13. Februar 1888. Unter dem Verdacht der Spionage für Frankreich und angeblichen Devisenvergehens wurden Fanny Joseph und ihre Tochter Alice Zimpelmann mehrfach von der Gestapo verhört und sie hatten Meldeauflagen nachzukommen. Fanny Joseph wurde im März 1943 in die ehemalige Jeschiwa, inzwischen ein "Judenhaus" in der Ostendstraße 18 in Frankfurt, eingewiesen. Von dort erfolgte am 12. April 1943 ihre Deportation nach Theresienstadt. Sie kam dort am 5. April 1944 im Alter von 83 Jahren zu Tode.[32]
Alice Zimpelmann
geb. Joseph
Hier wohnte
Alice Zimpelmann
geb. Joseph
Jg. 1888
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 5.11.1943
Alice Zimpelmann heiratete 1913 den Bankbeamten Friedrich Zimpelmann. Da er in einer christlich-jüdischen "Mischehe" lebte, wurde er 1935 vom Schalterraum in den hinteren Geschäftsbereich der Bank versetzt. Er starb 1941. Alice Zimpelmann wurde 1943 im Polizeipräsidium Wiesbaden inhaftiert.[33]
Commons: Stolpersteine in Wiesbaden-Südost – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erinnerungsblatt an Leopold Baer (PDF; 370 kB)
  2. a b Erinnerungsblätter an Paul Kornblum und Pauline Kornblum, geb. Schönberger (PDF; 2,2 MB)
  3. Zur Erinnerung an Bella Levitta (PDF; 634 kB)
  4. Erinnerungsblatt an Amalie Blühdorn, geb. Horn, und ihren Sohn Eugen (PDF; 387 kB)
  5. "Hier wohnte". Ein Kunstprojekt von Gunter Demnig. Stolpersteine in Wiesbaden. Hrsg. von Rathausfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, Aktives Museum Spiegelgasse. Wiesbaden 2009, S. 104–105
  6. Erinnerungsblatt an Dr. Ferdinand Blumenthal (PDF; 391 kB)
  7. Erinnerungsblatt an Dr. Wilhelm Dreyer (PDF; 373 kB)
  8. Erinnerungsblatt an Eduard und Frieda Heilbronn, geb. Stern (PDF; 831 kB)
  9. Jeden Monat zwei Lebensgeschichten. In: ConSens 3-2019 (PDF; 770 kB)
  10. Erinnerungsblätter an Amalie Foth und ihren Sohn Rudolf (PDF; 204 kB)
  11. Erinnerungsblatt an Benjamin Kahn (PDF; 650 kB)
  12. Erinnerungsblätter an Moritz und Sophie Bormass (PDF; 3,3 MB)
  13. Erinnerungsblatt an Sigmund Dreyfuss (PDF; 529 kB)
  14. Wormserjuden.de
  15. Erinnerungsblatt an Daniel und Paula Gallinger, geb. Lehrberger (PDF; 697 kB)
  16. Erinnerungsblätter Familie Bernhard und Charlotte Geisler, Erna und Lore Löb (PDF; 359 kB)
  17. Erinnerung an die Geschwister Hammerschmidt (PDF; 219 kB)
  18. Erinnerungsblätter an Johanna Herz und Amalie Hirsch, geb. Ballin (PDF; 895 kB)
  19. Erinnerungsblätter an Johanna Herz und Amalie Hirsch, geb. Ballin (PDF; 895 kB)
  20. Erinnerungsblätter an Dr. Moritz Hirsch und Alma Hirsch, geb. Meyer (PDF; 658 kB)
  21. Erinnerungsblatt an Hedwig Jakobi, geb. Joseph (PDF; 341 kB)
  22. Erinnerungsblätter an Ludwig Kiefer und Rosalie geb. Cohn (PDF; 505 kB)
  23. Erinnerungsblatt an Dr. Hugo Lebrecht (PDF; 480 kB)
  24. Erinnerungsblätter an Sally Löwenstein, Clara Löwenstein, geb. Strauß, und Edith Löwenstein (PDF; 238 kB)
  25. Erinnerungsblätter an Jenny Mendel, geb. Weis, und Ingeborg Mendel (PDF; 266 kB)
  26. Erinnerungsblätter an Sigmund Neumann und Sophie, geb. Mayer (PDF; 2,3 MB)
  27. Erinnerungsblätter an Ricka und Rosa Schartenberg (PDF; 559 kB)
  28. Erinnerungsblatt an Leopold Schönberg (PDF; 283 kB)
  29. Erinnerungsblätter an Dr. Rudolf Schreiber und seine Tochter Jenny Schreiber (PDF; 372 kB)
  30. Erinnerungsblätter an Moritz und Elfriede Steinberg (PDF; 625 kB)
  31. Erinnerungsblätter an Arthur und Sophie Wertheimer, geb. Maschke, sowie ihre Kinder (PDF; 4,6 MB)
  32. Erinnerungsblätter an Alice Zimpelmann und Fanny Joseph, geb. Sinay (PDF; 277 kB)
  33. Erinnerungsblätter an Alice Zimpelmann und Fanny Joseph, geb. Sinay (PDF; 277 kB)